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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis
Autoren: James Rollins
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wollte den Grendel zu sich locken und so den anderen eine Chance geben, zu entkommen und in das U- Boot zu fliehen. Seine Augen verharrten bei dem Jungen in den Armen der Frau.
    Sein Vater hatte Maki als seinen Sohn adoptiert und für seine Sicherheit am Ende so viel aufgegeben. Wut stieg in ihm empor, zum Teil egoistischer Natur, denn er war immer noch eifersüchtig, dass sein Vater dem Jungen seine Zuneigung geschenkt hatte, auf die er selbst hatte verzichten müssen. Aber hauptsächlich spürte er durch das Kind eine Verbindung zu seinem Vater. Man findet seine Familie, wo man kann. Sein Vater hatte hier so viel verloren, doch am Ende hatte er seine Menschlichkeit wiedergefunden.
    Viktor wandte sich ab. Er hatte diese Katastrophe auf sie alle herabbeschworen.
Und wie sein Vater wusste auch er, was er zu tun hatte.
»Ich komme zu Ihnen!«, rief er zu dem zerbombten Eingang hinüber. Der Amerikaner hielt inne.
»Was machen Sie …?«, setzte er an.
»Hier!«, rief Viktor und warf Matt das WalkieTalkie zu.
Er fing es mühelos auf.
»Sorgen Sie gut für den Jungen«, sagte er und begann auf den Eingang zuzuwaten. »Ich komme zu Ihnen!«, wiederholte er und legte seine jetzt leeren Hände auf den Kopf. »Bitte schießen Sie nicht.«
»Admiral …«, warnte Matt.
Viktor sah ihn an. »Eine Minute«, flüsterte er und klopfte mit dem Finger auf den Handgelenkmonitor. »Sie haben genau eine Minute.«
       
    21:17 Uhr
    Eine Minute? Matt runzelte die Stirn und warf einen Blick auf sein eigenes Handgelenk. Seiner Uhr zufolge hatte er noch volle acht Minuten, ehe die Bombe … Dann endlich dämmerte es ihm.
Er sah die Welle im Wasser. Sie begann als gemächliches S, konzentrierte sich dann und heftete sich auf die Spur des davonwatenden Admirals.
    Matts Blick fiel auf Petkows Handgelenkmonitor. Wenn sein Herz zu schlagen aufhörte, sprang der Timer an der Bombe augenblicklich vor. Auf eine Minute.
    Matt wirbelte zu Jenny herum. Ihr Gesicht war verwirrt und ängstlich.
»Macht euch bereit loszulaufen«, flüsterte er ihr und Kowalski zu.
Jetzt erschien Craig in der Tür, flankiert von zwei Wachen. Sie standen etwas höher, sodass ihnen das Wasser gerade erst an die Knie reichte. Die Gewehre richteten sich auf Petkow, die gesamte Aufmerksamkeit ruhte auf ihm.
Er war nur noch vier Meter von Craig entfernt, als der Grendel zuschlug. Mit aufgerissenem Maul sprang die Bestie aus dem Wasser und stürzte sich von hinten auf den Admiral.
Die Wucht riss Viktors Kopf nach hinten und warf gleichzeitig seinen Körper nach vorn. Er flog aus dem Wasser, das Monster setzte nach, schnappte seine Beute mit den Zähnen und riss sie zurück ins Wasser.
Craig und seine Männer wichen entsetzt zurück.
»Lauft!«, brüllte Matt.
Jenny war am nächsten, aber auch am tiefsten im Wasser – es ging ihr bereits bis zum Hals. Mit Maki im Arm begann sie zu schwimmen und stieß sich kräftig mit den Beinen ab. Als sie in Reichweite des Kommandoturms war, hechtete Tom zu ihr, packte das Kind und brachte es in Sicherheit.
Mit jetzt freien Händen ergriff Jenny die Sprossen der äußeren Leiter und kletterte hinauf.
Matt zog sich mit Kowalski zurück.
An der Tür brodelte das Wasser, während der Grendel seine Beute durchs Wasser peitschte. Um den mächtigen weißen Körper des Untiers färbte der See sich blutrot. Ein menschlicher Arm schlug schwach um sich.
Craig und seine Soldaten brachten sich vor dem wild attackierenden Monster, so schnell sie konnten, in Deckung und vergaßen im Eifer des Gefechts alles andere.
Kowalski erreichte das U-Boot als Erster. Matt winkte ihn hinauf.
Der Seaman kletterte auf die Leiter, schaute aber zurück und geriet ins Stolpern. »Hinter dir!«, brüllte er und streckte einen Arm aus.
Matt drehte sich um. Eine weitere weiße Gestalt kam an die Oberfläche. Und noch eine. Anscheinend lockte das Blut immer mehr Grendel an.
Matt wog Vorsicht gegen Geschwindigkeit ab und entschied sich für blinde Panik. Wie ein Wilder kämpfte er sich weiter in Richtung U-Boot vor.
Inzwischen war Kowalski oben auf dem Turm angekommen und begann in den See zu ballern, um Matt die Bestien vom Leib zu halten.
Endlich erreichte dieser die Leiter, zog sich an der obersten Sprosse hoch und wollte die Beine nachziehen, als er mit den nassen, glitschigen Stiefelspitzen abrutschte.
Kowalski beugte sich vor, packte Matt und hievte ihn halb die Leiter empor.
Unter ihm knallte etwas scheppernd gegen den Turm. Durch die Erschütterung verlor Matt erneut
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