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Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Titel: Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)
Autoren: Petra Bock
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schien.
    Gibt es eine eigene »Glückszone«?
     
    Gibt es also eine Art Inneren Wächter, der darauf achtet, dass wir unsere eigene Glücksgrenze nicht überschreiten? Gibt es eine für jeden Menschen individuell abgestimmte Glückszone, eine Art Wohlfühlgrenze, über die wir uns nicht hinauszugehen erlauben? Schränken wir uns unbewusst immer wieder selbst ein und sorgen dafür, dass wir nicht allzu hoch hinausfliegen? Sorgen wir selbst dafür, dass es uns niemals
zu gut
geht?
    Ja, ich denke, es ist so. Wir regeln uns mit sehr vielen unterschiedlichen inneren Strategien immer wieder selbst herunter. »Der Gegner im Kopf ist stärker als der Gegner auf der anderen Seite des Netzes«, sagte Timothy Gallwey, Coaching-Legende und ehemaliger Tennisprofi. Diese Aussage trifft nicht nur auf den Sport, sondern auf alle Lebensbereiche zu. Wir alle haben eine innere Stimme im Kopf, die uns daran hindert, uns frei zu entfalten. Es ist deshalb höchste Zeit, sich mit dieser inneren Grenze, der selbstgesteckten Glückszone und dem »Wächter«, der dafür sorgt, dass wir unser kleines Gefängnis nicht verlassen, zu beschäftigen.
    MINDFUCK ist menschlich
     
    Ich begann, mich auch außerhalb des Coachings mit anderen Menschen über mentale Selbstsabotage zu unterhalten. Ich wollte wissen, ob sie das auch kennen. Denn, so dachte ich, vielleicht ist
MINDFUCK
ja lediglich das Ergebnis einer beruflichen und privaten Krise und fiel mir deshalb in meinen Beratungen so oft auf. Doch jeder, mit dem ich sprach, hakte sofort ein und berichtete lebhaft über eigene mentale Selbstsabotage-Erfahrungen. Meine Mutter antwortete spontan: »Mentale Selbstsabotage? Damit kenne ich mich aus. Da kann ich dir Tipps geben!«
    MINDFUCK
,
so meine Hypothese, müsste also wie die Angewohnheit, zu essen, zu trinken, zu streiten oder einander zu lieben, zur menschlichen Denk- und Verhaltenslandschaft gehören. Jeder isst, trinkt, liebt und streitet auf seine Weise. Aber wir tun es alle. Jeder von uns hat seine eigene Art, sich selbst zu sabotieren.
    Welchen Sinn hat das Ganze?
     
    Eine Frage ließ mich nicht los. Im Coaching geht man davon aus, dass alles, was ein Mensch tut, irgendwann sinnvoll gewesen sein muss. Wenn die fiese kleine innere Stimme also jedermann bestens bekannt ist, muss sie einen Sinn gehabt haben. Bereits der Philosoph Aristoteles, der viele Jahrtausende vor uns lebte, berichtete von inneren Konflikten und davon, dass manche seiner Zeitgenossen in sich selbst wie zerrissen seien. Viele Menschen handelten gegen sich selbst, statt mit sich selbst wie mit einem Freund umzugehen. Mann könne aber nur dann befreundet sein, wenn man zunächst bei sich selbst anfange. Genau daran hindert uns aber der Innere Wächter. Welchen Sinn aber kann es haben, wenn unsere innere Stimme wie ein Gegner agiert? Welchen Sinn hat unser Innerer Wächter? Welche Aufgabe erfüllt er für uns in unserem Denken? Wenn er schon wirkt wie ein Wächter, was bewacht er, was schützt er für uns? Ist seine Aufgabe vielleicht wirklich eine tief evolutionäre? Soll er mit all seinen Warnungen, Verboten und Geboten unser Überleben sichern?
    Und dennoch kann natürlich etwas nicht stimmen mit diesem Wächter, wenn er uns ständig unnötig begrenzt, statt Möglichkeiten zu eröffnen. Die Suche wurde immer spannender.
    Situativer MINDFUCK
     
    Eine weitere Beobachtung zeigte mir, dass wir offenbar nicht dauerhaft
MINDFUCK
betreiben, sondern häufig in bestimmten Situationen oder nur in Gegenwart bestimmter Menschen. Es scheint also etwas zu geben, was unseren Inneren Wächter immer wieder auf den Plan ruft. Verschiedene Trigger, also Auslöser, die wie rote Knöpfe in unserem Kopf gedrückt werden und dazu führen, dass wir uns selbst vernebeln. Und das sind immer Situationen, die mit uns und der Welt oder mit unseren Beziehungen zu anderen zu tun haben – entweder, wenn wir allein sind und über uns und das Leben nachdenken oder wenn wir mit ganz bestimmten Leuten zu tun haben. Häufig sind es Verwandte, Vorgesetzte, Kunden oder sogar Flirtpartner, die
MINDFUCK
in uns auslösen und uns unnötig verkrampfen lassen. Eine hervorragende Violinistin berichtete mir beispielsweise, dass sie nicht mehr vorspielen konnte, wenn graumelierte Herren in ihrem Publikum saßen. Sie dachte dann geradezu zwanghaft: »Ich kann sowieso nichts, und alle werden jetzt sehen, dass ich eine Blenderin bin.«
    Andere sagen, dass es bestimmte Themen gibt, die sie in
MINDFUCK
stürzen. Sie
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