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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)
Autoren: Taylor Stevens
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Singsang. » Mir ist es egal, ob du noch alle Finger und Zehen hast. Und dir , ist es dir auch egal?«
    Als er weiterhin stumm blieb, richtete sie die Mündung ihrer Pistole auf seinen Daumen, und als ihr Zeigefinger anfing sich zu krümmen, sagte Burbank: »Ein Video von einem sehr umfangreichen Schwarzgeschäft. Ich habe ihm damit gedroht, es dem Präsidenten zuzuspielen.«
    Sie brauchte gar nicht erst nach dem Film zu fragen. Burbank hatte garantiert irgendwo Kopien davon. Sie klatschte ihm das Klebeband wieder über den Mund und sagte: »Du dreckiges Stück Scheiße.« Dann stand sie auf, griff nach dem Telefon auf seinem Schreibtisch und wählte.
    Als Nchama sich meldete, begrüßte sie ihn auf Englisch: »Ich bin diejenige, die Sie töten wollten.« Dann wechselte sie zu Fang, damit Burbank vom Inhalt des Gesprächs nichts mitbekam. »Ich habe Ihre Patrouille erledigt und Ihrem Kommandeur den Kopf abgeschlagen. Ich bin ein Phantom, und wenn es sein muss, werde ich Sie jagen und zugrunde richten. Ist diese Betrügerin noch am Leben?« Munroe erhielt eine positive Antwort und streckte Burbank das Telefon hin. Abermals riss sie ihm das Klebeband vom Mund. »Sag ihm, dass die Pläne sich geändert haben«, sagte Munroe. »Dass er Emily in die Staaten zurückschicken muss.«
    Burbank gelang es, sich nur an wenigen Stellen zu verhaspeln, und als er fertig war, nahm Munroe ihm das Telefon ab und setzte das Gespräch mit Nchama auf Fang fort. Sie gab vor, nun im Besitz jener Informationen zu sein, die Burbank gegen ihn in der Hand gehabt hatte. Indem sie ihm versprach, Burbank und dessen Erpressungsversuche im Griff zu behalten, eröffnete sie Nchama einen Ausweg. Und sie wandelte ihr Versprechen in eine Drohung um, für den Fall, dass er sich weigern sollte zu kooperieren. Am Ende des Gesprächs war sie sich so sicher wie nur möglich, dass Emily und die Kinder Burbanks Heimtücke nicht mehr zu fürchten hatten.
    Jetzt brauchte sie Richard Burbank eigentlich nicht mehr. Er konnte sterben. Anschließend Kate Breeden. So lautete der Plan. Ihm eine Kugel in den Kopf jagen. Die Fotos, Patronenhülsen und Kates Unterwäsche in der Wohnung liegen lassen und durch die dunkle Nacht davonspazieren, um Breedens Selbstmord zu arrangieren. Angesichts der kurzen Vorbereitungszeit hatte ihr Plan erstaunlich reibungslos funktioniert. Sie starrte Burbank an, dieses jämmerliche, schniefende Häufchen Elend von einem Mann, das ihr so viel Schmerz und Kummer bereitet hatte.
    Sie machte sich bereit, ihn zu erschießen, doch dann hielt sie inne. Vielleicht war es eine Minute, vielleicht auch zwei oder zehn, die sie steif und starr nur dastand und auf ihn hinabstarrte, während er heulte und jammerte und Krokodilstränen vergoss. Während dieser Zeit jagten ihr Bilder von Pieter Willem und Francisco Beyard durch den Kopf, Erinnerungen daran, wie die beiden miteinander kämpften, wie einer den anderen überwältigte. Und sie wusste, dass Richard Burbank es nicht wert war.
    »Fahr deinen Computer hoch«, sagte sie schließlich.
    Burbank rappelte sich wieder auf und humpelte zum Schreibtisch. Als der Computer zum Leben erwachte, warf sie eine DVD mit Emilys Videoaufzeichnung sowie die Fotos auf die Tischplatte. Sie drückte ihn in seinen Schreibtischsessel und setzte sich auf die Tischkante, von wo aus sie sein Mienenspiel im Blick behalten konnte, während sie ihn zwang, sich die Aufzeichnung von Anfang bis Ende anzuschauen.
    Burbank ließ sich während der ganzen Zeit keinerlei Gefühlsregung anmerken, und wenn Munroe ihn richtig einschätzte, waren die Zahnräder in seinem Kopf ununterbrochen in Bewegung, berechneten den Schaden, planten die Verdrehung der Tatsachen und die Manipulation von Informationen. Wenn er am Leben blieb, würde er versuchen, sich aus der ganzen Misere herauszuquatschen, genauso, wie er sich in Elizabeths Leben und im Anschluss daran in unzählige Geschäfte hineingequatscht hatte. Sie wartete, bis die Aufnahme zu Ende war.
    Nachdem sich Stille über den Raum gesenkt hatte, sagte sie: »Ich muss dich nicht töten, Richard. Du bist längst tot.«
    Burbank blickte sie an, eindeutig verwirrt.
    »Anscheinend bist du ein bisschen schwer von Begriff«, sagte sie. »Dann will ich dir mal auf die Sprünge helfen.« Munroe beugte sich nach vorne, bis ihre Nasenspitze nur wenige Zentimeter von seiner entfernt war. »Morgen früh zeigt Miles dem Aufsichtsrat eine Kopie dieser Aufnahmen.« Sie wartete kurz, damit er das
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