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Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Titel: Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)
Autoren: Petra Bock
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konditionieren. Ist eine Grenze vorhanden, die unangenehme Gefühle bereitet, lernen wir zwangsläufig, sie zu meiden. Der Wächter muss uns also nicht immer in Schach halten. Meist reicht unsere gewonnene Erfahrung mit ihm, dass wir uns selbständig und in vorauseilendem Gehorsam zurücknehmen. Wenn wir es dennoch wagen, an der Grenze zu rühren, ernten wir schlechte Gefühle und Stress, bis wir uns bereitwillig wieder zurückziehen in die Selbstbegrenzung und nach dem konditionierten Muster weiterfunktionieren.
    Was bedeutet das? Das bedeutet vor allem, dass wir immer dann besonders viel mit
MINDFUCK
zu tun haben werden, wenn wir uns wirklich verändern und unsere selbstgesetzten Grenzen überschreiten wollen. Die schlechten Gefühle und Gedanken sind dann kein Zeichen dafür, dass wir in die falsche Richtung gehen. Im Gegenteil: Sie zeigen an, dass es jetzt tatsächlich ernst wird mit der Veränderung.
    An diesem Punkt haben wir bereits einige wichtige Informationen gesammelt. Die Parallelwelt in unserem Kopf folgt ganz bestimmten Regeln. Sehen wir sie uns noch einmal an:
     
    MINDFUCK
kennt jeder. Er ist wohl ein Teil unseres ursprünglichen Denkens und hatte irgendwann auch einen Sinn.
Es scheint eine innere Grenze zu geben, die mit
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verteidigt wird.
Es gibt eine Art Wächter, eine Stimme in uns, die diese Grenze verteidigt.
Der Wächter nutzt dazu Verbote, Gebote und Warnungen.
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hat eine eigene Sprache und eine eigene Logik, die von Extremen lebt. Es gibt dabei eine depressive und eine aggressive Stoßrichtung.
MINDFUCK
suggeriert uns, dass wir nicht sicher sind und extreme Risiken eingehen, wenn wir ihm nicht folgen.
MINDFUCK
erzeugt Stress, der erst nachlässt, wenn wir seinen Geboten folgen. Damit konditionieren wir uns und lernen, Grenzen von selbst einzuhalten.
Einzelne Glaubenssätze sind nur die sichtbare Spitze des Eisbergs, aus dem
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besteht. Darunter gibt es ganze Überzeugungswelten. Wenn wir nur einen Glaubenssatz ausschalten, bleiben die Muster dahinter aktiv, wie Wurzelwerk, das immer neue Triebe wachsen lassen kann.
     
    Als Nächstes beschloss ich, mir die Überzeugungs- und Argumentationsmuster des Wächters, seine Regeln, Warnungen, Gebote und Verbote näher anzusehen. Ich fragte mich, ob es Denk- und Argumentationsmuster gibt, die zusammengehören.

Die sieben Arten, sich selbst zu stören
     

    Video Inhalt kann nicht abgespielt werden. Sie können das Video hier abrufen: http://youtu.be/QYtQwdjzIcQ
    Videodatei: 7 Arten des Mindfuck (00:52)
     
    Tatsächlich fielen mir innerhalb all dieser selbstsabotierenden Denkmuster sieben verschiedene Grundmuster auf. Jedes dieser Muster stellt eine eigene Argumentationswelt dar, mit der wir uns selbst stören und sabotieren. Diese Muster, die ich als
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-Arten bezeichne, bilden verborgene Überzeugungen über uns, andere und das Leben, und sie führen zu einer verborgenen Agenda. Wir richten uns nach ihnen, um Schmerz oder Angst zu vermeiden. Es ist die Stimme des Wächters, die uns auf sieben verschiedene Arten empfiehlt, so und nicht anders zu denken:
     
     
    Katastrophen-
MINDFUCK
: sich selbst Angst machen
Selbstverleugnungs-
MINDFUCK
: die Lebensinteressen anderer über die eigenen stellen, es allen recht machen wollen
Druckmacher-
MINDFUCK
: sich und andere unter Druck setzen
Bewertungs-
MINDFUCK
: sich und andere bewerten. Dazu gehören Perfektionismus, Besserwisserei und notorisches Jammern.
Regel-
MINDFUCK
: sich an rigide, willkürliche oder überholte Regeln halten
Misstrauens-
MINDFUCK
: sich selbst und anderen chronisch misstrauen
Übermotivations-
MINDFUCK
: verdrängen, sich extrem euphorisieren und notorisch motivieren
     
    Wir werden in den folgenden Kapiteln sehen, dass diese sieben Argumentationsmuster, so unterschiedlich sie auf den ersten Blick wirken, allesamt eine Aufgabe erfüllen. Sie sprechen die gleiche Sprache. Wir werden sehen, dass alle sieben Welten zusammen wiederum eine eigene Denkwelt bilden und uns eine klare Spur zu den Ursachen mentaler Selbstsabotage weisen. Wenn wir das verstehen, können wir etwas gegen
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tun.
    Denn so stark, wie
Mindfuck
auf den ersten Blick wirken mag: In Wirklichkeit ist er wie ein morsches Gerüst in unserem Kopf, das nur wenige Anstöße braucht, um in sich selbst zusammenzufallen. Danach ist wieder angenehme Frischluft in unserem Geist. Und wir können neu ansetzen.
    1 Katastrophen- MINDFUCK:
Sich selbst Angst
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