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Mission auf Arachnae

Mission auf Arachnae

Titel: Mission auf Arachnae
Autoren: Kathleen Sky
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gescheitert, als wir Besatzungsmitglieder an Bord der CALYPSO wurden, und wie so viele törichte Frauen zuvor verliebte ich mich in einen Vulkanier. Doch im Gegensatz zu Christine Chapel zeigte ich ihm meine Gefühle nie. Nur als er starb, verwünschte ich mich dafür, ihm niemals meine Liebe offenbart zu haben.«
    »Ich glaube, daß er sie gespürt hat, Katalya. Wir Vulkanier sind nicht so unempfänglich für die Gefühle der Menschen um uns herum, wie man immer glaubt. Er wußte von Ihrer Liebe, und ich bin sicher, daß er Ihnen für Ihr Schweigen dankbar war. Es war das schönste Geschenk, das Sie ihm überhaupt hätten machen können. Sie erlaubten ihm dadurch, Vulkanier zu bleiben. Dafür danke ich Ihnen in seinem Namen.«
    »Sie verstehen nicht, was ich sagen will. Hätte er es wirklich gewußt, nicht nur geahnt, wäre es vielleicht niemals zur Katastrophe gekommen. Die Rettung für die CALYPSO war doch so nahe! Aber Selik zerstörte das Schiff. Ich hätte ihn davon abhalten können, wenn ich nur an Bord gewesen wäre. Ich als Biologin hätte eine Möglichkeit finden können, die Parasiten unschädlich zu machen, ohne das Schiff in die Luft jagen zu müssen. Ich hätte ihn dazu bringen können, wenigstens ein paar Stunden länger zu warten. Jeremy, meine Eltern und Selik wären noch am Leben. 22 Stunden, Spock! 22 Stunden bis zur Rettung! Es ist meine Schuld, daß das Schiff zerstört und die Besatzung getötet wurde, meine Schuld allein! Ich wollte den Flug nicht mitmachen, um nicht länger in Seliks Nähe sein zu müssen. Ich war nicht da, als er mich brauchte.«
    Spock legte eine Hand auf Tremains Schulter und drehte mit der anderen ihr Gesicht zu ihm.
    »Sie irren sich, Katalya. Erstens hätten weder Sie noch sonst irgendein Mensch Selik von seinem Entschluß abbringen können. Er war Vulkanier und gehorchte der Logik. Ich an seiner Stelle hätte die gleiche Entscheidung getroffen. Ich las die Berichte über das Ende der CALYPSO sehr sorgfältig und bin der Überzeugung, daß das Rettungsschiff nur noch Leichen an Bord gefunden hätte, selbst wenn es gelungen wäre, die Parasiten unschädlich zu machen. Die Beschädigungen im Lebenserhaltungssystem waren schon zu schwer. Und was noch viel schlimmer gewesen wäre: die Parasiten hätten sich auch über das andere Schiff und dann über die ganze Galaxis ausbreiten können. Durch seine logische Entscheidung verhinderte Selik dies und bewahrte seine Besatzung vor einem langsamen und qualvollen Tod. Auch Sie hätten nichts tun können. Sie wären nur ein weiteres Opfer der Katastrophe geworden. Es ist geschehen, Katalya, und kein Haß, keine Selbsterniedrigung, keine noch so große vorgeschobene Verachtung für die Vulkanier kann daran etwas ändern. Die Toten sind tot.«
    Tremains Augen waren in die Ferne gerichtet. Tränen rannen ihre Wangen hinunter.
    »Er hätte das Risiko auf sich nehmen müssen, Spock. Ich hätte ihn dazu überreden können …«
    Spock seufzte tief, einmal aus Verzweiflung über Tremains Hartnäckigkeit, zum zweiten wegen seiner Schmerzen. Der Rücken brannte immer noch wie Feuer. Das Gift zehrte weiter an seinen Kräften. Spock würde keine Halluzinationen oder Fieberträume haben. Auf eine unbekannte Weise hatte der Vorgang der Bewußtseinsverschmelzung dies verhindert. Aber das Gift würde ihn töten. Vorher mußte er einen Weg finden, um Tremain von ihrem Trauma zu befreien.
    »Sie dürfen sich nicht mehr schuldig fühlen, Katalya. Sie haben eine Zukunft vor sich, ein neues Leben, wenn Sie Ihren Haß vergessen können. Begraben Sie die Vergangenheit und beginnen Sie wieder zu leben! Es wäre Seliks größter Wunsch gewesen.«
    Spock schloß die Augen und fuhr mit leiser Stimme fort:
    »Ich will, daß Sie Ihren Haß vergessen. Sie geben dem Mann, den Sie liebten, kein gutes Andenken, indem Sie seine Rassegefährten verachten. Versprechen Sie mir, daß Sie den Haß fallenlassen, denn wenn ich hier auf Arachnae sterbe, können Sie nur so Ihre Schuld bei Selik und mir tilgen.«
    »Es wird so schwer sein, so furchtbar schwer, aber Sie dürfen nicht sterben, Spock! Sie müssen leben! Ich kann es nicht noch einmal ertragen. Wenn Sie sterben, stirbt Selik ein zweites Mal mit Ihnen. Wenn Sie wollen, daß ich meinen Haß ablegen kann, dann sterben Sie nicht, Spock!«
    »Ich werde leben, solange ich kann«, sagte der Vulkanier leise. »Erschrecken Sie nicht, wenn sich mein Puls und die Atmung jetzt rapide verlangsamen. Ich versetze mich in einen
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