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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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war eindeutig halbherzig und eher eine Geste der Notwehr – um zu verhindern, dass ihr Gesicht an seine Brust gequetscht wurde.
    »Immer noch fallend«, sagte Dr. Munroe.
    Er ließ Anna los und ging zum Tisch. »Niik«, sagte er. »Umarmst du mich noch mal?«
    Sie war wesentlich enthusiastischer bei ihrer Umarmung. »Was ist los?«, fragte sie, und der Computer übertönte sie.
    »Achtundsiebzig Komma vier-drei-drei.«
    Anna packte Bach am Arm und zog ihn von ihrer Schwester weg. »Ich glaube, wir müssen reden. Draußen. Im Flur. Jetzt.«
    »Hab ich was falsch gemacht?«, fragte Nika die beiden.
    »Nein«, sagte Bach zu ihr.
    »Überhaupt nicht«, sagte Anna. »Ich will nur … Ich bin gleich wieder da.«
    Bach schwieg, als Anna die Tür fest hinter sich schloss. Sie stand bloß da, ihr war schlecht, und sie wartete darauf, dass er sie ansah, was er schließlich tat.
    »Du weißt, was ich dich fragen will, stimmt’s?«, sagte sie.
    »Ja«, sagte er leise. »Und die Antwort lautet: Nein.«
    Sie nickte. »Also … Mac fängt was mit Shane an, und ihr Vernetzungsniveau schnellt in die Höhe. Stephen Diaz macht Elliot einen Heiratsantrag, wobei ich davon ausgehe, dass sie dieses Ereignis nicht mit einer Tasse Tee gefeiert haben – und sein Vernetzungsniveau schießt in den Himmel … Soll ich wirklich glauben, dass du mit meiner dreizehn Jahre alten Schwester bloß Sex haben wollen würdest ? Dass du es nicht tatsächlich , oder vielleicht virtuell , als du in ihrem Kopf warst, schon –«
    »Du müsstest mich eigentlich besser kennen«, sagte Bach mit schroffer Stimme zu ihr. »Anna, großer Gott, ich dachte wirklich, es läge an dir. Ich dachte mein Vernetzungsniveau ging wegen deines Traums hoch. Wegen dem … Was ich von dir wollte.«
    »Offensichtlich nicht«, sagte sie.
    »Ich mag Nika, das stimmt«, sagte Bach. »Aber auf gar keinen Fall will ich …« Er schüttelte den Kopf. »Das ist doch verrückt. Ich verstehe das nicht.«
    »Was gibt es da nicht zu verstehen?«, fragte Anna. »Du fasst sie an, und du schlägst aus. Sie fasst dich an, und sie schlägt aus.«
    »Sie ist dreizehn«, sagte Bach.
    »Ach, echt?«, sagte Anna, und es brach ihr aus unzähligen Gründen das Herz. »Du hast viel Zeit mit ihr verbracht. Tief in ihrem Geist. Sie ist was Besonderes – hast du dir gesagt.«
    »Da stimme ich dir zu«, sagte Bach. »Aber …« Er schüttelte wieder den Kopf. »Sie ist dreizehn .«
    »Warum hattest du dann einen Ausschlag?«, fragte Anna.
    Aber er schüttelte immer noch den Kopf. »Es ist richtig«, sagte er, »dass ich eine besondere Verbindung zu ihr habe, aber –«
    »Ich bringe dich nicht zum Ausschlagen«, betonte Anna.
    »Müsstest du aber«, sagte er.
    »Tu ich aber nicht, sondern Nika.« Sie holte tief Luft. »Wir können nicht hierbleiben«, wurde ihr klar.
    »Oh Gott«, sagte Bach. »Anna, nein . «
    »Wie können wir hierbleiben? Allerdings haben wir auch keine Chance wegzugehen«, dachte sie laut. »Nika wird sofort wieder geschnappt werden, und …« Dieses Mal würde die Gesellschaft Anna töten. »Wir sitzen hier fest, nicht wahr? Wir müssen bleiben.« Sie atmete tief ein und kraftvoll wieder aus. »Wir machen Folgendes. Auf gar keinen Fall wird es irgendwelche ›Tests‹ zwischen dir und meiner Schwester geben, solange ich nicht mit im Raum bin. Genauer gesagt wirst du unter gar keinen Umständen jemals allein mit meiner Schwester in einem Raum sein.«
    »Anna, komm schon, du kennst mich doch besser –«
    »Sind wir uns da einig?«, sagte sie und versuchte nicht zu weinen, während sie ihn beobachtete.
    Der Muskel in Bachs Kiefer zuckte, so sehr biss er die Zähne aufeinander. »Was du verlangst, ist das übliche Vorgehen hier am OI. Weibliche Studenten dürfen nicht … Das ist Standard.«
    »Schön zu hören.«
    »Es bringt mich um«, flüsterte er, »dass du im Ernst glaubst, ich würde …« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube«, sagte sie vorsichtig und versuchte, ihre Stimme am Zittern zu hindern, »dass meine Schwester die Fähigkeit hat, aus dir einen Super- Supermann zu machen. Ich könnte mir vorstellen, dass dir das eine Menge wert ist – nein, ich weiß es sogar.«
    Jetzt hatte auch Bach Tränen in den Augen. Aber er stritt es nicht ab.
    »Ich glaube, dass ich dich nicht besonders gut kenne«, fuhr Anna fort, »und dass … ich meine Schwester beschützen muss.«
    »Ich verstehe.« Er nickte wieder und fügte dann hinzu: »Anna, es tut mir so leid.«
    Das Tragische an
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