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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles
Autoren: Annie Sanders
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beleuchteten Zencorp-Logos erhellt wurde. Ihr zurückgekämmtes Haar wurde durch goldene und bronzefarbene Glanzeffekte betont, und das Top klebte ihr wie Folie am Körper. Um die Hüften schmiegten sich äußerst knappe Shorts, die eine Mischung aus Sportkleidung und modischer Reminiszenz an die Sechziger waren. Sie wirkten fast, als habe man sie dem Model aufgesprüht. Saff stieß Alex an. «Wie in Gottes Namen ist sie da hineingekommen?»
    Alex antwortete mit schnaubendem Gelächter. «Sie hatte weniger Schwierigkeiten damit als Frankie!»
    Weitere umwerfende Varianten des Themas folgten auf der Bühne, darunter auch eine Hip-Hop-Nummer mit eckigen Tanzbewegungen, an deren Höhepunkt der riesige Sanferino, ganz in Grellgelb gekleidet, auf die Bühneschlenderte. Er war es offensichtlich nicht gewohnt, als Model zu arbeiten, aber trotz seiner Größe gelang ihm ein eleganter Auftritt von geradezu einschüchternder Präsenz. Dann folgte Bettina, völlig verändert durch ein weiteres Outfit. Das Geschehen auf der Bühne strahlte eine ungeheure Energie aus, und Saff spürte, wie sie von der Musik mitgerissen wurde. Die Models und Tänzer schienen jede Menge Spaß an der Sache zu haben, und sogar Bettina winkte jemandem in der Menge zu, aber Saff konnte nicht ausmachen, wer diese Person war. Dann schwoll die Musik zu einem finalen Crescendo an, gefolgt von einer Feuerwerksexplosion und tanzenden Laserstrahlen, und alle auf der Bühne blieben mitten in der Bewegung stehen, die Arme in Siegerpose weit ausgestreckt.
    Stille folgte. Saff warf Alex, deren Gesicht ungeheure Anspannung verriet, einen kurzen Seitenblick zu. Dann schweiften ihre Augen über das Publikum. Saff fiel ein, wie viel das Ganze Alex bedeutete. Wie wichtig die Show für sie war. Eine weitere Explosion ertönte, aber dieses Mal war es donnernder Applaus. Die Leute stampften mit den Füßen auf und jubelten, und Alex umarmte Saff so fest, dass ihr fast der Atem wegblieb.
    «Phantastisch, einfach phantastisch!», keuchte Saff und folgte Alex mit den Blicken, die sich nun in die Menge der freudig überraschten Journalisten begab. Als sich die Gruppen der Gäste auflösten, entdeckte Saff einen nicht sehr großen Schwarzen mit Sonnenbrille und locker sitzender Jacke und Hose. An seinen Fingern steckten sehr viele Ringe, und er trug ebenfalls reichlich Ketten um den Hals. Umgeben war er von riesigen Männern in Anzügen, seinen Bodyguards, und einer wachsenden Menge von Fotografen und Neugierigen, aber er war zu tief in die Unterhaltungmit einem kleinen Mädchen vertieft, das neben ihm stand und lebhaft mit ihm plauderte. Saff spürte, dass Max neben sie getreten war. «Mit wem spricht Millie denn da?», fragte sie entsetzt.
    «Meiner zuverlässigen Quelle namens Oscar nach, der gerade giftgrün vor Neid ist, heißt dieser Typ Dizzy Zee und ist der coolste Hip-Hop-Sänger des Universums, Daaad», imitierte er die Stimme seines Sohnes.
    «Du meine Güte, nicht schlecht für sie. Ist der Typ eingeladen worden?»
    «Ich glaube nicht. Er ist während der Show gekommen. Ein Freund von Bettina Gordino, wie es scheint. Alex war so überrascht wie alle anderen auch.»
    «Nun gut.» Saff sah sich um, als die Gäste begannen, wieder umherzulaufen. Einige wurden von P R-Leuten zu Interviews begleitet, andere schickten sich an zu gehen. «Glaubst du, dass sie noch etwas von dem Frühstück wollen?»
    «Es ist nicht mehr viel zu essen da. Ich glaube, wir haben praktisch gar nichts mehr. Eine Frau von irgendeinem Protzmagazin hat mich gefragt, für welche Firma ich arbeite, weil sie demnächst ein Event veranstalten wollen.» Er schob seine Hand in die hintere Hosentasche und zog eine Visitenkarte hervor. «Hier.»
    Saff nahm sie entgegen und lachte laut auf. «Grundgütiger, das ist ein großer Name. Schade drum. Das hätte bestimmt Spaß gemacht!»
    «Aber warum ist es schade drum? Warum kannst du es nicht machen?», beharrte Max.
    «Weil es nicht geht, sei nicht albern. Das war eine einmalige Notsituation, um Alex zu helfen.»
    Max legte ihr die Hände auf die Schultern. «Darling, ichhabe dich noch nie bei etwas so aufgeregt erlebt wie letzte Nacht, als du das Frühstück hingezaubert hast. Es hat dir Spaß gebracht, nicht wahr?»
    Saff blickte zu Boden, sie fühlte sich ein wenig beschämt. «Ja, das hat es wirklich.»
    «Warum solltest du es dann nicht ernsthafter betreiben? Wir werden die Küche allen Standards entsprechend herrichten. Oder wir können dir
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