Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit 13 hat man täglich Ärger

Mit 13 hat man täglich Ärger

Titel: Mit 13 hat man täglich Ärger
Autoren: Tina Caspari
Vom Netzwerk:
Besonderes?“
    „Die? Ach wo. Sie tanzt sehr
gut. Ist seit sechs Jahren in der Ballettschule. In den Aufführungen tanzt sie
meistens die Hauptrollen und so.“
    „In der Ballettschule war ich
auch, was ist denn schon dabei.“
    „Na ja, ich glaube, ihre Mutter
will unbedingt einen Star aus ihr machen. Die glaubt, ihre Petra wäre ein
Wunderkind und schleppt sie überall hin, um sie vorzustellen. Gesangsunterricht
hat sie auch.“
    „Und Gitarre“, fiel Liz ein.
    „Und einmal war ihr Bild in
’ner Zeitung. Nach dem Schulkonzert.“
    „Und deshalb der ganze Rummel?“
    Margot zuckte mit den Achseln
und suchte eine neue Platte aus.
    „Also — ich muß jetzt gehen.“
    „Warum denn, du bist doch
gerade erst gekommen?“
    „Ich muß meiner Mutter noch
helfen“, log Katja. „Findest du allein raus? Also tschüs dann — bis morgen. „
    „Macht’s gut.“
    „Wiedersehen.“
    Katja hatte das Gefühl, als
wären die beiden keineswegs unglücklich darüber, daß sie schon ging. Kaum hatte
sie die Tür hinter sich geschlossen, tuschelten sie eifrig. Aber wenn sie
lieber unter sich waren, warum luden sie Katja dann überhaupt ein? Irgendwas
war da nicht ganz in Ordnung.

Ein Ausflug wird zum
Riesenreinfall
     
    Margots
Mutter fuhr sie zur S-Bahn. Die Haltestelle lag fünf Kilometer entfernt im
nächsten Ort, von hier aus war man in vierzig Minuten am Marienplatz in
München.
    „Was wollt ihr Katja denn
zeigen?“ fragte Frau Haller, als sie ausstiegen.
    „Och halt so — die Innenstadt,
Rathaus, Frauenkirche, Peterskirche, Viktualienmarkt Margot wollte sich
    nicht festlegen.
    „Zeigt ihr doch die Residenz!
Die Schatzkammer ist herrlich!“ sagte sie zu Katja gewandt.
    „Hm, machen wir. Tschüs,
Mutti.“ Margot trat ungeduldig von einem Bein aufs andere.
    „Also, ihr kommt mit dem Zug um
achtzehn Uhr vierundvierzig — ich hol euch dann ab. Viel Spaß auch, Katja!“
    Frau Haller wendete den
schweren Wagen und fuhr mit Vollgas davon. Margot und Liz vollführten einen
Indianertanz vor Freude, und auch Katja war strahlender Laune über den bevorstehenden
Ausflug.
    Kaum saßen sie im Zug, begannen
Margot und Liz eifrig, in ihren Umhängetaschen zu kramen. Sie förderten
Wimperntusche, Lidschatten, Lippenstifte und Puder zutage.
    „Ihr wollt euch doch nicht etwa
anschmieren?“ fragte Katja entsetzt.
    „Warum nicht? Schließlich sind
wir alt genug!“ sagte Margot spitz.
    „Na ich weiß nicht. Ich finde
das blöd. In unserem Alter...“
    „In deinem Alter, wolltest du
sagen.“
    „Man sollte nicht meinen, daß
du aus einer Großstadt kommst!“ stichelte Liz. „Aber vielleicht bist du
wirklich noch zu klein. Schließlich sind wir schon fast vierzehn!“ Sie schaute
ihre Freundin beifallheischend an.
    Aber Margot war gerade damit
beschäftigt, sich die Lider giftgrün zu schminken.
    Nachdem die beiden Mädchen mit
ihrem Make-up fertig waren, toupierten sie sich gegenseitig die Haare.
    Zum Glück war der Zug noch fast
leer, Katja wäre sonst in den Boden versunken vor Scham.
    „Na, möchtest du nicht auch?“
fragte Liz versöhnlich und hielt Katja einen kirschroten Lippenstift unter die
Nase.
    „Nein, danke. Ihr spinnt ja.“
    Katja schaute aus dem Fenster.
Ein herrlicher Tag, die Sonne schien, und es war sommerlich warm. Katja wollte
sich den Ausflug um keinen Preis verderben lassen.
    Als sie am Marienplatz
ausstiegen, konnte sie es kaum mehr erwarten, sie lief den anderen weit voraus
auf den Ausgang zu.
    „He, wo willst du denn hin,
hier geht’s lang!“ rief Margot hinter ihr her.
    Katja begriff nicht. „Wieso?“
    „Wir müssen zur U-Bahn.“
    „Ich denke, wir wollen uns
zuerst den Marienplatz und das Rathaus anschauen?“
    „Ach Quatsch! Wir wollen nach
Schwabing! Das mit dem Rathaus und der Frauenkirche habe ich doch nur meiner
Mutter gesagt!“
    „Und was wollen wir in
Schwabing?“
    „Wirst schon sehen! Nun komm.“
    Katja war ein bißchen enttäuscht,
aber wer weiß, vielleicht hatten die Mädchen ja wirklich eine besondere
Überraschung für sie. Also folgte sie Margot und Liz, die schon auf der
Rolltreppe nach unten fuhren. Eine tolle Sache, dieser unterirdische Bahnhof,
fand Katja, die U-Bahn fuhr vier Etagen unter der Erde.
    Bevor sie auf den Bahnsteig
gingen, verschwand Margot in einer Telefonzelle.
    „Alles klar!“ sagte sie, als
sie kurz darauf wieder erschien, und zwinkerte Liz bedeutungsvoll zu.
    Die machten es ganz schön
spannend, die beiden.
    Drei Minuten später waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher