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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles
Autoren: Annie Sanders
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sie in Wirklichkeit nirgendwo ernsthaft nachgesehen haben. Sie hat die Mail mit dem geänderten Lieferdatum unter meinem Namen versendet, und anschließend hat sie sie gelöscht.» Sie lehnte die Stirn gegendie Scheibe. «Ich war so nichtsahnend. Frankie wird sich alles zusammengereimt haben, als er in die Türkei fuhr.»
    «Frankie ist in die Türkei gereist?»
    Alex erklärte, was vorgefallen war, woraufhin Gavin überrascht die Brauen hochzog. «Was für ein Mann! Wir sollten ihm auf jeden Fall eine hübsche Summe als Entschädigung anbieten. Und was ist mit dem Exklusivartikel und mit
Scorch
? Geht das auch auf ihr Konto?»
    «Allerdings. Und auch, dass Bettinas Fahrer heute Morgen zu spät dran war.»
    Ein weiterer Gedanke schoss ihr durch den Kopf. «Vielleicht sogar das Durcheinander mit der Suite im Claridges. Mir hätte es seltsam vorkommen müssen, wie sie darauf bestanden hat, Zugang zu meinem Laptop zu kriegen.» Alex verstummte, während sich in ihrem Verstand immer mehr Hinweise sammelten. «Und dann die Panne mit den Pressemappen – ich frage mich, ob das auch etwas mit ihr zu tun hatte.» Sie seufzte. Es war wirklich unglaublich. «Ich habe ihr einfach zu sehr vertraut, dabei war sie die ganze Zeit nur hinter meinem Job her. Aber zur Hölle, Gavin, sie war meine Assistentin. Ich musste Dinge an sie delegieren.»
    «Natürlich musstest du das. Und so sollte es auch sein. Falls es dich tröstet, es wäre nie in Frage gekommen, dass ich ihr deinen Job anbiete. Sie wäre nicht die richtige Besetzung gewesen. Camilla besitzt nicht ein Zehntel der Eigeninitiative und Motivation, die du hast, Alex. Die Show heute war ausgezeichnet, und das Feedback ist jetzt schon ganz wunderbar. Wir sprechen schon bald über eine kräftige Gehaltserhöhung für dich und, hey, vielleicht springt ja auch ein größeres Gebiet heraus?» Er lächelte. «Vielleicht Europa? Obwohl ich die Vorstellung schrecklich fände,dich in Großbritannien zu verlieren. Oder besser, mach du mir doch ein paar Vorschläge. Was hast du noch so in petto?»
    «Nun ja.» Alex blickte Gavin an und war im Begriff, ihm von ihrer Idee der Sportbekleidung für Senioren zu erzählen, aber etwas ließ sie zögern, und dann spürte sie, wie Ärger in ihr aufwallte. Und das machte sie unbesonnen. «Weißt du, Gavin, du hast mich eigentlich nicht besonders unterstützt während dieser Sache, nicht wahr? Doch das scheint jetzt keine Rolle mehr zu spielen, weil alles gut ausgegangen ist.»
    Gavin zog überrascht die Brauen hoch. «Nun, du   …», stammelte er.
    Sie fuhr fort: «Aber mir macht es etwas aus. Du warst ganz schnell dabei, das Schlechteste von mir zu denken. So eifrig, wenn es darum ging, mir die Leviten zu lesen, und das vor versammelter Mannschaft, du hast mich sogar angeschrien. Und du hast mir keine Möglichkeit für Erklärungen gegeben, sondern den Druck einfach nur erhöht.»
    «Ja, aber du hast es durchgestanden, nur darauf kommt es an.»
    Langsam schüttelte Alex den Kopf. «Das ist reichlich mieses Management, finde ich. Lass uns einfach abwarten, okay? Ich muss mir einiges durch den Kopf gehen lassen, und dann werde ich dir Bescheid sagen, was ich von deinem Angebot halte.» Sie rauschte aus dem Büro und ließ ihn mit offenem Mund zurück.
    Für den Rest des Mittags nahm Alex Anrufe entgegen, sogar während eines Krabbensandwiches mit einem kleinen Plastikbecher Schampus, den ihr zur Feier des Tages jemand auf den Schreibtisch stellte. Die Jungs von der I T-Abteilung waren herbeigeeilt und versuchten eine ArtMund-zu-Mund-Beatmung an der Festplatte ihres Laptops. In der Zwischenzeit telefonierte sie weiter und nahm die Glückwünsche entgegen, inklusive eines Anrufs von Donatella und eines Headhunters, interessanterweise, der sie gern «zum Mittagessen einladen würde, wenn sich der Staub gelegt hat».
    «Leute, hört euch das an.» Peter stürmte herein, in der Hand den
Evening Standard
. Er stieß einen Jubelschrei aus, und binnen Sekunden wurde er von Kollegen belagert, aber er hielt die Zeitung hoch, damit Alex sie sehen konnte. «Zieh dir das hier rein!»
    Da, auf der Titelseite, war ein Farbfoto von Dizzy Zee, nur Zähne und Goldgeklimper, der den Arm um eine strahlende Bettina in einem der Tops legte. Das Firmenlogo war bestens zu erkennen. «Zencorps neue Kollektion hat das Zeug zum Megastar», schrie die Schlagzeile. «Lesen Sie den kompletten Artikel zum Produkt-Launch auf Seite 3.»
    «Wow, seht euch meine Laufschuhe an! Das
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