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Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Titel: Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy
Autoren: Susan Andersen
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sich etwas verändert hätte. Sugarville sah noch immer nach einer in einer Zeitkapsel gefangenen Stadt aus, ohne Fast-Food-Ketten und den höchstens zweistöckigen historischen Gebäuden auf der Commerce Street. Genau aus diesen Gründen handelte es sich um eine außergewöhnlich hübsche Stadt. Und trotz der schwierigen Jahre auf der Highschool und der Tatsache, dass Macy sofort nach ihrem Abschluss abgehauen war, hatte sie die Stadt manchmal schrecklich vermisst.
    Alles in allem hatte Macy sich jedoch selbst das größte Geschenk gemacht, indem sie Sugarville den Rücken gekehrt hatte.
    Doch indem sie hier saß und sich selbst auf die Schulter klopfte, bekam sie sicher kein Geld von der Bank. Gereizt schnappte sie sich die Tasche vom Beifahrersitz und kletterte aus dem Wagen. Als sie auf die Filiale an der Ecke zusteuerte, hatte sie das Gefühl, dass neugierige Augen jede ihrer Bewegungen verfolgten. Aber wahrscheinlich war sie einfach nur paranoid.
    Die Klimaanlage verursachte ihr Gänsehaut, als sie die eichengetäfelte, marmorgeflieste Eingangshalle betrat. Sie fischte den Scheck aus der Tasche und ging zu dem nächstbesten altmodisch vergitterten Bankschalter. „Hallo ...“, lächelnd las sie das Namensschild der vielleicht zwanzigjährigen Brünetten, „... Lucy. Kann ich den Scheck bei fhnen einlösen?“
    Sie unterschrieb auf der Rückseite, schob ihn unter dem Gitter hindurch und suchte in ihrer Brieftasche nach einem Ausweis, den sie bei der Höhe des Schecks sicherlich vorzeigen musste. Doch als sie ihren Führerschein herausnahm, stellte sie fest, dass das Mädchen nicht reagiert hatte. Es starrte sie an.
    „Oh mein Gott“, hauchte die junge Frau. „Ich kann es nicht glauben. Sie sind es.“
    Mist. Sie hätte gedacht, dass die Bankangestellte zu jung war, um sie zu erkennen, doch offenbar hatte sich ihr Ruf aus Highschooltagen bis in die erste Klasse herumgesprochen.
    „Sie sind diese Frau in all den Videos – die Freundin von Jack Savage.“
    Ah. Es ging also nicht um ihren alten Ruf, sondern vielmehr um ihren neuen Ruhm. Etwas von der Anspannung wich aus Macys Schultern. „Jack und ich sind nur Freunde“, sagte sie. „Wir sind und waren nie ein Paar.“
    „Kein Witz? Wenn ich das meinen Freundinnen erzähle! Und dass ich es direkt aus erster Hand habe! Das ist gigantisch!“
    „Wie schön, dass ich Ihnen helfen konnte.“ Sie schob den Scheck noch etwas weiter unter das Gitter. „Könnten Sie mir nun netterweise den Scheck ausbezahlen?“
    „Oh. Sicher.“ Doch nachdem sie einen Blick darauf geworfen hatte, runzelte Lucy die Stirn. „Oh“, sagte sie. „Der Scheck ist nicht von unserer Bank ausgestellt. Haben Sie hier ein Konto?“
    „Nein.“
    „Tut mir leid, Ms O’James“, sagte Lucy mit offensichtlichem Bedauern, „aber dann muss ich mir das genehmigen lassen. Ich hole nur schnell die Abteilungsleiterin, Mrs Thorensen.“
    Die junge Frau verließ den Bankschalter. Macy sah ihr hinterher, wie sie durch die Lobby auf eine Frau in einem schwarzen Anzug zusteuerte, die hinter einem verschnörkelten Tisch in der Ecke saß. Die Abteilungsleiterin blickte zu ihr, erhob sich und kam auf sie zu.
    Mit ausgestreckter Hand sagte sie: „Macy? Wahrscheinlich erinnerst du dich nicht an mich, aber ich bin ...“
    „Kelly Sherman“, sagte Macy, die in der etwas dickeren und zehn Jahre älteren Frau die ehemalige Klassensprecherin erkannte. Sie schenkte Macy ein überraschend freundliches Lächeln, wenn man bedachte, dass sie damals verzweifelt bemüht gewesen war, Liz Picket zu gefallen.
    Liz, die Macy aus ganzem Herzen gehasst hatte.
    „Ich heiße jetzt Kelly Thorensen. Wie wäre es, wenn du mit mir an meinen Schreibtisch kommst, dann können wir mal sehen, wie wir das mit deinem Geld anstellen.“
    Als sie sich einander gegenübergesetzt hatten, sah Kelly sie an und fragte: „Bleibst du eine Weile in der Stadt?“
    „Ja. Vielleicht hast du gehört, dass meine Cousine Janna von einem Auto angefahren wurde. Ich bin hier, um ihr zu helfen, bis sie wieder auf den Beinen ist.“
    „Ja, davon habe ich gehört, und es tut mir so leid. Ich frage aber vor allem, weil wir einen Scheck in dieser Höhe nur an Kunden auszahlen können.“
    Nun hatte sie also wieder ein Messer zwischen die Rippen bekommen, wie sie es gleich von Kelly erwartet hatte. Allerdings musste man ihr schon lassen, dass sie ihre Befriedigung in keiner Weise zeigte. Ganz offensichtlich war sie inzwischen weitaus raffinierter
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