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Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Titel: Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)
Autoren: Andrea Ludwig
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würde, der Zimmer vermietete. Er meinte: „Ich habe eine Wohnung, in der ein Zimmer frei ist.“ So zogen meine Freundin und ich in diesen Raum.
    Eines Abends gingen wir gemeinsam aus. Wir fuhren zu dritt auf seiner Geländemaschine in eine Disco. Ich saß hinter ihm und auf einmal war seine Hand auf meinem Oberschenkel. Es wurde ein toller Abend. In einer Tanzpause gingen wir beide ins Freie. Was für eine Nacht! Der Mond war groß, und außergewöhnlich rot. Alexis stand hinter mir, seine Arme um mich geschlungen. Dann küssten wir uns.
    Tagsüber machten wir Ausflüge an verlassene Strände wo wir nackt badeten, obwohl das in Griechenland verboten war. Nachdem meine Freundin nach Athen abgereist war, hatten Alexis und ich noch ein paar schöne Tage. Dann kehrte ich nach Deutschland zurück. Wir hielten per Brief Kontakt, bis ich Ende Dezember wieder nach Griechenland reiste. Diese Mal nach Athen, wo Alexis eine kleine Wohnung hatte. Wir feierten zusammen Silvester und ich blieb den ganzen Januar.
    Alexis plante, auf Santorini sein eigenes Schmuckgeschäft zu eröffnen. Nachdem meine Ausbildung erst im Herbst beginnen sollte, flog ich im April nach Santorini, um ihn dabei zu unterstützen. Ich stieg aus dem Flieger, nahm mein Gepäck in Empfang: Kein Alexis zu sehen. Nach einer Weile fragte mich jemand, wo ich denn hin wollte. Ich sagte, ich wollte nach Kamari. Es stellte sich heraus, dass das der Besitzer des Restaurants neben Alexis‘ zukünftigem Geschäft war. Er nahm mich freundlicherweise mit. Wir tranken noch etwas in seinem Restaurant und dann tauchte Alexis endlich auf. Er trug nie eine Uhr und las die Zeit an der Sonne ab. In diesem Fall hatte er sich offensichtlich gründlich verschätzt.
    Kiki

Die Milchstraße
    Als Teenager war ich mit meinen Eltern, meinen Brüdern und meinem Lieblingsonkel in Griechenland in den Ferien. Wir zelteten wild auf dem Peleponnes.
    Am zweiten Tag nach unserer Ankunft hielt ein Wohnmobil an unserem Zeltplatz. Ein Ehepaar im Alter meiner Eltern stieg aus und dann erschien „Adonis“. Mein Herz raste. Ich habe mich auf Anhieb verliebt. Ich wusste: Der ist es!
    Das spürte Jean wohl auch. Es wurde eine großartige Zeit. Solche Gefühle hatte ich nie davor und danach auch nicht mehr.
    Nachts schlich ich mich ganz leise aus unserem Familienzelt, um ihn am Strand zu treffen. Ich stolperte. Da lag mein Onkel mit einer Frau. „Bitte sag nichts zu meinen Eltern“, bat ich ihn erschrocken. „Nein, nein, das bleibt unser Geheimnis“, erwiderte er.
    Jean hatte sich aus seinem Wohnmobil hinaus geschlichen. Wir lagen die ganze Nacht mit Herzklopfen aneinander gekuschelt unter einer Decke. Ich war vierzehn, Jean sechzehn und sehr schüchtern. Er hat mir einen Kuss gegeben, ganz vorsichtig, nicht mit Zunge und Knutschen. Weiter ist nichts passiert. Ich war wie elektrisiert und voller Neugier: Hier passierte etwas mit mir, und ich wusste nicht was.
    Es war so schön. Das Meer glitzerte im Vollmond, als tanzten Millionen Sternchen im Wasser. Zum ersten Mal in meinem Leben erblickte ich die Milchstraße. „Schau, das ist der große Wagen“, sagte Jean und zeigte zum Himmel.
    „Da werde ich jede Nacht hingucken und an dich denken“, antwortete ich verträumt.
    Ich sah auf einmal so Vieles, was ich vorher nie wahrgenommen hatte und fühlte mich so lebendig!
    Madeleine

Süße Tränen
    Dieser Mann zog mich körperlich an. Wir passten zusammen wie Topf und Deckel. Ich war verliebt, gab mich ihm restlos hin und genoss es sehr.
    Wir verbrachten einen Nachmittag im Bett. Da war nicht nur Sex. Wir hatten eine sehr intime Beziehung. Wir lagen uns nackt gegenüber, haben gekuschelt, zwischendurch gegessen und uns unterhalten. Wir sind eingeschlafen, dann haben wir miteinander geschlafen, herum gealbert. Es war von allem etwas.
    Am Abend haben wir wieder miteinander geschlafen. Ich habe mich komplett geöffnet: Alles, mein ganzer Körper war von Liebe erfüllt. Mein Herz und mein Körper haben laut JA gesagt zu diesem Mann, obwohl wir uns noch nicht lange kannten. Ich geriet von null auf hundert. Ich war überwältigt und wusste nicht, wohin mit dieser Liebe, die jede Zelle meines Körpers durchströmte. Es gab keine Grenzen mehr zwischen ihm und mir und der Welt. Ich war sehr berührt davon. Ich wollte weinen vor Glück. Ich hatte das Gefühl, das muss raus, das braucht einen Kanal.
    Mir hat später jemand gesagt, dass Freudentränen süß schmecken und Tränen des Schmerzes salzig. Leider
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