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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles
Autoren: Annie Sanders
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Triumphtänzchen auf, als habe er ein imaginäres Tor geschossen. Ella erwartete, dass er sich jeden Augenblick sein T-Shirt über den Kopf ziehen würde.
    «Gut!» Sie griff nach dem Wasserkessel und füllte ihn. «Heute bist du der Star und musst entsprechend behandelt werden, wie du es wahrscheinlich schon bald nicht mehr anders kennen wirst. Ich mache den Tee. Ich werde dir sogar Toast zubereiten. Und dann richte ich ihn dir hübsch an. Wirst du die Ranke anrufen?»
    Frankie hörte auf herumzutigern und runzelte die Stirn. Dann rieb er sich über das unrasierte Kinn. «Ja, natürlich werde ich das tun, sobald ich meinen Tee bekommen habe. Und die Jungs und natürlich auch Saff.» Er machte eine kurze Pause. «Himmel, davon habe ich immer schon geträumt. Und jetzt habe ich die Rolle gekriegt. Ich habe esgeschafft, Ella.» Er lächelte sie an. «Komisch, nicht? Ich dachte   … nun, das ist jetzt egal.»
    Etwas war faul, aber Ella konnte nicht genau sagen, was es war. Sie blickte ihn besorgt an. Der Mann vor ihr wirkte nicht, als habe sich soeben sein Lebensziel erfüllt. Sie stellte einen Becher mit Tee vor ihm ab. «Und wirst du auch Alex Bescheid sagen?», fragte sie sanft.
    «Was meinst du damit? Oh! Das kann ich jetzt gut gebrauchen.» Er trank einen großen Schluck und seufzte zufrieden.
    «Wirst du sie anrufen und es ihr erzählen?»
    «Ja, wahrscheinlich schon. Nun, vielleicht auch nicht. Sie wird möglicherweise nichts davon gewusst haben, dass ich beim Vorsprechen war, und dann wäre es ein wenig überflüssig. Vielleicht wird Saff ihr auch Bescheid geben.»
    «Frankie   …»
    Er nahm ihr den Teller mit dem Toast und der Marmelade aus den Händen und sah ihr direkt in die Augen. «Nicht jetzt, Ella. Lass es einfach gut sein, ja?»

Kapitel 53
    Alex hielt das Gemälde über dem Kamin hoch. Ja, dort würde es sich gut machen. Die feurigen Farbstriche wirkten vor den schlichten Wänden sogar noch dramatischer. Genau das konnte der Raum gebrauchen. Ein wenig Leben. Als das Telefon klingelte, lehnte sie das Gemälde ans Sofa.
    «Hi, hier ist Saff. Was treibst du gerade so?»
    Alex lächelte. «Du wirst es nicht glauben, aber ich versuche, ein Bild aufzuhängen.»
    «Was? Etwas Neues? Ein Echtes?»
    «Ja, ein echtes Gemälde. Ich habe gerade etwas absolut Unvernünftiges getan   …» Sie erzählte Saff, wie sie auf dem Nachhauseweg an einer Galerie vorbeigekommen war, etwas, das sie schon Hunderte Male gemacht hatte. «Aber da stach es mir plötzlich ins Auge, Saff. Und bevor ich wusste, wie mir geschah, war es schon in braunes Papier gewickelt und befand sich unter meinem Arm. Und meine Kreditkarte ist um zweihundert Pfund erleichtert. Ich werde wohl gerade wie meine Mutter.»
    Saff kicherte. «Du könntest dich schlimmer anstellen. Wie schön für dich! Du verdienst schließlich eine Belohnung für gestern.» Die Kinder kreischten im Hintergrund auf. «Ich kann nicht lange reden – Oscar muss zum Tennis   –, aber ich habe mich gefragt, ob du nicht Lust hättest, am Sonntag zum Mittagessen zu kommen. Nichts Besonderes, nur wir. Wir könnten im Garten essen.»
    Alex überkam eine Welle der Zuneigung zu ihrer Freundin.«Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Bis dann. Ich bringe wie immer den Fusel mit.»
    «O nein, bitte nicht!», lachte Saff. «Ich muss los.» Sie legten beide auf.
    Alex seufzte und griff nach Hammer und Nagel. Dann betrachtete sie das Gemälde und legte das Werkzeug wieder beiseite. Es war einfach zu schwer, so ein verdammtes Bild allein aufzuhängen.

Kapitel 54
    Freitagabend. Ausgehzeit. Frankie lächelte schief und richtete seinen Hemdkragen, als er vor der Haustür der Ranke stand. Er hatte sie sofort angerufen, um ihr zu erzählen, dass er die Rolle bekommen hatte, aber sie hatte erst heute Zeit für ihn gehabt, sodass sie ihre Feier verschieben mussten. Die Ranke hatte ihm außerdem am Telefon mitgeteilt, dass sie nach gründlicher Überlegung beschlossen habe, ihr Cottage zu verkaufen, und es Zeit für eine Veränderung sei. Sie wollte lieber in der Nähe eines Parks wohnen, aber für Frankie fühlte es sich an wie das Ende einer ganzen Ära. Doch so war es ihm schon während der letzten Tage vorgekommen. Es war eine seltsame, auf den Kopf gestellte Woche gewesen, seit seiner Rettungsreise nach Istanbul und dem Produkt-Launch. Trotz der phantastischen Nachricht, dass man ihn für die Rolle ausgewählt hatte, fühlte er sich trübselig und war niedergeschlagen. Ella hatte
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