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Mit 13 hat man täglich Ärger

Mit 13 hat man täglich Ärger

Titel: Mit 13 hat man täglich Ärger
Autoren: Tina Caspari
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noch gar nicht!“
    „Du merkst auch alles.“
    Margot stieß Liz in die Rippen,
wieder wechselten sie einen geheimnisvollen Blick.
    „Na toll, dann wird’s doch
höchste Zeit, daß du’s kennenlernst! Weißt du was? Wir werden dir München
zeigen! Wir fahren am Samstag mit der S-Bahn rein und machen einen richtigen
Stadtbummel! Oder erlaubt das deine Mutter nicht?“
    „Warum nicht? Ich werd sie
fragen.“
    „Sag ihr, wir fahren nach dem
Mittagessen los und sind abends pünktlich zurück, o. k.?“
    „Hm
    „Eigentlich dürfen wir nämlich
nicht...“, hier erntete Liz einen Rippenstoß von Margot. „Laß mich doch!“
    „Na ja“, schnitt Margot ihr das
Wort ab, „also unsere Mütter sind da ein bißchen komisch. Aber wenn wir sagen,
daß wir mit dir — du sag mal, könntest du mich nicht morgen besuchen? Damit
meine Mutter dich kennenlernt. Wir werden ihr sagen, du hättest mich gebeten,
dir München zu zeigen.“
    „Na schön, schreib mir auf, wo
du wohnst.“
    Katja hatte überhaupt keine
Lust, Margot zu besuchen. Andererseits, die Aussicht auf einen Ausflug nach
München war recht verlockend.
    Margot riß einen Zettel aus
ihrem Vokabelheft und kritzelte ihre Adresse drauf.
    „Morgen um drei, o. k.?“
    „Ist gut.“
    Der Bus hielt am Marktplatz.
    „Mensch, wir müssen raus.
Tschüs!“
    „Tschüs, bis morgen.“
    Katja sah den beiden nach, die
ihr von draußen noch einmal zuwinkten und dann eifrig tuschelnd die Straße
hinuntergingen.
    An der nächsten Haltestelle
mußte Katja aussteigen. Sie beeilte sich nicht, nach Hause zu kommen, sie
ahnte, was sie erwarten würde — und sie hatte recht.
    Schon auf der Straße vorm Haus
hörte sie das ohrenbetäubende Gebrüll der Zwillinge, die sich drinnen
prügelten, und den lauten Jammerton, mit dem sich Celia über irgendwas
beschwerte.
    Katja stieg über herumliegende
Roller, Autos, Gummistiefel und eine Ansammlung von „Schätzen“, die die Brüder
auf der Baustelle gefunden hatten, ins Haus.
    Mami stand mit hochrotem Kopf
am Herd und hantierte mit Töpfen und Schüsseln. Der erleichterte Ausdruck, den
ihr Gesicht bei ihrem Eintreten annahm, ließ Katja das Schlimmste befürchten.
    „Schön, daß du da bist, mein
Schatz. Na, wie war’s?“
    Sie wartete Katjas Antwort gar
nicht erst ab, es ging gleich weiter wie gewohnt.
    „Bitte, sei ein Engel und sorg
mal für Ruhe im Kinderzimmer! Scheuch die beiden ins Bad und paß auf, daß sich
die Schmutzfinken anständig die Hände waschen. Und dann kannst du gleich den
Tisch decken. Ach ja, der Staubsauger liegt noch in deinem Zimmer, ich bin
nicht ganz fertig geworden. Vielleicht kannst du das vorm Essen noch schnell
machen. Hier, halt doch bitte mal!“ Sie drückte Katja ein Sieb in die Hand und
goß die Nudeln ab. Dann stopfte sie Katja ein paar schmutzige Küchentücher
unter den Arm.
    „Hier, nimm die gleich mit,
wirf sie neben die Waschmaschine!“
    „Ist das jetzt alles?“
    „Im Augenblick ja. Danke, mein
Schatz.“
    Katja ging hinaus, warf im
Vorbeigehen ihre Mappe in ihr Zimmer und stieg die Treppe hinauf. Sie schnappte
sich die beiden Kampfhähne und schleppte sie trotz ihrer Proteste nicht gerade
sanft ins Badezimmer.
    „Celia!“ brüllte Katja nach
draußen.
    „Was ist denn?“ kam es
langgezogen aus Celias Zimmer.
    „Komm bitte her und hilf mir!“
    „Nö — ich hab jetzt keine
Zeit.“
    So war es immer. Katja hätte
sich die Frage genausogut sparen können.
    Markus und Fips waren
inzwischen dazu übergegangen, sich gegenseitig Seifenschaum in die Haare zu
schmieren.

    Katja ergriff schweigend einen
Lappen mit eiskaltem Wasser und reinigte den beiden Gesichter und Köpfe so
heftig, daß sie nach Luft schnappen mußten und prompt wieder zu heulen
begannen.
    Als sie auf dem Weg nach unten
an Mamis Arbeitsraum vorbeikam, sah sie ein noch feuchtes Aquarell auf dem
Tisch. Typisch. Wenn Mami einen Einfall hatte, egal, ob es sich um ein Bild,
eine Bastelarbeit oder ein neues Kleid handelte, dann ließ sie alles stehen und
liegen und kümmerte sich nicht eher wieder um den Haushalt, bis sie ihre Idee
in die Tat umgesetzt hatte. Aber wenn Katja ehrlich war, war es gerade diese
Eigenschaft, die sie besonders an ihrer Mutter liebte. Es unterschied sie von
den meisten anderen Müttern.
    Katja räumte ihr Zimmer auf,
stellte den Staubsauger in den Besenschrank und deckte den Tisch. Dann leerte
sie noch den Mülleimer aus, holte die Post aus dem Briefkasten und räumte das
Spielzeug vor der
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