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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition)
Autoren: Deborah Miles
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widmen?”, murmelte sie spröde.
    Er drückte sie fester an sich und hatte das große Bedürfnis, sie wieder zu küssen, hielt sich jedoch zurück.
    “Restlos, mein Schatz.”
    “Du weißt, was Pendle davon halten wird. Es kann sein, dass er den Dienst bei dir quittiert.”
    “In diesem Fall werde ich das so gut wie möglich ertragen. Ich befürchte jedoch, er wird keinen von uns beiden im Stich lassen, mein Liebling.”
    “Ja, dann werde ich dich heiraten, Leo.”
    Es folgte ein weiteres Zwischenspiel, und dieses Mal stellte Leo fest, dass Mirandas Augen den verträumten Ausdruck verloren hatten. Sie rückte etwas von ihm ab und setzte sich gerade hin und eine Miene auf, bei deren Anblick Leo aus Erfahrung wusste, dass sie gleich etwas Ernstes zur Sprache bringen werde.
    “Ich möchte mit dir über Julian reden, Leo.”
    “Ich weiß, wir müssen über ihn reden. Ich weiß, dass du ihn sehr gern gehabt hast, Miranda. Ich erwarte nicht, jedenfalls nicht sofort, dass du für mich das empfindest, was du für ihn empfunden hast. Mir ist klar, dass du um ihn trauerst. Er war mein Lieblingsvetter, und auch ich vermisse ihn. Du bist hergekommen, weil ‘The Grange’ sein Geschenk für dich war. Das habe ich von Anfang an begriffen. Ich habe Verständnis.”
    “Nein, Leo, du begreifst nichts”, entgegnete Miranda mit Tränen in den Augen. “Er hat mir den Besitz vererbt, und ich empfand es als meine Pflicht, ‘The Grange’ zu besuchen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich das Anwesen so lieben würde. Ich habe mir immer ein normales Heim und ein normales Leben gewünscht. Ich dachte, beides würde ich hier finden.” Nach kurzer Pause fügte Miranda hinzu: “Als ich Julian heiratete, war er sehr krank. Ich weiß, er hat mich verehrt, aber wir haben uns nicht oft geküsst. Ein richtiges Eheleben hatten wir nicht. Ich hatte ihn sehr gern. Er war ein lieber Mensch und kam mir zu Hilfe, als ich ihn am meisten brauchte. Ich habe ihn jedoch nicht geliebt, nicht so, wie ich dich liebe, Leo.”
    Leo war erstaunt. Er entsann sich, wie eifersüchtig er jedes Mal gewesen war, wenn er sich Julian und Miranda zusammen vorgestellt hatte, und dachte auch an die kindische Angst, die ihn immer dann überkommen hatte, wenn Julians Name gefallen war. Er war ein Narr gewesen. Beinahe hätte er laut aufgelacht. Miranda schaute ihn so ängstlich an, dass Lachen kein guter Einfall gewesen wäre.
    “Liebste Miranda”, sagte er und küsste sie erst auf die Augenbraue, dann auf die Nasenspitze und schließlich auf den Mund. “Ich gestehe etwas beschämt, dass ich auf Julians Glück neidisch gewesen bin. Jetzt denke ich jedoch, dass ich ihm dankbar sein muss.”
    “Dankbar?”, flüsterte sie.
    “Ja, dafür, dass er dich hergeschickt hat.”
    Prüfend schweifte ihr Blick über sein Gesicht. Sie sah, dass Leo die Wahrheit gesprochen hatte, und war zufrieden.
    “Meinst du, Julian hat geahnt …”
    Leo grinste. Es fiel ihm schwer, eine ernste Miene zu wahren. “Vermutlich. Er hat die menschliche Natur besser begriffen, als wir je erfahren werden. Vielleicht hat er gewusst, dass die Frau, die ich brauche, und mit der ich meine körperlichen Erfahrungen teilen will, hitzköpfig und kess sein sollte.”
    “Und was ich brauchte, war ein herrischer, arroganter Mann, der zu wissen glaubt, was für mich das Beste ist”, erwiderte Miranda und bemühte sich, nicht rot zu werden.
    Leo schob sie etwas von sich fort. “Bin ich herrisch?”, fragte er überrascht.
    Sie antwortete nicht und zog lediglich die Augenbrauen hoch. Das war ihm Antwort genug.
    Er furchte die Stirn. “Falls ich ein bisschen autoritär bin, dann nur, weil ich das sein muss. Ich bin das Familienoberhaupt, Miranda. Von mir wird erwartet, dass ich für alles die Verantwortung übernehme. Mir gefällt nicht immer, was ich tun muss. Im Gegenteil! Ehe ich dir begegnete, fand ich meine Pflichten äußerst ermüdend. Ich bin jedoch daran gewöhnt, den Ton anzugeben. Für mich ist es etwas Natürliches, die Fäden in den Händen zu halten.” Er hielt inne, und jetzt röteten sich seine Wangen. “Findest du das erheiternd, Miranda?”
    “Nein, natürlich nicht. Es tut mir leid, Leo, dass ich lächeln musste. Ich kann nichts dafür, dass ich belustigt bin, wenn du so bescheiden klingst, obwohl du das nicht bist.”
    “Bis du in mein Leben getreten bist, Miranda, war es leer”, sagte er leise. “Ich habe nicht einmal gemerkt, dass es inhaltslos war, obwohl ich mich
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