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Mit 11 erobert man die Welt

Mit 11 erobert man die Welt

Titel: Mit 11 erobert man die Welt
Autoren: Tina Caspari
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dösten vor sich hin. Nur ein paar Halbwüchsige - wenige Monate alte Welpen, die noch von der Mutter gesäugt wurden und deshalb in ihrer Nähe blieben - tollten frei auf dem Hof herum.
    Als Lilian Bergman nun zu den Huskies trat, hoben sie aufmerksam die Köpfe.
    „Nein, nein, meine Lieben, es ist noch nicht soweit. Erst in einer Stunde geht es los.“
    Eine Hündin kam aus ihrer Hütte und trat schwanz-
    wedelnd auf Lilian Bergman zu. Sie nahm den Kopf des Tieres in beide Hände und kraulte es liebevoll.
    „Das ist Loba, sie hat kürzlich sieben Welpen geworfen. Möchtet ihr sie sehen?“
    „O ja!“ Katja trat nah heran, und die Hündin zog sich knurrend zurück.
    „Brav, Loba, alles in Ordnung“, beruhigte Lilian Bergman sie und griff in die Hütte. Als sie die Hand herauszog, lag ein weißgraues Fellknäuel darauf, knapp doppelt so groß wie ihre Handfläche, und blinzelte verwirrt in die Sonne.
    „Ist der süß! Ein Rüde, nicht wahr? Mein kleiner Wolf, ich würde dich am liebsten mitnehmen!“ seufzte Katja.
    Auch Susan und Carol sahen verliebt auf das Hundekind. Lilian Bergman setzte den Kleinen in die Hütte zurück, streichelte Loba noch einmal den Kopf und ging weiter.
    „Ihr müßt ein bißchen vorsichtig mit den Huskies sein“, erklärte sie. „Es sind keine Haushunde, mit denen man einfach so schmusen kann. Sie sind mißtrauisch und vorsichtig Fremden gegenüber. Man braucht eine Weile, bis sie einem vertrauen. Der dort ist unser erfahrenster Hund im Team.“ Sie zeigte auf einen schneeweißen, kräftigen Rüden mit klugen Augen, der jeden ihrer Schritte beobachtete. „Er heißt Ice-Bear. Das dort ist Moon..., und hier haben wir Sugar.“
    Lilian Bergman begrüßte jeden Hund mit einem
    zärtlichen Streicheln, und die Mädchen mochten kaum glauben, daß die Huskies so wild sein sollten. Doch als sie später beim Anschirren zuschauen durften und die fieberhafte Unruhe der Hunde sahen, die an ihren Ketten und Leinen zerrten, daß das Konzert aus Knurren, Kläffen und Fiepen ihnen nur so in den Ohren dröhnte, wurde ihnen klar, daß der Umgang mit Schlittenhunden kein Kinderspiel war. Eine junge Frau aus Orlando machte heute ihre zweite Fahrt. Katja, Susan und Carol durften Zusehen, wie sie die Hunde anschirrte und sich für die Fahrt bereitmachte.
    „Paß auf, daß der Schlitten nicht kippt!“ ermahnte Lilian ihre Schülerin. „Und wenn: Ja nicht loslassen!“ Der Schlitten war durch einen schweren Schneehaken im Boden verankert, um die Hunde am vorzeitigen Losstürmen zu hindern. Kaum stand sie auf dem Schlitten und zog den Haken hoch, heulten die Hunde auf und rasten davon. Sie schienen nur einen Gedanken zu haben: Laufen, Laufen, Laufen!
    Sekunden später war der Schlitten ihren Blicken entschwunden. Die zurückbleibenden Kursteilnehmer applaudierten und liefen mit lauten Zurufen ein Stück weit hinter dem Schlitten her.
    „Wie sind Sie auf die Idee mit den Hundeschlitten-Kursen gekommen, Mrs. Bergman?“ erkundigte sich Katja.
    „Nun“, erklärte Lilian Bergman lachend, „ich war schon immer begierig auf Abenteuer. Und Hunde-Schlittenfahren ist ein Abenteuer! Ich machte einige Kurse mit und erlebte dabei, wie immer die Männer vorgezogen wurden. Kein Wunder, daß sie viel schneller lernten mit den Hunden und dem Schlitten umzugehen. Das hat mich so geärgert, daß ich beschloß, einen Beruf aus dem Schlittenfahren zu machen und ein professioneller ,musher’, ein Hundeschlittenführer, zu werden. Ich habe dieses Anwesen gekauft und Huskies gezüchtet. Und im letzten Jahr war ich dann endlich soweit, mir meinen Wunschtraum erfüllen zu können und spezielle Kurse für Frauen einzurichten. Die meisten Frauen sind viel mutiger, als sie selbst wissen. Das Hundeschlittenfahren verschafft ihnen diese Erfahrung. Sie merken plötzlich, wieviel Kraft und Selbständigkeit in ihnen steckt, die sie dann auch im Alltagsleben anwenden.“
    „Toll. Das würde ich auch gern lernen. Schon, weil ich Hunde so liebe!“
    „Ich auch. Aber ich glaube, ich wäre wirklich zu feige dazu. So ganz allein durch die Wildnis zu jagen, wo mich niemand findet, wenn ich vom Schlitten purzele...“
    „Ich würde auch lieber bei Ihnen Hundepflegerin werden“, erklärte Carol lächelnd, „und mich um die Babys kümmern!“
    „Nun, ich würde sagen, werdet noch ein bißchen älter und größer, und dann reden wir noch mal darüber.“ Lilian Bergman ging auf das Haupthaus zu. „Habt ihr
    Lust, noch einen Tee mit
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