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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl
Autoren: Carter Brown
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in das Wohnzimmer hinausbegleiteten. Wenn ich
Glück hatte, dachte ich, würde ich in einem anderen Zimmer dieses Hotels
vielleicht ein freundlicheres Klima vorfinden.
     
     
     

12
     
    Helen Richmond war zu Hause und
forderte mich mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht auf, ihre Suite zu betreten,
ein Willkommen, das ich nach einem langen, harten Arbeitstag mit herzlicher
Dankbarkeit registrierte.
    »Ich freue mich so, daß du
kommst«, sagte sie. »Seit zwei Stunden rufe ich in deinem Zimmer an. Es ist
wichtig, daß wir miteinander sprechen, weil ich den Abschlußwettbewerb für morgen abend im Zypress -Klub
angesetzt habe. Ich habe den ganzen Tag geschuftet und alle Einzelheiten
ausgearbeitet.«
    Sie trug ein wallendes
Kleidungsstück aus einem undurchsichtigen Stoff von mitternachtblauer Farbe.
    »In dem Ding siehst du prächtig
aus«, sagte ich, »wie nennt man das?«
    »Einen Frisiermantel«,
antwortete sie. »Er sitzt etwas knapp.«
    »Das ist Ansichtssache.« Ich
rieb das Nylongewebe zwischen meinem Daumen und Zeigefinger. »Macht man sowas aus Sternstaub?«
    »Ach, das ist nur ein alter
Fetzen, den ich irgendwo für neunundneunzig Dollar und fünfundneunzig Cent im
Ausverkauf gefunden habe, aber es freut mich, daß es dir gefällt.«
    Wir setzten uns auf die Couch,
nachdem ich uns etwas zu trinken gemacht und von dem Getränkeschrank
herübergebracht hatte. Das schwarzblaue Nylongewand harmonierte prächtig mit
dem Schimmer ihres weißblonden Haares, dem warmen, goldenen Samt ihrer
Schultern und der runden Vollkommenheit ihrer Knie.
    »Ich bin nervös, Danny«,
vertraute mir Helen an, als wir Scotch auf Eis tranken. »Ich mache mir ständig
Sorgen, daß morgen abend etwas passieren wird.«
    »Das würde ich nicht tun«,
antwortete ich. »Du hast alles getan, was du konntest. Wie du in den letzten
Wochen gearbeitet hast! Wie wäre es, wenn wir uns für das Wochenende in deine
kleine Villa zurückziehen würden, wenn alles vorüber ist?«
    Sie sah mich über den Rand
ihres Glases an. »Woher weißt du denn, daß ich eine Villa habe?«
    »Ich bin Privatdetektiv. Hast
du das vergessen?« entgegnete ich.
    »Nur auf diese Weise konnte
ich, ohne gestört zu werden, den Wettbewerb vorbereiten.«
    »Gewiß«, gab ich zu. »Übrigens
ist dir deine Täuschung gelungen. Ich dachte, du selbst hättest mich in New
York engagiert.«
    »Ich rief den Leiter von
Meermaid New York an und beauftragte ihn damit. Ich gab ihm absichtlich keine
genauen Anweisungen, weil ich ihn nicht merken lassen wollte, daß ich
fürchtete, bei dem Wettbewerb könne irgend etwas schiefgehen. Deshalb bekamst
auch du keine genauen Anweisungen.«
    »Da hast du allerdings recht«,
bestätigte ich. »Übrigens wollte ich dich noch etwas fragen. Ich habe versucht,
über den Theater-Portier von neulich abend etwas zu erfahren, einen Irren
namens Dominic Ludd .«
    »Ach, der«, Helen nickte. »Der
ist wirklich übergeschnappt, findest du nicht?«
    »Wo hast du den aufgetrieben?«
    »Ich weiß nicht. Frag Myers.«
    »Das habe ich getan. Er sagte
mir, du hättest alle Leute engagiert, die mit dem Wettbewerb etwas zu tun
hätten, und er wisse nichts darüber.«
    »Ach, das habe ich beinahe
vergessen.« Sie hob anmutig die Schultern. »Irgendeine Agentur in der Stadt.
Wenn es für dich wichtig ist, sehe ich nach, wenn ich das nächstemal in meinem Büro bin, und rufe dich an.«
    »Ausgezeichnet. Ich wollte nur
wissen, ob er eine Frau oder andere Angehörige hat. Sie haben ein Recht, zu
erfahren, was mit ihm geschehen ist.«
    »Was mit ihm geschehen ist? Was
ist denn los?«
    »Er ist tot.«
    »Tot?«
    Ein furchtsamer Ausdruck trat
in ihre Augen.
    »Das hatte doch nichts mit dem
Wettbewerb zu tun, Danny?«
    Ich berichtete ihr, wie ich
Dominic angeworben hatte, mir zu helfen, in Duvals Büro einzudringen, wie Blair
und Stone uns dort überrascht und Blair Dominic getötet hatte, über das Boot
und was an Bord geschehen war.
    »Das ist ja entsetzlich, Danny!«
Sie schauderte, als ich zu Ende gesprochen hatte. »Nicht wegen dieses armen
Komödianten, sondern daß du auch noch beinahe umgebracht worden wärest. Sie
werden vor nichts zurückschrecken. Hast du Leutnant Reid benachrichtigt?«
    »Nein.«
    »Aber warum denn nicht?«
    »Ich bin illegal in Duvals Büro
eingedrungen, weil ich dafür bezahlt wurde«, sagte ich. »Ferner steht bei der
Tatsache, daß ich Charlieboy in Notwehr tötete, nur mein Wort gegen Hals, und
wie die Dinge jetzt gerade liegen, würde
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