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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission
Autoren: Lisa Marie Rice
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hygienebewusst.«
    »Das bezweifle ich nicht, Mr Huntington.«
    Mit zusammengezogenen Brauen blätterte sie in der Mappe. Er verhielt sich still und bewegte nur die Lungen, ein Trick, den er sich bei seinen Einsätzen angeeignet hatte.
    »Wehrpass? Wieso – oh.« Sie schaute auf, und in ihren Augen ging etwas vor. »Sie sind Commander. Ein Offizier der Army.« Sie wurde eine Spur gelöster. Ein Offizier schien ihr ungefährlich zu sein. Sie wusste nicht, was er im Dienst getan hatte, sonst würde sie sich garantiert nicht entspannen.
    »Ich war Offizier. Meine Entlassungspapiere sind auch dabei. Und ich war in der Navy, nicht in der Army.« Diese Memmen. Er unterdrückte ein Schnauben und einen abfälligen Ton in seiner Stimme. »Das ist nicht dasselbe.«
    Ihr Lächeln vertiefte sich, sie taute auf. Gut. John konnte Körpersprache lesen. Sie hatte sich bereits entschieden, an ihn zu vermieten. Während sie in seinem Wehrpass las, entspannte sich Ms Barron.
    Darin waren einige seiner Orden aufgeführt, genug, um einen Zivilisten zu beeindrucken. Die übrigen, die er für geheime Einsätze bekommen hatte, hingen in seiner Vitrine.
    Die Auflistung der Kunden schadete auch nicht. Es waren etliche darunter, die zu den fünfhundert umsatzstärksten Unternehmen der Welt gehörten.
    Sie wusste nun, dass er sich nicht betrank oder ein zügelloses Leben führte. Er würde sich nicht aus dem Staub machen, ohne seine Miete zu zahlen. Er würde nicht mit ihrem Tafelsilber verschwinden. Was ein großes Plus war, denn an Silber besaß sie einiges, hauptsächlich in Form von antiken Bilderrahmen und Teeservicen. Jedes Blatt in seiner Mappe wies ihn als soliden, hochgeachteten Bürger aus.
    Einiges war in der Mappe jedoch nicht erwähnt: Bevor er Offizier wurde, war er Kundschafter-Scharfschütze gewesen, der auf 1500 Meter sicher töten konnte. Er kannte fünfundvierzig Methoden, einen Menschen mit bloßen Händen zu töten. Er konnte mit dem, was unter ihrer Küchenspüle stand, ein Gebäude sprengen. Und morgen Abend würde er in ihrem Bett sein, in ihr.
    »Navy. Navy-Offizier. Verzeihung. Soll ich Sie mit Commander Huntington oder mit Mister Huntington ansprechen?«
    »John genügt vollauf, Ma’am. Ich bin aus dem Dienst ausgeschieden.«
    »John. Ich heiße Suzanne.« Soeben ließ der Regen nach und schuf eine Oase der Stille.
    Johns Sinne waren geschärft. Er hörte sie ein- und ausatmen und die Nylonstrümpfe aneinanderreiben, wenn sie unter dem Schreibtisch die Beine mal so und mal so übereinanderschlug.
    Er konnte nur die schmalen Fesseln sehen, wusste aber, dass sie zu langen, schlanken Beinen gehörten. Er fühlte schon ihre Oberschenkel an seiner Taille, die Waden an seiner Hüfte …
    »Wie bitte?« Ihm war glatt entgangen, was sie gesagt hatte, weil er mit Bettfantasien beschäftigt gewesen war.
    Er wechselte die Körperhaltung, während ihm unangenehm bewusst wurde, dass er seit über einem halben Jahr keinen Sex mehr gehabt hatte. Der Aufbau seiner Firma hatte ihn restlos in Anspruch genommen. Ihre Blicke trafen sich.
    »Sie werden sicher die Leute auf der Liste anrufen wollen.« Er sprach leise, ruhig, unbedrohlich.
    »Ja, gewiss.« Sie holte tief Luft. »Nun, äh …« Sie drehte nervös einen Ring um den Finger. »Nun, dann … dann werden Sie wohl mein neuer Mieter werden. Mein erster. Sie können die Räume nutzen, wie Sie möchten. Mir wäre allerdings lieb, wenn Sie keine Wände einreißen.«
    »Eine so gute Raumgestaltung wie in Ihrem Büro würde ich im Leben nicht hinbekommen. Eigentlich sollte ich Sie engagieren, damit Sie mein Büro einrichten.«
    »Ehrlich gesagt, nun ja …« Ihre blasse Haut nahm ein zartes, köstliches Rosa an. Sie griff nach einem Aktenordner, der hinter ihr lag, schlug ihn auf und drehte ihn zu ihm herum. »Während der Arbeit an diesem Büro habe ich mich mit einigen Ideen für die gegenüberliegenden Gewerberäume beschäftigt. Ich habe eine andere Farbgebung gewählt und sie eher«, sie schaute unter den Wimpern hervor zu ihm auf, »maskulin gestaltet.« John rückte mit dem Stuhl nach vorn. Seine Wahrnehmung war so geschärft, dass er den Duft ihrer Haut riechen konnte, eine Mischung aus Bodylotion, Parfüm und warmer Frau. Sein intensiver Blick brachte sie heftig zum Erröten.
    John riss sich von dem Anblick los, um sich den Zeichnungen zuzuwenden, die sie vor ihm ausgebreitet hatte, dann nahm er schließlich wahr, was er vor sich sah.
    Fantastisch.
    »Das ist wunderbar«,
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