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Mission auf Arachnae

Mission auf Arachnae

Titel: Mission auf Arachnae
Autoren: Kathleen Sky
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Gesicht war von solcher Schönheit, daß es fast schmerzte, es anzusehen. Aber es war unmöglich, den Blick davon zu lösen. Die hochgezogenen Augenbrauen, die spitzen Ohren, die tiefen nüchternen Augen und alles, was einen Vulkanier ausmachte. Ein Name: Selik. Ein zweiter Name: Spock. Die Erinnerung war, zumindest teilweise zurückgekehrt. Spock bildete nach wie vor eine Einheit mit Katalya, doch ein winziger Teil seines Ichs war zurückgekehrt. Beide streckten ihre Arme nach Selik aus, berührtem die goldene Sphäre und wurden ein Teil davon. Sie waren Selik.
    Das Licht war überall. Es gab keine Dunkelheit mehr. Sie badeten in einem Meer der Liebe – der Liebe zu Selik. Aber sie waren Selik.
    Liebe und Wärme, eine Verbundenheit, die stärker war, als zwei Wesen sie jemals füreinander empfinden konnten. Sie waren eins. Es gab keine Barrieren mehr – keine Terraner, keine Vulkanier. Sie kannten sich in- und auswendig, jeder wußte alles von jedem. Das strahlende Leuchten ließ allmählich nach, und die Spock-Komponente des neuen Bewußtseins war jetzt nur noch mit Selik verbunden. Spock-Selik stand neben Tremain auf der Brücke eines Raumschiffs – der CALYPSO.
    »Warum?« fragte sie. »Warum konnte es nicht so sein, als du noch lebtest? Ich konnte nicht ohne dich sein und habe mich schließlich selbst zerstört. Warum bist du gestorben und ließest mich mit meiner furchtbaren Schuld allein?«
    »Ich tat, was zu tun war. Ich wollte dir nicht weh tun, aber mir blieb keine Wahl.« Erinnerungen: die Zeit auf dem Schiff, die Arbeit, die Selik und Tremain gemeinsam verrichtet hatten. Jeden Tag hatten sie sich gesehen. Sie waren Mitglieder eines Teams gewesen, der CALYPSO.
    »Aber so war es nicht!« protestierte er, als er die Ströme der Liebe spürte, die von Tremain ausgingen. »Das waren nicht meine Gefühle. Ich konnte, durfte nicht so fühlen. Als Vulkanier durfte ich dich nicht lieben, und das wußtest du.«
    »Natürlich. Und deshalb habe ich dich niemals merken lassen, was ich für dich empfand. Ich wollte dich nicht verletzen.« Ihre Finger berührten sanft Spock-Seliks Ohrspitzen. »Dazu liebte ich dich viel zu sehr. Und jetzt bin ich froh, daß ich geschwiegen habe.«
    »Das alles ist Vergangenheit, Katalya. Du hast gelitten, und ich konnte nichts dagegen tun. Ich stehe in deiner Schuld, und dies ist das einzige, das ich für dich tun kann: Ich gebe dir das Leben zurück.«
    »Damit ich wiederum in deiner Schuld stehe. Was verlangst du von mir, Selik?«
    »Daß du mich gehen läßt und vergißt, daß du mich nur eine Erinnerung wie all die anderen sein läßt. Selik darf für dich nicht mehr Qual sein, weder Licht noch Dunkel. Du sollst dich an ihn erinnern können, ohne zu leiden. Du mußt begreifen, daß das, was war, endgültig der Vergangenheit angehört.«
    Er machte eine Pause und versuchte, die beiden Komponenten in sich voneinander zu trennen. Selik und der andere, der ihn und Katalya zusammengeführt hatte. Für sich konnte Selik nichts von Katalya verlangen, denn für einen Toten konnte sie nichts tun. Aber sie mußte dem anderen helfen. In seiner Schuld stand sie.
    »Finde heraus, was er braucht, Katalya; finde heraus, was er will. Du bist es ihm schuldig.«
    »Und wenn er mich will? Meine Gefühle für Vulkanier sind so grausam. Ich mußte dich hassen, um dich nicht lieben zu müssen. Es war der einzige Weg. Niemand kann sich die Qualen vorstellen, die ich litt, weil ich dich nicht lieben durfte. Und mit dir haßte ich alle Vulkanier, um mich ein für allemal davor zu schützen, den gleichen Fehler ein zweites Mal zu machen. Es war ein Wall, mit dem ich mich umgab. Und es führte soweit, daß ich niemanden mehr lieben konnte, nicht Stone und nicht McCoy. Doch hier und jetzt kann ich dich lieben und allen Haß vergessen. Du hast mir die Fähigkeit zu lieben zurückgegeben.«
    »Nicht ich.« Selik sah ihr in die Augen, und zum erstenmal sah Tremain den Vulkanier lächeln. »Er tat es, der andere. Und wenn er deine Liebe verlangt, mußt du sie ihm geben. Wenn er verlangt, daß du niemals über deine Liebe redest, mußt du auch dies tun. Nun geh und tu, was du tun mußt. Wir werden uns nie wiedersehen, aber du wirst wissen, daß ich dich jetzt und hier, jenseits aller uns auferlegter Grenzen, geliebt habe.«
    Sie senkte den Kopf, um ihre Tränen zu verbergen. »Ich könnte zurückkommen. Er und ich kennen jetzt den Weg hierher. Es könnte ein zweites Mal geben – hier in meinen
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