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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)
Autoren: Taylor Stevens
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rang. Einen Augenblick später ließ Munroe die Hand wieder auf das Bett sinken und strich mit dem Finger über die Innenseite des Halsbandes, um den Druck zu mildern. Sie tätschelte Breedens Wange. »Wollen wir um deinetwillen hoffen, dass ich heute Abend keine Schwierigkeiten bekomme.«
    Sie legte den Laptop und ihre Ausrüstung in Breedens Diplomatenkoffer, suchte sich eine Handtasche aus, warf Breedens Schlüsselbund und das Portemonnaie hinein und verließ das Zimmer, sorgfältig darauf bedacht, keinerlei Spuren zu hinterlassen. Sie hängte ein Bitte-nicht-stören-Schild an Breedens Tür und beseitigte anschließend auch in ihrem Zimmer jeden Hinweis darauf, dass sie jemals hier gewesen war.
    Richard Burbank bewohnte ein Apartment über seinen Büroräumen, das sich fast über die gesamte Etage erstreckte. In ihrer Aufmachung war Munroe dem Nachtwächter nicht einmal einen zweiten Blick wert. Eine Codekarte an Breedens Schlüsselbund brachte den Fahrstuhl automatisch in das gewünschte Stockwerk, und Munroe betrat ein Marmor-Foyer. Gegenüber dem Fahrstuhl befand sich eine Tür. Mit Hilfe der Schlüsselkarte gelangte sie lautlos in Burbanks Wohnung, und obwohl es überall dunkel war, ließen die Lichter der Stadt mehr als genug Helligkeit durch die großen Glasfenster fallen, um sie durch das Labyrinth aus Möbeln und Teppichen zu führen. Im Wohnzimmer stopfte Munroe eine von Breedens Strumpfhosen zwischen die Sofakissen, dann folgte sie dem Klang einer Stimme aus dem hinteren Teil der Wohnung. Sie stellte sich vor die halb offene Tür und belauschte einen Teil eines Telefonats – Burbank mit einer seiner vielen Freundinnen, so hatte es den Anschein.
    Sie wartete das Ende des Gesprächs ab, dann betrat sie das Zimmer, die Waffe genau auf Burbanks Hinterkopf gerichtet. Wenn die Rache wirklich süß hätte sein sollen, hätte sie ihn mit bloßen Händen umgebracht, hätte ihm in die Augen geschaut, während er langsam sein Leben ausgehaucht hätte. Aber bedauerlicherweise machte es die Glaubwürdigkeit erforderlich, dass er eine Kugel in den Kopf bekam.
    Sie setzte ihre Schritte lautlos, doch die zu großen Kleider raschelten, und Burbank fragte, ohne den Kopf zu heben: »Katie, bist du das?«
    »Nein, du Arschloch«, antwortete Munroe. »Kate ist tot, und du hast auch nicht mehr lange zu leben.«
    Burbank drehte sich um und starrte in die Pistolenmündung.
    Das Arbeitszimmer war, wie der übrige Teil der Wohnung auch, fast ganz dunkel. Burbank war nur als Silhouette vor den Lichtern der Stadt erkennbar, aber selbst unter diesen Verhältnissen konnte Munroe den abgrundtiefen Schrecken in seinem Blick erkennen. Seine Hände zitterten, und er schaute nervös zum Telefon.
    »Gib her«, sagte Munroe.
    Burbank reichte ihr das Telefon, streckte ihr die geöffneten Handflächen entgegen und sagte, schlagartig ruhig geworden: »Hören Sie, Sie wollen mich nicht umbringen. Ganz egal, worum es geht, wir finden eine Lösung. Ich gebe Ihnen alles, was Sie wollen. Ich habe Beziehungen, Macht … das wissen Sie. Wollen Sie Geld? Ich gebe Ihnen Geld. So viel, dass es bis ans Lebensende reicht. Sie müssen nie wieder durch die Weltgeschichte tingeln. Ganz egal, was es ist, ich kann es Ihnen beschaffen.«
    »Kannst du nicht, es sei denn, du wärst Jesus Christus und könntest die Toten wiederauferstehen lassen, du gottverdammtes Arschloch.«
    Burbanks Miene wurde ausdruckslos. Eine Sekunde später drang sein Verhandlungsführer-Ich wieder an die Oberfläche. »Es war nie meine Absicht, dass Sie verletzt werden. Niemand sollte zu Schaden kommen. Wir müssen uns unbedingt ausführlicher über die ganze Sache unterhalten, Sie müssen sich das alles erklären lassen. Vielleicht finden wir dann ja die tatsächlich Schuldigen.«
    »Halt doch dein verdammtes Maul«, sagte Munroe. »Ich muss gleich kotzen.« Sie stemmte einen Fuß gegen seinen Schreibtischsessel und schob ihn weg. »Sitzenbleiben. Hände und Füße da, wo ich sie sehen kann.« Sie ging die Wahlwiederholung an seinem Telefon durch, fand aber nicht, wonach sie suchte. »Wir rufen jetzt Nchama an. Gib mir seine Nummer.«
    Burbanks Mund stand sperrangelweit offen. »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden, du Arschloch. Gib. Mir. Nchamas. Nummer.«
    Burbank blieb regungslos sitzen, und Munroe fluchte innerlich, hin- und hergerissen zwischen dem dringenden Bedürfnis, ihm richtig weh zu tun, und den Komplikationen, die sich für Kates perfekt geplanten Mord/Selbstmord
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