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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)
Autoren: Taylor Stevens
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Hochglanzfotos besah. Sie hielt die Bilder zunächst locker in der Hand, blätterte lässig von einem zum nächsten, und dann waren die ersten Anzeichen zu sehen, der etwas zu fest aufgedrückte Daumen, die kurze Sekunde des Zögerns, noch einmal und noch einmal, so lange, bis die gespielte Ruhe von echtem Schmerz abgelöst wurde. Munroe nahm die Fotos wieder an sich und stopfte sie zurück in den Umschlag.
    Breeden sagte: »Michael, es ist nicht so, wie es aussieht … diese Fotos. Es ist nicht so, wie du denkst.«
    »Was ich denke, spielt keine Rolle«, erwiderte Munroe. »Es zählt einzig und allein das, was ist. Du hast mich verraten, Kate, gottverdammte Scheiße noch mal, an einen Mann, dem seine Frau und seine Tochter weniger bedeuten als seine italienischen Anzüge.«
    Ein Schatten legte sich auf Breedens Gesicht. Sie sagte: »Was?«, und Munroe hielt ihr das klimpernde Schlüsselbund vor die Nase. »Du ersparst mir … wie viel? Eine Minute? Zwei Minuten? Welcher ist der für seine Haustür?«
    »Der braune, viereckige«, flüsterte Breeden.
    Munroe lachte hart und gefühllos. »Ich hoffe, dein Betrug hat sich wenigstens gelohnt.« Sie packte Breedens Handgelenk. Breeden wehrte sich, und Munroe ohrfeigte sie noch einmal, drückte die Hand dann auf das Bett, umwickelte das Handgelenk mit Klebeband und fesselte den ausgestreckten Arm an den Bettrahmen. Anschließend wiederholte sie die ganze Prozedur mit dem anderen Arm, sodass Breeden schließlich wie gekreuzigt auf dem Bett lag. »Also, warum hast du das gemacht, Kate?«, fragte sie.
    »Spielt keine Rolle«, lautete die Antwort. Munroe nahm ein Würgehalsband und machte drei Leinen daran fest, verband die eine mit Breedens Füßen und die anderen beiden mit je einem Handgelenk. Anschließend führte sie die Leinen unter dem Bett hindurch, prüfte die Spannung und streifte Breeden das Halsband über den Kopf.
    Kate riss die Augen auf, und Munroe sagte: »Ich will dich noch nicht gleich umbringen.«
    Mit einem kleinen Taschenmesser schnitt sie die Klebebandfesseln um Breedens Knöchel und Handgelenke auf, löste die Klebestreifen vom Bett und ballte das Ganze zu einem Knäuel zusammen. Dann beugte sie sich über Breeden und zog am Halsband, sodass Breeden keuchend um Atem ringen musste. Munroe ließ los. »Dieses kleine Ding hier ist direkt mit deinen Armen und Beinen verbunden. Falls du versuchst, dich aufzusetzen oder deine Arme und Beine anzuziehen, erdrosselst du dich selbst. Das ist ein sehr langsamer Tod. Verstanden?«
    Breeden nickte, und Munroe sagte: »Gut.«
    Sie ließ das Magazin aus der Pistole schnappen und nahm die Patronen heraus. Wischte jede einzelne ab, drückte sie an Breedens Finger, sodass auf jeder ein teilweiser oder ganzer Abdruck zurückblieb, und steckte sie ins Magazin zurück. Auf diese Weise hätte sie auch die Abdrücke auf die Fotos bekommen, aber Breedens Reaktion mitzuerleben hatte ihr sehr viel mehr Spaß bereitet.
    Munroe durchsuchte den Schrank, und Breeden sagte: »Das kannst du nicht schaffen.«
    Das süße, sadistische Lächeln des Pieter Willem legte sich über Munroes Miene, während sie Breedens Kleider durchwühlte. »Ach, Kate«, sagte sie, »du müsstest mich doch so viel besser kennen. Ich schaffe das nicht nur, ich komme sogar ungeschoren davon.« Sie holte eine schulterlange, blonde Perücke aus ihrem Köfferchen und stülpte sie sich über den Kopf. Dann, immer noch grinsend, nahm sie eine Flasche Parfüm aus dem Regal, sprühte sich den Hals und die Handgelenke ein, riss einen Anzug von einem der Kleiderbügel und schnappte sich eine von Breedens Strumpfhosen. »Um genau zu sein, ich kann sogar zweifelsfrei beweisen, dass ich im Moment gar nicht hier bin.«
    Mit Hilfe der Strumpfhose und ein paar Handtüchern aus dem Badezimmer polsterte Munroe den Anzug so aus, dass er passte. Sie schlüpfte hinein, direkt vor Breedens Augen, die die meiste Zeit an die Decke gerichtet oder geschlossen waren. Breeden atmete ruhig und gleichmäßig. Schließlich, kaum hörbar, flüsterte sie: »Wie schlimm kann es schon gewesen sein?«
    Jedes Wort erweckte in Munroe Bilder von Franciscos Leiche in einer Blutlache zum Leben, wie er leblos auf dem Boden lag. Sie ließ die Wut aufwallen, ließ sich von ihr in Besitz nehmen, riss einen Streifen Klebeband ab und klebte Breeden den Mund zu. Dann hob sie Breedens rechte Hand mit einem Ruck vom Bett und sah zu, wie ihr die Augen aus den Höhlen traten, während sie verzweifelt um Atem
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