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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition)
Autoren: Deborah Miles
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Mr Pendle über Mrs Bennett zu reden.
    Schon im Einschlafen begriffen, schreckte sie hoch. Sie hatte vergessen, dass abends die Gesellschaft bei den Lethbridges stattfinden sollte. Würde Leo dort sein? Nach allem, was zwischen ihnen beiden geschehen war, begeisterte sie die Aussicht, ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, ganz und gar nicht. Und dennoch hatte sie trotz dieser Möglichkeit und der Ereignisse dieser Nacht, oder gerade weil das alles passiert war, nicht die Absicht, die Gesellschaft zu verpassen.
    Vielleicht würde er nicht kommen. Vielleicht war er bereits nach London zurückkehrt. Möglicherweise las sie in einigen Wochen in der Zeitung, dass er sich verlobt hatte, und würde dann traurig daran denken, was hätte sein können. Aber bis dahin würde sie natürlich über den Dingen stehen und ihr einsames Leben genießen.
    Das Bild, das sie sich gemacht hatte, war unerträglich deprimierend. Sie schloss die Augen und schlief endlich ein.

12. KAPITEL
    “Pendle? Was in aller Welt machen Sie hier mitten in der Nacht? Oder ist es schon Morgen?”
    Mr Pendle straffte sich noch etwas. “Es war äußerst wichtig, Euer Gnaden, trotz dieser unpassenden Zeit herzukommen”, antwortete er mit aus Rücksicht auf die noch schlafenden Hausbewohner gedämpfter Stimme. “Ich entschuldige mich dafür, dass ich Sie geweckt habe.”
    Leo zuckte mit den Schultern. “Ich habe nicht geschlafen.”
    Mr Pendle schwieg, weil er mit einer näheren Erklärung rechnete. Da sie jedoch nicht erfolgte, begann er die Ereignisse in “The Grange” zu schildern.
    “Es hat einen Brand gegeben, Euer Gnaden. Ich bin selbst zu Ihnen gekommen, weil ich nicht glaube, dass er durch Zufall entstanden ist. Ich glaube, das Feuer wurde absichtlich gelegt.”
    Leo hörte zu, verengte die Augen und setzte eine ausdruckslose Miene auf. Mr Pendle ließ sich jedoch nicht täuschen. Er kannte seinen Herrn sehr gut und wusste, wann dieser wütend war. Und im Moment war der Duke of Belford sehr wütend.
    “Sie sind wohl kaum zu dieser Zeit hergekommen, um mir etwas zu erzählen, das Sie mir auch bei Tageslicht hätten berichten können, Pendle.”
    “Nein, Euer Gnaden. Ich gebe zu, dass ich sehr beunruhigt bin.”
    “Wurde bei dem Brand jemand verletzt?” Plötzlich war Leo hellwach und richtete sich im Sessel auf.
    “Nein, Sir. Niemandem ist etwas passiert.”
    Das war zweifellos wahr, denn Pendle sagte nie die Unwahrheit. Aber der Blick des alten Mannes drückte etwas aus, das Leo das Blut gefrieren ließ.
    “Was haben Sie dann, Pendle? Um Himmels willen, worum geht es?”
    Leo hatte ein seltsames Gefühl, als ob seine Umgebung sich verdunkele. Pendles Stimme schien wie aus weiter Ferne zu ihm zu dringen.
    “Das Feuer begann in Mrs Fitzgibbons Schlafzimmer, Euer Gnaden. Das Bett brannte, und sie hat es gerade noch rechtzeitig verlassen können. Am Fußende wurden einige verkohlte Lumpen gefunden. Ich glaube, jemand hat sie in der Hoffnung angezündet, dass … Ich glaube, Sir, dass derjenige, der das getan hat, etwas Böses gegen Mrs Fitzgibbon im Sinn hatte.”
    “Sie meinen, er wollte, dass sie stirbt?”
    Unbehaglich schaute Mr Pendle den Duke of Belford an. “Ja, Euer Gnaden. Genau das meine ich.”
    Leo nickte. Er fühlte sich verdammt seltsam und schluckte. Miranda tot? Was würde ihm dann bleiben? Seine großen Besitzungen und Rassepferde und zwanzigtausend Pfund Jahreseinkommen. Plötzlich kam ihm die Vorstellung, dass sein Leben nur daraus bestehen solle, unerträglich vor. Sie war niederschmetternd, deprimierend, vernichtend.
    Miranda. Er brauchte sie. Er sehnte sich nach ihr. Ohne sie konnte er nicht leben. Und erst durch die Tatsache, dass er sie beinahe verloren hätte, war ihm das klar geworden.
    “Pendle!” Seine Stimme hatte harsch und befremdlich geklungen. Er räusperte sich.
    “Sie wünschen, Euer Gnaden?”
    “Wer hat das getan?”
    Unbehaglich trat Mr Pendle von einem Fuß auf den anderen und straffte sich dann noch mehr. “Derjenige, der das getan hat, kannte sich sehr gut im Haus aus, das, wie Sie wissen, ein wahres Labyrinth ist. Ein Fremder würde sich im Dunklen den Hals brechen. Ich hatte Mr Harmon im Verdacht, aber …”
    Leo verzog das Gesicht. “Er ist heute Nachmittag nach London gereist. Ich persönlich habe dafür gesorgt.”
    Mr Pendle war nicht über Gebühr erstaunt.
    “Wurde etwas gestohlen, Pendle?” Leo hatte das Gefühl, einen klareren Kopf zu bekommen. Er konnte wieder klar
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