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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis
Autoren: James Rollins
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Stein in einen stillen See geworfen.
Eine Flutwelle aus Eis.
Zu Tode erschrocken rannte er zu dem im Leerlauf brummenden Helikopter. »Nichts wie weg hier!«, schrie er, während die Welt um ihn herum weiter bedrohlich rumpelte. Statt dass die Explosion allmählich verhallte, wurde sie immer lauter.
Er floh zur Tür des Seahawk.
Einer seiner Männer öffnete ihm. »Was ist los?«
Wilson hechtete hinein. »Bringt den Vogel in die Luft! Sofort!«
Der Pilot hörte ihn, beschleunigte augenblicklich die Rotoren, die sich nun immer schneller drehten und sich zum Abheben bereitmachten.
Wilson warf sich auf den Kopilotensitz.
Die Eiswelle raste auf sie zu.
Er starrte nach oben und betete. Über ihnen sausten die Rotoren. Der Seahawk hob sich, wackelte ein wenig, als die Rotorblätter in die kalte Luft schnitten und Auftrieb suchten.
»Los geht’s!«, drängte Wilson.
Der Horizont wälzte sich heran, immer näher.
Dann schwang der Vogel sich in die Lüfte, steil nach oben.
Wilson versuchte die Distanz zu dem aufwallenden EisTsunami zu schätzen. Wurde er langsamer? Ebbte er ab?
Es sah ganz danach aus.
Es war so!
Sie würden es schaffen.
Dann explodierte in ungefähr achthundert Metern Entfernung etwas unter dem Eis. Die gesamte Eiskappe buckelte, hob sich und schlug gegen die Kufen des Helikopters. Die Maschine kippte.
Wilson schrie.
Die verstärkte Welle ergriff den Helikopter und pflückte ihn vom Himmel.
       
    21:18 Uhr
    USS Polar Sentinel
    Amanda starrte auf den Bildschirm des DeepEye. Einen Augenblick zuvor hatte sich die Auflösung durch einen tiefen Sonarpuls vernebelt und alle Details verwischt. Dann wurde es noch schlimmer – der Bildschirm wurde plötzlich blau.
    Es gab nur einen einzigen Effekt, der sich auf einem Sonargerät in dieser Farbe niederschlug.
Eine Atomexplosion.
Neben ihr stand John Aratuk. Der Inuk war in der CyclopsKuppel geblieben und starrte jetzt durch den Dom aus LexanGlas nach oben. Dunkel umhüllte sie das Meer. Sie befanden sich beinahe auf Eindrückungstiefe. Hier kannte die Welt keine Sonne.
John deutete auf etwas.
Ein Stern leuchtete in der ewigen Dunkelheit auf. Im Süden, hoch über ihnen.
Der Bodennullpunkt einer Atomexplosion.
Der alte Mann wandte sich Amanda zu. Er sagte nichts. Das musste er auch nicht. Sein Kummer stand ihm ins Gesicht geschrieben. In einem einzigen Augenblick war er um Jahrzehnte gealtert.
»Es tut mir so Leid«, sagte Amanda.
John schloss die Augen und drehte sich weg, untröstlich.
Amanda blickte wieder auf das DeepEye. Aratuks Tochter und all die anderen hatten unglaubliche Opfer gebracht, um die Welt zu retten.
War das alles umsonst gewesen?
Der Zünder der PolarisBombe war losgegangen, das war auf dem DeepEyeMonitor deutlich zu sehen gewesen. Aber hatten Amandas Bemühungen gefruchtet, die beiden Verstärker zu blockieren?
Sie starrte auf den blauen Bildschirm. Ihre Idee war ganz einfach und rasch ausführbar gewesen. Die Polar Sentinel war auf maximale Tauchtiefe gegangen, um größtmöglichen Abstand von der Oberfläche zu gewinnen.
Als das U-Boot in die arktischen Tiefen gesunken war, hatte sie eilig die Koordinaten eingegeben und das DeepEye auf die Standorte der beiden nächsten Verstärker ausgerichtet. Sobald sie tief genug waren, hatte sie das DeepEye so eingestellt, dass beide Geräte im Einflussbereich des Sonars lagen – um das zu bewerkstelligen, brauchte sie Tiefe und Distanz. Dann hatte sie die volle Kraft des DeepEye auf die beiden Verstärker gerichtet und gebetet.
Damit Polaris funktionierte, musste die komplette Anordnung eine perfekt harmonische Welle aussenden, genau die richtige Frequenz, um das Eis zum Bersten zu bringen. Doch wenn das DeepEye sein Signal über die Wellenfront hinwegsandte, konnte es die Harmonie so verändern, dass die Welle gestört und möglicherweise sogar davon abgehalten wurde, die beiden Verstärker innerhalb des Sonarkegels auszulösen.
Amanda starrte auf den Monitor und wartete, dass er sich klärte.
War ihr Plan aufgegangen?
       
    21:18 Uhr
    Russisches U-Boot der Serie I
    Zwischen zwei Matratzen eingepfercht, klammerte Jenny sich weiter an Matt. Die Welt um sie herum spielte verrückt und drehte sich wie eine Farbmischmaschine. Selbst mit der dicken Polsterung fühlte Jenny sich wie zerschlagen. Ihr Kopf dröhnte von der Explosion.
    Aber sie lebte noch.
Sie lebten beide noch.
Matt hielt sie fest, Beine und Arme um sie geschlungen. »Wir sinken!«, rief er ihr ins Ohr.
    Auch sie spürte, dass der Druck
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