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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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eigenen Kommentare und Färbung hinzu. Sie brachte ihren Laptop mit, spielte Filme ab und gab Shane einen detaillierten Bericht über die momentane Handlung.
    Sie trainierte seinen Körper, gab ihm Massagen und Akkupunkturbehandlungen, pflegte seine Haut. Nachts schlief sie bei ihm – zusammengerollt neben ihm, die Arme um ihn gelegt.
    Sie redete mit ihm. Und redete. Mehr, als sie in ihrem ganzen Leben geredet hatte.
    Und nach einer Woche, vier Tagen, sieben Stunden und sechzehn Minuten sagte sie etwas, worauf Shane ganz offensichtlich dringend antworten wollte, denn er erwachte.
    Es war ein bisschen verrückt, denn nachdem sie ihm eine Woche, vier Tage, sieben Stunden und sechzehn Minuten lang erzählt hatte, wie erbärmlich ihr Leben gewesen war, selbst bevor ihre Mutter gestorben war, geschah es, als sie gerade über etwas völlig Banales sprach. Sie hatte laut darüber nachgedacht, die Wand in ihrem Schlafzimmer blau zu streichen. Dann hatte sie angemerkt, dass das nur eine Überlegung sei und sie vermutlich ein weiteres Dutzend Jahre hier am OI darüber nachdenken würde, bis sie sich endlich dazu durchringen könne. In diesem Moment öffnete Shane den Mund und bot ihr seine Hilfe an.
    »Bist du dir da sicher?«, fragte Mac, und das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie nach dem Summer griff, um die Schwester zu rufen. »Denn in letzter Zeit warst du ziemlich beschäftigt.«
    Und dann schlug er die Augen auf, sah sie an und lächelte. »Bin ich am Leben, oder ist das der Himmel?«
    »Du bist am Leben«, brachte sie hervor, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Shane griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich. »Gott, das muss schlimm gewesen sein.«
    Mac nickte.
    »Aber ich bin noch da«, sagte er.
    »Ja«, sagte Mac. »Ich auch.«
    »Das sehe ich«, sagte er und küsste sie dann.
    Und Mac wurde klar, dass sie in der Patsche saß. Denn jetzt begann der wirklich schwere Teil – ihre Liebe zu diesem Mann zuzulassen.
    An dem Lärm und den Jubelrufen aus dem Flur hörte Stephen, dass Shane aus dem Koma erwacht sein musste. Elliot aber blieb unerreichbar, auch nachdem Stephen ihm die gute Nachricht erzählt hatte.
    Nachmittags, als Shane ein Nickerchen machte, kam Mac vorbei und suchte nach Ausflüchten. Shane war ein kleines bisschen jünger als Elliot. Er war in einer besseren körperlichen Verfassung. Sein Navy-SEAL-Training hatte ihn auf diese Art von Trauma vorbereitet. Es gab viele Gründe, warum es Sinn ergab, dass Shane als Erster erwacht war.
    Aber Stephen glaubte nichts davon. »Vielleicht denkt er, dass ich immer noch sauer auf ihn bin«, sagte er, während er Elliots Hand hielt. »Ich war so sauer, Michelle.«
    Es war möglicherweise das letzte Mal gewesen, dass er Elliot lebend gesehen hatte. Seine letzte Chance, etwas Bedeutungsvolles zu sagen, ihm zu sagen, was er empfand. Stattdessen hatte er Elliot bloß gefragt, ob er bereit für den Stromschlag sei, mit dem er sein Herz anhalten würde.
    Ich liebe dich , hatte Elliot zu ihm gesagt.
    Schön. Bist du bereit?
    »Ich will ihn bloß wieder«, sagte Stephen jetzt.
    »Gib ihm Zeit«, sagte Mac. »Er wird wieder. Hast du ihm von Shane erzählt?«
    Stephen nickte. »Natürlich.«
    »Das wird helfen«, sagte sie. »Wenn er weiß, dass es funktioniert. Seine Theorie, sein Verfahren. Das wird definitiv helfen.« Sie stieß leicht mit dem Bein gegen Elliots Bett. »Hey, du fauler Sack, aufstehen!«
    Zum ersten Mal seit fast zwei Wochen lachte Stephen. »Hast du Shane auch so aufgeweckt?«
    »Nee«, sagte sie. »Ich habe ihm erzählt, dass ich mein Schlafzimmer streichen will. Verrückt, was? Er wollte mir helfen.« Sie stieß wieder gegen Elliots Bett. »Hey, Zerkowski, ich wette, wenn du aufwachst, treibt es der heißeste Typ vom ganzen OI mit dir.« Sie sah Stephen an und lächelte. »Na, wenn das kein Ansporn ist. Obwohl – Korrektur, du bist jetzt nur noch der zweitheißeste Typ hier.«
    »Lässt du Shane hierbleiben?«
    Sie nickte und versuchte, lässig zu wirken.
    »Du weißt, dass du die Erlaubnis hast, glücklich zu sein«, sagte er.
    »Du auch«, entgegnete sie. Sie küsste ihn auf den Scheitel und ging dann zur Tür. »Denn Elliot wird aufwachen, und dann heiratet ihr und treibt alle zur Weißglut, weil ihr so scheißperfekt zusammen seid.«
    »Ich hoffe es«, sagte Stephen.
    »Verlass dich drauf«, sagte Mac und schloss die Tür hinter sich.
    Es dauerte eine Woche, sechs Tage, eine Stunde und vier Minuten, bis Elliot endlich auch
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