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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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zerstörte zwei Wohnhäuser.
    Als nächstes trampelten die Schulkinder von Blutwäldchen über den Steg. Sie alle trugen kleinere Speerspitzen in der Hand, die sie aus dem Dorfigel herausgezogen hatten. Sie sprangen auf den Rücken des Wals und fingen an in das Walfleisch zu stechen. Darunter war auch die kleine Josefine, die sich am schwersten in dem Wal getäuscht hatte. „Du blöder Wal! Lass unseren Pinguin in Ruhe!“
    Auch der kleine Boris, mit der verstauchten Hand, stach fleißig in den Wal. „Verschwinde von hier! Wir können dich alle nicht mehr leiden!“
    „Eure Zahnstocher können nichts gegen meinen Willen ausrichten. Mein Wille ist unzerbrechlich, durch nichts aufzuhalten. Den Willen der Natur, an euch Vergeltung zu üben, ist nicht zu stoppen. Ich bin ihr Bote.“
    Über den Steg lief auch Fräulein Reh mit einem kleinen Körbchen und einer langen Speerspitze in den Händen. Sie kletterte auf den Rücken des Wals und sagte: „Zeigt es ihm, meine kleinen Schätzchen!“
    Aus dem Körbchen krochen die gerade aufgewachten Kätzchen Schneebällchen, Schleifchen, Pumachen und Fleckchen. Die kleinen Katzen schnupperten an dem leckeren großen Fisch und fingen an auf seiner Haut zu kratzen und mit ihren kleinen Zähnchen zuzubeißen.
    Der verrückte Doktor Kasper, ließ es sich natürlich auch nicht nehmen und gesellte sich auf den Walrücken. In seinen Boxhandschuhen hielt er die Betäubungsspritzen die er nacheinander in die Haut des Wals rammt. „Damit werden Sie bestimmt gesund, Herr Walfisch!“
    „Der Mensch ist besessen davon Werkzeuge herzustellen, bemerkt jedoch nicht, dass er letztendlich nur ein Werkzeug seiner Gesellschaft ist. Bemerkt erst letztendlich, dass er nur ein trostloses Leben nach den Vorstellungen anderer führt.“
    Die riesige Walflosse erschütterte das Flusswasser. Die Welle fiel über das Dorfzentrum her und spülte die Sitzbänke durch das Dorf.
    Aus der Entfernung hörte man schon das Hühnergeschnatter, als Steven von der Hühnerfarm mit über zwanzig Hühner über den Steg lief. Am Steg angekommen half er jedem Huhn auf den Walrücken herauf, bis er zum Schluss auch selbst hochkletterte. Oben griff Steven in seine Hosentasche, nahm eine handvoll Körner und verstreute sie auf der Fischhaut. Die hungrigen Hühner pickten wahllos nach den Hühnern, wobei sie aber öfters auf das Walfleisch stießen, statt auf ein Korn.
    Ilse, Hörnchens Witwe und Frau Kraskovna sammelten sich ebenfalls mit Teilen des Dorfigels auf dem Walrücken. Hinterher kam auch Manuel, der Einhornjunge. Er kniete nieder und steckte sein Horn in Friedels Rücken.
    „Ihr kämpft einen ausweglosen Kampf. Ihr müsst kämpfen, da ihr mit dem Rücken zur Wand steht. Ich kämpfe, um euch eure schlimmsten Schattenseiten aufzuzeigen. Die Abgründe, die ihr nicht wahrhaben wolltet, ertränken gerade eure schöne Siedlung. Bevor ich mich euch widme, müsst ihr ansehen wie ich euer Hab und Gut vernichte. Euer Geld, wofür ihr euer Leben prostituiert habt, geht gerade im wahrsten Sinne des Wortes den Bach hinunter.“
    Wütend schlug der Orca ins Wasser. Die nächste Welle überflutete einen weiteren Teil von Blutwäldchen. Die nächsten Häuser wurden von der riesigen Welle erschlagen. Möbel, private Fotos, Fernseher, Schränke, Kleider und Kühlschränke schwammen durch das Hochwasser.
    Während die Speerspitzen, Hühnerschnäbel, Katzenkrallen, Betäubungsspritzen und andere Utensilien Friedel zusetzten, standen 300 Meter entfernt, am Rand des Hügels die vergessliche Gretel und der Prediger St. Angelo. Beide hielten in ihren Händen eine von Willis Granatpistolen.
    St. Angelo zielte auf den Wal und sprach: „Als Hirte erlaube mir,
    zu dienen mein Vater dir.
    Deine Macht reicht uns aus, durch deine Hand,
    diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
    Wir waten durch ein Meer von Blut,
    gib uns dafür Kraft und Mut...“
    „Was reden Sie da?“, fragte Gretel.
    „Machen Sie es mir einfach nach...“
    Gretel zielte ebenfalls auf den Wal.
    „In nomine patris, et filii et spiritu sancti!“
    FLUPP, FLUPP ; Zwei Explosivgranaten flogen auf direkten Weg gegen die linke Seite des Wals. Der Wal zuckte kurz zusammen, als die zwei Granaten auf seiner Haut explodieren.
    Ganz Blutwäldchen stand nun am Wal versammelt. Alle waren bewaffnet mit einer Speerspitze oder anderen spitzen Gegenständen wie Brieföffner, Küchenmessern oder Bügelsägen. Viele Dorfbewohner mussten ins Wasser springen und an die Seite des Wals
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