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Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Titel: Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)
Autoren: Andrea Ludwig
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zu lernen und einen weiteren in dem wir unsere erfundene Familienstory weiter führten.
    „Schatz, wo sind denn die Schwimmflügel der Kleinen? Ich möchte gerne heute Nachmittag mit ihr zum See gehen.“
    „Ich habe die Tasche schon gepackt, die Schwimmflügel sind drin. Du brauchst dich also um nichts mehr zu kümmern.“
    Beim nächsten Mal fragte er mich:
    „Haben wir etwas zu Essen daheim?“
    „Ja, ich habe heute Morgen noch schnell etwas gekocht. Wir können heute Abend gemeinsam essen.“ Es war witzig.
    Nach drei Wochen verabredeten wir uns. Am Tag unseres ersten Dates wurde mir meine Arbeitsstelle gekündigt. Mir war überhaupt nicht danach zumute, Heinrich zu sehen. Also habe ich unser Treffen abgesagt. Das hat ihn offensichtlich nicht abgeschreckt und wir trafen uns ein paar Tage später in München. Als ich ihn erblickte, dachte ich nur „Mit dem hätte ich mich im Leben nicht getroffen, wenn er mir auf der Straße begegnet wäre.“ Auf jeden Fall zeigte er Humor: er hatte Schwimmflügel um.
    Wir gingen im Englischen Garten spazieren und unterhielten uns. Im Hofgarten war Live-Musik. Es war richtig romantisch. Wir beschlossen, uns wieder zu sehen.
    Nach meiner letzten Beziehung hatte ich Angst, mich auf Heinrich einzulassen. Er tat viele Dinge für mich. Das kannte ich vorher nicht. Er kaufte sich gleich einen Sprachkurs und ein Wörterbuch in Arabisch, meiner Muttersprache. Als ich erwähnte, ich hätte gerne ein Stück Garten zum Bepflanzen, organisierte er mir bei seiner Mutter im Garten ein Stück Land, das ich nun bebauen konnte. Mir war das zu viel. Ich kannte ihn noch nicht richtig, seine Mutter gar nicht.
    Er lud mich zu sich nach Hause ein und wollte für mich kochen. „Soll das Essen fertig sein, wenn du kommst, oder möchtest du beim Kochen dabei sein?“ Ich wollte natürlich zusehen, ob er wirklich selbst kocht. Ich betrat die Wohnung und war total beeindruckt. Es sah aus wie in einem Kochstudio: Alles war vorbereitet, jede Zutat stand geschnitten, jeweils in einem Schälchen auf dem Tisch. Ich wollte es nicht glauben, dass er kochen kann.
    2010 heirateten wir. Wir diskutierten über die Namen. Ich wollte meinen Nachnamen nicht hergeben und seiner gefiel mir nicht besonders. Wir entschieden, zunächst unsere jeweiligen Namen zu behalten. Als ich beim Standesamt meine Papiere ablieferte, fragte mich die Beamtin welchen Ehenamen wir denn führen wollten. Ich sagte spontan: „Den meines zukünftigen Ehemanns.“
    Bei der Trauung las sie dann vor „Die Eheleute haben sich entschieden, den Namen Steiner anzunehmen“. In dem Moment, in dem Heinrich erfasst hatte, was die Standesbeamtin sagte, kamen ihm die Tränen. Für ihn war es die Liebeserklärung schlechthin, dass ich mich dafür entschieden hatte, seinen Namen zu tragen.
    Wir hatten im Vorfeld unserer Hochzeit vereinbart, dass jeder ein Ehegelübde schreibt. Meines war eher knapp gehalten. Heinrich trug seines sogar auswendig vor. Es war wunderschön, kein Auge blieb trocken. Die wichtigste Aussage war, dass er mich meinen Weg gehen lässt und mich dabei unterstützt.
    Er beweist mir jeden Tag, dass das nicht nur ein paar Worte auf dem Papier waren.
    Randa

Santorini
    Meine Freundin und ich waren Anfang zwanzig und zum zweiten Mal auf Santorini. Schon auf der Fähre waren alle in Partystimmung. Einer spielte Gitarre. Bei dieser Atmosphäre gingen die zehn Stunden Überfahrt schnell vorbei. Wenn man auf die Insel zufährt wird man von einem fantastischen Anblick überrascht. Man kann die spektakuläre Felsenküste in den vielen Brauntönen kaum beschreiben. Am oberen Rand thront etwas Weißes. Man sieht nicht auf den ersten Blick, dass das Häuser sind - in den Steilhang gebaut. Es wirkt magisch. Kaum verwunderlich, dass Santorini das verschwundene Atlantis sein soll.
    In der Hauptstadt gibt es viele Schmuckgeschäfte, da Horden von Touristen auf Kreuzfahrtschiffen hierher kommen. Die Goldgasse beherbergt fast ausschließlich Schmuckgeschäfte. Wenn du in der Mitte gehst, wirst du nicht angesprochen. Wenn du rechts gehst, dürfen dich die Mitarbeiter der Geschäfte auf der rechten Seite ansprechen, wenn du links gehst, die der linken Seite.
    Ich bummelte mit meiner Freundin diese Goldgasse entlang, da näherte sich Alexis. Sein Laden war hochpreisig und wir wunderten uns, dass er uns ansprach, wo wir doch nicht gerade sehr zahlungskräftig aussahen. Wir unterhielten uns ein wenig mit ihm und ich fragte ihn, ob er jemanden kennen
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