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Mit 11 erobert man die Welt

Mit 11 erobert man die Welt

Titel: Mit 11 erobert man die Welt
Autoren: Tina Caspari
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mir zu trinken?“
    „O ja, gern!“
    Die drei Mädchen folgten ihr ins Haus. Im großen Aufenthaltsraum gab es einen riesigen, offenen Kamin, aus unbehauenen Felsbrocken zusammengefugt, in dem schon jetzt am Vormittag ein kräftiges Feuer prasselte. Bequeme Holzsessel, mit bunten Kissen belegt, standen im Halbkreis um den Kamin herum. Lilian Bergman lud die Mädchen ein, sich zu setzen, und verschwand in der Küche. Gleich darauf kam sie mit einem Tablett zurück, auf dem große Becher mit dampfendem Milchtee und eine Schale mit Weihnachtsgebäck standen.
    „Ich finde das super, daß Sie uns so nett einladen“, sagte Carol. „Meinen Sie, Susan und ich könnten mal hierher zum Helfen kommen? Weil wir doch in den Ferien immer hier in der Nähe sind. Es würde uns riesigen Spaß machen.“
    „Du meinst, ob es bei mir Ferienjobs gibt? Nun, im allgemeinen nicht, denn alle Arbeit, die mit den Hunden zusammenhängt, wird von den Kursteilnehmerinnen erledigt. Aber ich werde darüber nachdenken, und wenn sich etwas ergibt, rufe ich euch an, okay?“ sagte Lilian Bergman. „Aber nun müßt ihr mich entschuldigen, im Büro klingelt das Telefon, und ich habe noch eine Menge Schreibkram zu erledigen. Trinkt in Ruhe aus und seht, wenn ihr Lust habt, den Kursteilnehmerinnen noch ein bißchen zu.“
    Die Mädchen bedankten sich für die Gastfreundschaft, und Lilian Bergman ging hinaus.
    Katja seufzte tief. „Ich beneide euch! Hier immer hingehen und den Hunden Zusehen können und vielleicht bei der Arbeit zu helfen... Ich würde es schon hinkriegen, daß sie mir das Hundeschlittenfahren beibringt!“
    „Jetzt weißt du wenigstens, was du mal werden willst, wenn du später für immer nach Kanada zurückkommst“, neckte Susan sie.
    „Unsinn! Sie will doch Architektin werden und Naturhäuser bauen wie dein Vater!“ widersprach Carol. „Oder?“
    „Am besten beides!“ erklärte Katja. „Aber Huskies züchten und mit ihnen über die Schneefelderjagen, das würde ich vielleicht doch noch ein bißchen lieber. Ich muß das sofort alles Mami und Papi schreiben! Was für ein irre schöner Tag! So was Tolles habe ich noch nie erlebt, ehrlich!“
    „Das sagst du jeden Abend, seit du hier bist“, stellte Susan fest.
    „Ja, schon. Alles ist so schön... Aber heute ist ein ganz besonderer Tag!“



Der große Traum vom Tanzen

    Viel zu schnell kam die Stunde der Abfahrt. Hatte Katja zunächst heimlich bedauert, daß ihr so wenig Zeit für Toronto blieb, hätte sie jetzt die letzten zwei Ferientage liebend gern am Lake Susan verbracht. Erst als sie sich der Stadt näherten, in der Katja früher so glücklich gewesen war, begann ihr Herz aufgeregt zu klopfen.
    Da Katja so begierig darauf war, alles wiederzusehen,
    machte Bob Simonson ihr zu Ehren eine kleine Rundfahrt, vorbei an ihrem ehemaligen Haus, an der Schule und an den Plätzen, die damals für sie wichtig gewesen waren. Als sie schließlich im Haus der Simonsons ankamen, durfte sie das Telefon in den ersten Stunden ganz für sich haben, um alle alten Freunde und Bekannten anzurufen. Katja übermittelte die Grüße der Eltern und Geschwister, sprach mit den alten Klassenkameradinnen und mit ihrer Lieblingslehrerin. Und allen mußte sie die gleichen Dinge erzählen. Nach zwei Stunden war sie völlig erschöpft.
    Zum Abendessen lud Bob Simonson alle in ein Lokal ein, in dem Katja mit ihrer Familie früher gern gegessen hatte. Sogar die mütterliche Kellnerin war noch da, die sie damals besonders geliebt hatte, weil sie den Kindern immer etwas zuzustecken wußte. Und Rosita hatte sie sofort wiedererkannt! Katja, das Mädchen, das mit seinen Eltern und Geschwistern nach Deutschland ausgewandert war! Katja freute sich, daß sie „ausgewandert“ sagte. Es gefiel ihr, für eine echte Kanadierin gehalten zu werden. Allerdings stammte Rosita aus Puerto Rico. Für sie war es nichts Ungewöhnliches, wenn das Englisch eines ihrer Stammgäste einen deutschen Akzent hatte. Noch einmal mußte Katja genau erzählen, wie es ihr und ihrer Familie inzwischen ergangen war.
    „Übermorgen früh wirst du uns nun wieder verlassen“, sagte Clare Simonson zu Katja, als sie das Lokal verließen. „Aber zum Abschied haben wir noch eine kleine Überraschung für dich. Wir werden uns morgen abend in der Oper das Ballett ,Schwanensee’ ansehen. Kennst du es schon?“
    Katja machte einen Freudenhüpfer. „Wirklich? Spitze! Nein, ich habe es noch nie in der Oper gesehen, ich kenne nur die Musik.
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