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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission
Autoren: Lisa Marie Rice
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sondern einen ausgebildeten Killer. Er tötete im Auftrag seines Landes, sicher, trotzdem war er ein Auftragskiller.
    Bud unterbrach ihre Gedanken. »Sag mal, wie kommt es, dass er sich bei dir einmietet? Ich wusste gar nicht, dass er in der Stadt ist. Weiß nur, dass er wegen Dienstunfähigkeit entlassen wurde, und danach von der Bildfläche verschwunden war.«
    »Wegen Dienstunfähigkeit?« Der Mann, den sie gesehen hatte, war ihr nicht invalide vorgekommen. Im Gegenteil. »Er sah nicht aus wie ein Invalider.«
    »Er wurde übel angeschossen. Ist gut ein Jahr her. Hat ihm das Knie zertrümmert. Die Navy hat ihm ein neues bezahlt, aber für Spitzeneinsätze ist er nicht mehr tauglich. Ich weiß gar nicht, was er jetzt macht.«
    »Er hat eine internationale Sicherheitsfirma. Alpha Security.«
    »Sieh mal einer an.« Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Alpha Security ist eine erstklassige Firma. Hat einen sehr guten Ruf. Alpha gehört also John, hm? Er wohnt jetzt in Portland?«
    »Scheint so.«
    »Also, wie finde ich denn das? Du kannst dem alten Sch … Gauner ausrichten, dass er sich gefälligst melden soll, und zwar pronto. Jedenfalls brauchst du dich seinetwegen nicht zu beunruhigen. Er ist ehrlich und absolut verlässlich. Und wenn er der Kopf von Alpha ist, ist er mehr als solvent. Ich bin froh, dass er bei dir einzieht. Jetzt brauchen wir uns um dich keine Sorgen mehr zu machen. Du hast einen echt gefährlichen Kerl auf deiner Seite.« Im Hintergrund schwoll der Lärm an. Du liebe Güte, wurde da etwa geschossen?
    »Morrison, mach gefälligst, dass du rüberkommst!«, rief jemand.
    »He, Suzanne, ich muss auflegen. Hier steppt heute der Bär. Bis bald.«
    Ein echt gefährlicher Kerl. Suzanne stand neben ihrem Schreibtisch. Sie legte das Telefon auf die Station und starrte ins Leere. Ein echt gefährlicher Kerl würde auf der anderen Seite des Flures wohnen.
    Aber sie sollte sich keine Sorgen machen.
    Klar.
    »Sie haben also Bud angerufen. Gut«, sagte eine tiefe, raue Stimme, und sie stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Du meine Güte!« Sie wich erschrocken zurück.
    Er stand genau vor ihr, noch größer und breiter als in ihrer Erinnerung.
    »Hier.« Er öffnete die Hand, und eine Plastikkarte, eine nadelspitze Zange und ein gebogener Stahlstab fielen auf ihren Schreibtisch. »Damit konnte ich das Sicherheitssystem überwinden. Allerdings hatte ich es eilig. Hätte ich ein bisschen mehr Zeit gehabt, hätte ich es mit Spucke und Draht geschafft. Da sehen Sie, was Ihre Alarmanlage wert ist – he!«
    Ihr Herz war dabei, sich einen Tunnel ins Freie zu hämmern. Sie musste sich hinsetzen, aber der Stuhl war weit weg. Als sie einen Schritt machte, taumelte sie und wurde an eine massige Brust gezogen, während sie versuchte, an den hellen Punkten vor ihren Augen vorbeizusehen.
    »He, he, beruhigen Sie sich. Es tut mir leid, dass ich Sie erschreckt habe. Ich wollte Ihnen nur zeigen, dass Sie Ihr Haus besser sichern müssen. Es geht nichts über eine praktische Demonstration, wenn man Leute überzeugen will. Sie sollten nicht in Ohnmacht fallen.«
    Sie gab gar nicht acht, was er sagte. Die Stirn an sein Schlüsselbein, die Handflächen an seine Brust gelegt, hörte sie nur tiefes, bedeutungsloses Brummen.
    Er hielt sie an sich gedrückt, so fest, dass sie seinen ruhigen, kräftigen Herzschlag hören, sogar fühlen konnte. Sein Herz schlug nur halb so schnell wie ihres.
    Er war draußen im Regen gewesen. Er roch wunderbar – nach Regen, nach Leder, nach Mann. Sie schob die rechte Hand ein bisschen unter seine Jacke und stieß an einen Ledergurt. Neugierig tastete sie weiter und spürte narbiges Holz und einen Lauf aus Stahl.
    Er ließ sie nicht los. Ein neuer Schock verschlug ihr den Atem. Eine große Hand legte sich um ihren Hinterkopf, die andere an ihre Taille. Er drückte sie energisch an sich, sodass ihr Bauch mit etwas Hartem in Kontakt kam.
    Es war keine Waffe.
    Sie fuhr zurück, als hätte sie sich verbrannt. Nebenbei begriff sie, dass sie das nur konnte, weil er sofort die Arme geöffnet hatte, als er ihren Ruck spürte. Andernfalls hätte sie sich aus der Umarmung nicht befreien können. Die Muskeln, von denen sie sich abgestoßen hatte, waren stahlhart.
    Wortlos starrte sie ihn an.
    »Sie brauchen ein neues Sicherheitssystem«, sagte er.
    Sie machte den Mund auf, brachte aber keinen Ton heraus. Neues Sicherheitssystem. Die beiden Wörter kreisten in ihrem Kopf und fanden keinen Platz zum Landen. Sie konnte
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