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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis
Autoren: James Rollins
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den Halt und glitt ganz von der nassen Leiter. Aber Kowalski hatte die Kapuze seines Sweatshirts noch fest im Griff und verhinderte, dass er ins Wasser stürzte.
Abermals setzte Matt die Füße auf die Sprossen. Da tauchte zwischen seinen Beinen eine große weiße Gestalt auf.
Mit aufgerissenem Maul sprang ihn der Grendel an.
Keuchend vor Anstrengung zerrte Kowalski Matt weiter nach oben, während gierige Kiefer nach Matts Stiefelabsatz schnappten. Als das Monster wieder ins Wasser zurückfiel, riss es Matt den Stiefel vom Bein und verschwand mit seiner Trophäe.
Matt packte die oberste Sprosse und kletterte den Rest der Leiter hinauf. »Verdammtes Mistvieh!«
Kowalski war bereits an der Luke. »Was?«
Matt blickte aufs Wasser hinunter. Er hatte den Grendel erkannt, der ihn gerade angegriffen hatte – an den Einschusslöchern, die seinen Körper wie Pockennarben überzogen. Es war die gleiche Kreatur, die ihn und Amanda im Kriechkeller gejagt und ihm seine Hose geraubt hatte.
»Jetzt hat der gierige Bastard auch noch meinen Stiefel!«
Aber Kowalski schüttelte nur den Kopf und kletterte durch die Luke.
Matt folgte ihm und wollte gerade die Leiter auf der anderen Seite hinabsteigen, als Kugeln von der Metallplatte direkt neben seinem Kopf abprallten. Er duckte sich tiefer und kroch im Krebsgang vollends hinunter.
Vorsichtig lugte er zurück zur Tür der Anlegestelle, er sah Craig dort stehen und das Gewehr auf ihn richten. Zwischen ihnen schwamm ein Schwarm Grendel.
Vom Körper des Admirals war keine Spur mehr zu sehen.
Wie viel Zeit noch, bis …?
Einen Augenblick später kam die Antwort. Die Grendel spielten plötzlich verrückt. Das Wasser brodelte, die Monster schlugen wild um sich, rollten im Wasser umher, sprangen und schnappten in die Luft.
Matt wusste, was los war. Auch er fühlte es. Von Kopf bis Fuß. Eine Erschütterung durchlief die Eisstation, und die Station reagierte wie eine Stimmgabel, die mit einem Vorschlaghammer angeschlagen wird.
Ein akustischer Impuls.
Matt wusste auch, was das zu bedeuten hatte.
Polaris war aktiviert.
Genau wie der Admiral es beschrieben hatte, sandte das Gerät eine akustische Schwingung aus. Laut Petkow würde dieses Signal sechzig Sekunden anhalten, dann würde der nukleare Zünder ausgelöst, die Insel zerstört und eine tödliche Schockwelle entstehen.
Auf der anderen Seite des brodelnden Sees war Craig einen Schritt zurückgewichen, das Gewehr noch in der Hand, den Kopf lauschend schief gelegt.
Matt zog sich ein Stück nach oben. »Eine Minute!«, rief er Craig zu und klopfte auf sein Handgelenk, wie Petkow es vor einer Weile getan hatte.
Craig ließ die Waffe sinken, als ihm die Erkenntnis dämmerte.
    Der Admiral war tot … der akustische Impuls … Gerade eben war die Zeit für sie alle abgelaufen. Zufrieden über Craigs Entsetzen, ließ Matt sich endgültig durch die Luke fallen, knallte sie hinter sich zu und befestigte sie ordentlich. Dann kletterte er zu den anderen von der Leiter.
    Kowalski verriegelte die innere Lukentür. Tom und Washburn hatten Taschenlampen dabei. Keiner sagte ein Wort. Bane spürte die Anspannung und winselte leise.
    Jetzt konnte nichts mehr die Polaris aufhalten.
       
     
    21:17 Uhr
    USS Polar Sentinel
     
    »Wir haben nicht mal mehr eine Minute?«, fragte Perry ungläubig.
    K ratzige Statik kam aus dem Hörer. »Ja«, bestätigte der Mann. »… kann ich nicht sagen … nur noch Sekunden …«
    Perry sah zu Amanda hinüber. Sie hatte seine Lippen gelesen und sah seinen Gesichtsausdruck, der sich auf ihren eigenen Zügen widerspiegelte. Das Rennen war vorbei, bevor es richtig begonnen hatte. Sie waren besiegt.
    »… nuklearer Zünder …«, fuhr der Mann fort. »Aus der Gefahrenzone …«
Ehe Perry antworten konnte, spürte er Amandas Finger, die seinen Arm umklammerten. Mit vor Angst ganz verzerrter Stimme sagte sie: »Bring uns runter, ganz tief! Sofort!«
»Was?«, fragte er.
Aber sie lief schon weg. »So tief das Boot kann!«, schrie sie ihm über die Schulter hinweg zu.
Perry vertraute auf ihre Dringlichkeit. »Nottauchen!«, rief er seiner Crew zu. »Tanks fluten! Sofort!«
Überall auf dem Boot ertönten Sirenen.
       
    21:17 Uhr
    Eisstation Grendel
    Craig stampfte den Gang auf Ebene vier entlang. Er kannte sein Ziel; aber hatte er genügend Zeit? Woher sollte er das wissen? Er klopfte auf die Tasche seines Parkas und hörte zufrieden das Klirren darin.
    Er überholte einen Mann seines Teams. »Sir?«, rief der Sergeant Major
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