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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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schwimmen und ihn von dort aus anzugreifen, da der Rücken des Wals schon komplett ausgebucht war.
    „Eure Gemeinschaft ist nur eine Zweckgemeinschaft. Eure Gemeinschaft ist erbaut auf Hintergedanken und Lügen. Sie wird zerbrechen!“
    Zornig ließ der Wal eine weitere Welle über Blutwäldchen hineinbrechen. Die nächsten Häuser im Zentrum wurden komplett verwüstet und überschwemmt.
    „Das Zeitalter des Menschen ist vorbei. Ihr seid nur ein Auslaufprojekt, ihr seid nur ein gescheiterter Versuch, der Schande und Zerstörung über unseren Planeten gebracht hat.“
    Durch den Wind hallte lieblicher Gesang und lautes Pfeifen. Die Dorfbewohner schauten nach oben, als sich ein Schwarm Rotkehlchen näherte. In der Luft kreisten sie um den zornigen Wal und visierten ihn an. Die kleinen Vögel hielten in ihren Krallen kleine Eicheln und Steine. Mit einem lauten Kreischen stürzten die kleinen Vögel in die Tiefe und rasten auf den Wal zu, bogen kurz vor dem Aufprall ab, schwebten weiter bis hin über das Atemloch des Wals und ließen ihren Ballast fallen.
    Der angrenzende Fluss an Blutwäldchen hatte sich schon längst der Farbe des Walblutes angepasst. Die meisten Dorfbewohner schwammen im blutroten Wasser und stachen von dort aus die langen Speere und Haushaltsartikel in Friedel.
    FLUPP; FLUPP ! Zwei weitere Granaten prallten gegen den Dickhäuter. In der Luft lag der Rauch der explodierten Granaten und der Duft nach verbranntem Walflisch. Neben Friedels menschenverachtenden Thesen erklang nur das gleichmäßige Eintauchen der Speere, das Kratzen und Beißen der Kätzchen, das Picken der Hühner und die dumpfen Faustschläge von Frederick.
    „Ihr könnt nicht aufhalten, was ihr selbst in Gang gesetzt habt. Ihr Menschen habt das hier selbst zu verantworten. Ihr seid der Krebs, der die Natur befallen hat und sich langsam durch alles Schöne frisst und es tötet.“
    Der Schlag mit der Flosse fiel dem Wal immer schwerer. Langsam, aber immer noch kraftvoll, schlug er in das Wasser, um die nächste Riesenwelle auszulösen. Die Welle nahm die Dorfbewohner mit, die sich nicht rechtzeitig mit ihren Speerspitzen in das Walfleisch krallen konnten. Andere Dorfbewohner verloren ihre Waffen im Wasser und wurden von der eher schwachen Welle bis zum Dorfzentrum mitgetragen.
    FLUPP; FLUPP. Eine Granate versank unschuldig im Wasser, während die andere wieder auf Friedel traf.
    Aufgeweckt von den Explosionen, kam der ohnmächtige Kaiserpinguin wieder zu Bewusstsein. Willi öffnete langsam die Augen und konnte nicht glauben, was er sah. Er sah wie sich die Dorfbewohner gemeinsam für ihn und Blutwäldchen einsetzten. Auf wackligen Beinen stand er wieder auf.
    Friedel widmete sich Willi. „Genieß noch einmal diesen Ausblick, ehe es vorbei ist.“
    Willi schaute gerührt auf die unzähligen kämpfenden Dorfbewohner. Zu Friedel sagte er: „Verschwinde alter Freund, ehe es mit dir vorbei ist.“
    „Wenn ich untergehe, dann mit euch allen! Mit dir und deiner Menschenbrut!“
    „Verschwinde von hier. Was du tust ist nicht gerecht!“
    Friedel lachte und holte zu einem weiteren Schlag aus. „Du wirst die Gerechtigkeit, die du seit Jahren suchst, auf dieser Welt niemals finden!“
    Willi schaute ins Wasser. Er erspähte eine unbemannte Speerspitze, die er sogleich ergriff.
    „Ich werde niemals aufhören nach ihr zu suchen!“, sagte der stolze Kaiserpinguin und umgriff mit beiden Flossen den Speer. Er nahm Anlauf bis zum Ende des Stegs und sprang ab.
    Noch bevor Friedel zu einer weiteren Welle ansetzen konnte, sprang ihm der Pinguin entgegen und bohrte seinen Speer in das riesigen Walauge.
    Der Wal schrie auf und zappelte am ganzen Körper. Seinen Kopf schwang er nach hinten, wodurch die Dorfbewohner, die sich nicht rechtzeitig festhaken konnten, in den Fluss fielen. Mit aller Kraft hielt sich Willi in der Luft, indem er sich an seinem feststeckenden Speer festhielt. Unter sich sah Willi das riesige, blutunterlaufene Walauge und Friedels riesiges Maul, das zornig nach ihm schnappte. Mit beiden Flossen zog sich Willi nach oben und übte vom anderen Ende des Speers mit seinem Gewicht weitere Gewalt auf die lange Speerspitze aus. Friedel war unterdessen immer noch am Brüllen und versuchte mit allen Mitteln Willi abzuschütteln.
    Schließlich stürzte Friedels Kopf brachial auf den Steg, so dass Willi mit dem Speer in der Flosse, zurück auf den Steg fiel. Willi stellte sich auf beide Krallen und versuchte weiter vergebens den Speer in
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