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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nicht ertragen«, erklärte Scott-Olson. »Die haben eine Leiche schneller aufgespürt als irgendwas anderes. Die alten Leichen, mit denen wir es zu tun bekommen, stammen normalerweise aus der Menschensektion, in der sich nur selten Disty aufhalten.«
    Costard runzelte die Stirn. Sie hatte schon viele seltsame Totenkulte kennen gelernt, aber die meisten davon waren menschlicher Natur. Costard besaß eine Ausbildung in außerirdischer Physiologie – sie war auf diese Ausbildung angewiesen, um außerirdische Knochen an irdischen Fundorten auszuschließen –, aber sie hatte selbst kaum Interaktionen mit außerirdischen Kulturen gehabt.
    »Das ist eine erstaunliche Farbe«, meinte Costard.
    Scott-Olson nickte. »Ich nehme an, das kommt vom Bodenmaterial.«
    Costard berührte einen der Knochen, rieb mit Daumen und Zeigefinger über die Oberfläche. Immer noch erstaunlich stabil, auch wenn sich etwas Knochenmasse ablöste. Aber die Farbe war in den Knochen selbst eingebettet.
    »Sie stammt tatsächlich von dem Material, in dem sie gelegen hat. Aber Sie haben mir erzählt, dass sie vielleicht bewegt worden ist«, sagte Costard.
    »Sie wurde bewegt«, entgegnete Scott-Olson. »Leichen mumifizieren hier. Jemand hat das Skelett dort platziert.«
    »Und Sie haben Bodenproben vom Fundort?«, fragte Costard und zog die Hand zurück, mit der sie das Skelett berührt hatte. Armes Ding! Die Frau war zu Lebzeiten nicht viel größer gewesen als Costard. Und sie hatte Kinder gehabt, was bedeutete, dass sie irgendwann eine Familie gehabt hatte, jemanden, der sich um sie sorgte.
    Jemanden, der sie vermisst hatte, als sie verschwunden war.
    »Ich habe Bodenproben, eine Videoaufnahme vom Fundort, Standbilder und Daten über die Beschaffenheit der Luft. Außerdem haben wir Geruchsproben genommen, als wir das Skelett geborgen haben. Der Kriminaltechnische Dienst hat außerdem die Schaufel von etwas sichergestellt, das wir als Bagger bezeichnen würden – die Disty haben einen eigenen Namen für das blöde Ding, und der ist ein wenig anders – und einen Teil der Baumaschinen und Gerätschaften, mit denen die Disty den Aushub vorgenommen haben. Wir hätten auch alles haben können. Ich bezweifle, dass die das Zeug je wieder anrühren.«
    Costard schaute die skelettierte Leiche an. Scott-Olsons Blick folgte dem der Spezialistin. »Sie werden mir diese Disty-Sache erklären müssen.«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, meinte Scott-Olson trocken.
    »Eines nach dem anderen«, sagte Costard. »Wir werden dieBodenproben untersuchen müssen, um festzustellen, ob das Bodenmaterial für die Verfärbung der Knochen verantwortlich ist. Wir werden das Alter und die Identität des Skelettfundes ermitteln müssen. Und wir müssen die Todesursache bestimmen, es sei denn, ich übersehe hier irgendetwas Offensichtliches.«
    »Sie hat eine Menge Kratzer und Einkerbungen in den Knochen«, berichtete Scott-Olson. »Aber ich bin nicht sicher, ob diese post mortem erfolgt sind. Ich bin nicht sicher, wie die Leiche skelettiert ist, ob das Fleisch von den Knochen geschnitten wurde oder nicht. Ich nehme es an, da der Mörder genug verbindendes Gewebe übrig gelassen hat, damit die Knochen nicht komplett auseinanderfallen. Ich hätte sicher schon einiges herausfinden können, aber da Sie herkommen sollten, dachte ich, ich überlasse das lieber der Expertin.«
    Was Costard zu schätzen wusste. Knochenuntersuchungen waren ihr Spezialgebiet. Leichenbeschauer waren hingegen auf weiter nichts spezialisiert als auf die diversen Formen, in denen der Tod den Menschen ereilen konnte.
    »Wie viel Zeit habe ich, um die Untersuchung abzuschließen?«, fragte Costard.
    »Je schneller Sie damit fertig sind, desto besser«, meinte Scott-Olson. »Die Disty werden nicht einmal in die Nähe des Fundorts gehen. Mehr als Tausend von ihnen sind vorübergehend obdachlos, und sie werden mit jedem Tag, der vergeht, wütender.«
    »Tausend Obdachlose?«
    »Die stopfen diese Gebäude voll, das können Sie sich nicht vorstellen! Und ich untertreibe vermutlich noch. Aber im Grunde ist das egal. Wichtig ist, dass die Disty jemandem die Schuld für den Tod dieser Frau zuweisen, wenn wir es nicht tun.«
    »Herauszufinden, wer sie umgebracht hat, ist nicht meine Aufgabe«, bemerkte Costard. »Ich kann Ihnen sagen, wie sie gestorben ist und wie lange sie schon tot ist – jedenfalls grob –, und ich kann Ihnen helfen, sie zu identifizieren, aber das ist alles, was ich tun kann.«
    »Ich
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