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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition)
Autoren: Deborah Miles
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schicken, nur für den Fall der Fälle. Als Esme forteilte, überlegte er, warum er das Pech habe, zwei solchen mächtigen und eigensinnigen Herrschaften gehorchen zu müssen. Das war mehr, als ein Butler, selbst jemand seines Kalibers, ertragen konnte.
    Die Tür von Mrs Bennetts Cottage ging leise auf, und jemand betrat das Haus. In der Annahme, ein Mitglied ihrer Familie zu sehen, drehte Mrs Bennett sich um, machte den Mund auf, um etwas Unflätiges zu äußern, und erstarrte bei dem Anblick, der sich ihr bot.
    Der Duke of Belford stand vor ihr.
    “Wollten Sie außer Haus gehen, Mrs Bennett? Bleiben Sie einen Moment, denn ich muss mit Ihnen reden.”
    Der Herzog hatte fast freundlich geklungen, doch sein scharfer Blick glitt über den Schinken und die Käsereste. Misstrauisch beobachtete sie Seine Gnaden und überlegte, ob es möglich sei, dass er Bescheid wisse, und sie vielleicht doch nicht so klug war, wie sie immer gedacht hatte. Als er den Blick auf sie richtete, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken.
    “Sie haben etwas sehr Schlechtes getan, Mrs Bennett”, sagte Leo. Wenngleich das, was er geäußert hatte, nicht sonderlich beängstigend gewesen war, konnte man das von seinem Ton nicht behaupten.
    Nancy kam ihre übliche Dreistigkeit zu Hilfe. “Ich habe nichts getan, Euer Gnaden”, erwiderte sie frech. “Ich weiß nicht, was Sie meinen.”
    “Oh, Sie haben, Mrs Bennett. Glücklicherweise wurde das in ‘The Grange’ ausgebrochene Feuer gelöscht, ehe es noch größeren Schaden anrichten konnte.”
    Die Enttäuschung zeigte sich in ihrem Gesicht, ehe sie das verhindern konnte. Leo näherte sich ihr, und unwillkürlich wich sie vor ihm zurück. Wie ein wildes, in einer Schlinge gefangenes Tier starrte sie ihn feindselig an. Sie hasste ihn und fürchtete sich dennoch davor, was er ihr antun könne.
    “Ich habe nichts getan” wiederholte sie starrsinnig. “Ich weiß nichts von einem Brand. Aber es wäre mir auch gleich, wenn ‘The Grange’ abbrennen würde. Das war mein Heim, doch jetzt ist diese Person da. Ich habe das gleiche Anrecht auf den Besitz wie sie. Wir Bennetts haben dort schon seit der Zeit Heinrichs VIII. gelebt. Es heißt, der König habe uns das Haus geschenkt, und nicht den Fitzgibbons.”
    Wütend riss Leo die Augen auf. “War das der Grund, Mrs Bennett? War das der Grund, warum Sie versucht haben, Mrs Fitzgibbon umzubringen? Haben Sie sich wirklich so viel vorgemacht?”
    Angesichts der Wut des Herzogs zitterte Nancy. “Mein Vater hat mir gesagt, dass es so war!”
    Leo näherte sich ihr.
    “Glauben Sie das wirklich? Der König hat meinem Vorfahr ‘The Grange’ geschenkt, Mrs Bennett. Ich habe die alte Schenkungsurkunde. Ich glaube, Sie benutzen das Gefasel Ihres Vaters nur als Vorwand, sich selbst zu bereichern. Die ganze Zeit, die Sie bei meinem Vetter Julian waren, haben Sie gedacht, Sie könnten tun, was Ihnen beliebt. Als seine Witwe dem ein Ende gemacht hat, waren Sie besessen davon, Ihre Wut an ihr auszulassen. Das stimmt doch, nicht wahr?”
    Nancy schüttelte den Kopf. “Mrs Fitzgibbon hätte verschwinden sollen, als ich ihr das geraten habe”, brachte sie heraus. Ihr Blick war jetzt jedoch verstört und schuldbewusst.
    “Sie sind bösartig.”
    “Nein”, flüsterte sie und wich hinter einen Stuhl zurück. “Ich habe das Recht …”
    “Sie haben kein Recht”, unterbrach Leo. Seine Wut war so groß, dass er Mühe hatte, die Selbstbeherrschung nicht zu verlieren. Der Gedanke, Miranda habe in der Falle gesessen, mitten in einem Flammenmeer, und um Hilfe geschrien, die nie kam, verleitete ihn zu dem Wunsch, diese schlechte Frau vor ihm auf gleiche Weise zu bestrafen. Er näherte sich ihr noch mehr und sah sie vor Angst die Augen aufreißen.
    “Mrs Fitzgibbon steht unter meinem Schutz “, sagte er in leisem, drohendem Ton. “Sie werden nicht noch einmal versuchen, ihr zu schaden. Sie werden nicht wieder in ihre Nähe gehen. Nie mehr!”
    Nancy schluckte und nickte heftig. “Tun Sie mir nicht weh, Euer Gnaden”, jammerte sie.
    Drohend stand er vor ihr. Sie zuckte zusammen, zog sich noch mehr in die Zimmerecke zurück und hob abwehrend die wie Espenlaub zitternden Hände.
    Das brachte Leo zur Vernunft, auch wenn er gern Gleiches mit Gleichem vergolten hätte. Aber das war nicht seine Art. Langsam gewann er die Selbstbeherrschung zurück.
    Als er sich wieder gefasst hatte, sagte er: “Sie werden das Dorf noch heute Vormittag verlassen und nicht mehr
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