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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl
Autoren: Carter Brown
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Duval
dir nicht auch die Belichtungszeiten und die Blendeneinstellung nannte, um
sicherzugehen, daß du deine Geschichte auch glaubwürdig an den Mann brachtest.«
    »Was soll das nun wieder
heißen?« fragte sie kalt.
    »Du hast es sehr hübsch
arrangiert, Elaine«, gab ich zu. »Sogleich klein beizugeben, nachdem ich
anfing, Fragen zu stellen: das verzweifelte Geständnis über Duval, der die
Fotos besaß und zur Erpressung benutzte; das Angebot, damit ich dir die Fotos
beschaffe, das Angebot nämlich, Duvals Alibi platzen zu lassen und es dich
sogar etwas kosten zu lassen, in finanzieller und in erotischer Hinsicht,
beides Dinge, die mich im Leben am meisten interessieren.«
    »Unsinn!«
    »Dann rief ich dich an und bat
dich, mir zu helfen, den Nachtwächter in dem Gebäude zu benachrichtigen, wo
Duval sein Atelier hat. Das hattest du gut gemacht. Auf diese Weise kam ich
hinein, und Duvals Mitarbeiter konnten mich dort finden. Sie hatten
Gelegenheit, sich meiner ohne Aufsehen gründlich anzunehmen, und es war
verdammt nahe daran, daß es ihnen gelungen wäre.«
    »Danny!« Sie schüttelte
unwillig den Kopf. »Warum hätte ich so etwas veranlassen sollen?«
    »Weil du weißt, daß Helen
Richmonds Zukunft von dem Gelingen des Wettbewerbs abhängt. Daran entscheidet
sich, ob sie die Meermaid Corporation behält oder an dich verliert. Die von dir
organisierte Sabotage des Wettbewerbs genügt den höchsten Ansprüchen, Schatz«,
fuhr ich fort. »Sowohl Duval als auch du sind Preisrichter. Das waren zwei von
dreien. Dann ernannte Helen plötzlich einen Unbekannten, nämlich mich, zum
Preisrichter. Ihr mußtet herausfinden, wer ich bin und warum Helen mich
bestimmte, und ihr mußtet schnell dahinterkommen. Einen Trumpf hattet ihr
bereits in der Hand. Ein blondes Fotomodell, eine Bewerberin bei dem
Wettbewerb, ein Mädchen namens Alisha Hope. Du sagtest ihr, sie sollte ihre
Netze nach mir auswerfen, und wie immer fiel ich darauf herein, verabredete
mich mit ihr für den Abend nach der ersten Veranstaltung. Ferner arrangiertest
du, daß Hal und Charlieboy in meinem Hotelzimmer auf mich warteten, mir drohten
und mich ein bißchen bearbeiteten, um festzustellen, ob ich leicht
einzuschüchtern sei.«
    »Du bist verrückt«, fauchte
sie. »Mach daß du rauskommst.«
    »Meine Verabredung mit Alisha
war wie eine militärische Operation geplant. Sie sollte mir vormachen, ich sei
das große Erlebnis ihres Daseins, von dem Augenblick, als ich in ihr
Hotelzimmer trat, während Hal und Charles sich bereits irgendwo versteckt
hielten und auf den richtigen Moment warteten, aufzutauchen und mich zu Tode zu
erschrecken. Das ist eine alte und erprobte Methode. Dann hatte irgendeiner — vielleicht
du — den wirklich genialen Einfall: die Blonde ist sowieso überflüssig, warum
sie also nicht umbringen, ehe ich eintreffe, und als Mordinstrument einen
Meermaid-Badeanzug benutzen? Charlieboy und Hal können mich niederschlagen,
wenn ich in das Zimmer komme, mir Schnaps über das Hemd gießen und mich in mein
Hotel zurückschaffen. Wenn ich wieder zu mir komme, bin ich völlig
durcheinander. Und außerdem im höchsten Grade tatverdächtig. Wer, zum Teufel,
sollte mir die verrückte Geschichte abnehmen, die ich als Alibi vorbringen
würde? Das hätte genügt, mich aus dem Weg zu räumen, und wäre der erste
praktische Schritt gewesen, den Wettbewerb zum Scheitern zu bringen.«
    »Du hast eine sprießende
Phantasie, Danny, aber du irrst dich in allem so gründlich, daß es beinahe
komisch ist.«
    »Und wie war das mit Exquisite«, fuhr ich in freundlichem Ton fort. »Du schlossest mit Duval und seinen beiden
Kumpanen ein simples Geschäft ab. Sie kauften die Zeitschrift, machten dich zur
Herausgeberin und gaben dir ein Viertel der Anteile. Als Gegenleistung hattest
du ihnen die Meermaidanteile auszuliefern, wenn du sie in der Hand hattest. Ich
vermute, daß sie sich die naheliegende Frage stellten: wie garantierte man, daß
du diese Anteile auch bekamst? Du hattest bereits die Antwort auf diese Frage
parat, und mit ihrer kräftigen Unterstützung würde es ein Kinderspiel sein.«
    »Deine zehn Minuten sind längst
um«, sagte sie mit schriller Stimme. »Jetzt geh zum Teufel und bleib mir vom
Hals!«
    »Meinst du nicht, daß ich dir
vorher noch in irgendeiner Form meine Dankbarkeit beweisen sollte?« fragte ich.
    »Hinaus!« schrie sie und
schleuderte eine Flasche Parfüm nach mir.
    Ich floh, wobei mich eine
Haarbürste und ein Glas Hautcreme
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