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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission
Autoren: Lisa Marie Rice
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hatte gewartet, bis eine anbiss. Manchmal hatte das fünf, manchmal zehn Minuten gedauert.
    Die Frauen waren nicht an Verliebtheit und Blumensträußen interessiert gewesen, und er hatte nicht vorgehabt, dergleichen zu bieten.
    Suzanne Barron war da eine ganz andere Geschichte. Sie ins Bett zu bekommen, verlangte Raffinesse. Dazu musste er seine eingerosteten Manieren wieder flottmachen und sich höflich über private Dinge unterhalten, was er mit Zivilisten selten tat.
    Warum konnte er nicht einfach direkt zum angenehmen Teil übergehen? Er rollte die Schultern in seinem Kaschmirmantel, der Teil seiner Geschäftskleidung war, und wünschte, sie wären schon im Bett. Solche Ungeduld kannte er eigentlich gar nicht.
    Einmal hatte er hinter einem Felsblock versteckt gelegen und vier Tage und Nächte lang keinen Muskel gerührt, um einen von Abdul Rasheems Stellvertretern vor die Mündung zu bekommen. Diese Zappeligkeit sah ihm nicht ähnlich.
    Aber er würde den Abend irgendwie durchstehen. Und wahrscheinlich noch ein paar ähnliche. Sie zum Essen auszuführen, war unabdingbar. Zwischen der ersten Begegnung und dem ersten Sex musste etwas stattfinden. Er durfte nicht einfach sagen: »Lass uns ins Bett gehen.« So lief das bei Damen nicht.
    Nahm er jedenfalls an. Er hatte keine Erfahrung mit dieser Sorte. Also war er gezwungen, den Abend mit Konversation hinter sich zu bringen.
    Er wollte nicht den Netten spielen.
    Er wollte keine Meinung äußern, wie sein neues Büro aussehen sollte. Er wollte das ganze Problem in ihre hübschen Hände legen und sie machen lassen. Und ganz sicher wollte er nicht ihre Meinung hören, welches Sicherheitssystem ihr Haus brauchte. Damit kannte er sich aus.
    Stattdessen wollte er das Abendessen überspringen und sofort das Bett ansteuern. Diese langen, schlanken Beine an seiner Taille spüren, in sie hineinsinken, in ihre heiße, enge …
    Er seufzte und biss die Zähne zusammen. Es war einfacher, in ihr Haus einzubrechen, als in ihr Bett zu gelangen.
    Die Tür schwang auf, und da war sie, Suzanne Barron, seit heute Morgen seine neue Vermieterin und die begehrenswerteste Frau, die er je gesehen hatte, als Silhouette im Türrahmen, während die warme, duftende Luft aus dem Haus in der Kälte kondensierte.
    Verdammt! Sein Magen krampfte sich zusammen. Roch denn das ganze Haus nach ihr?
    Sie blickte zu ihm auf, einen Fuß drinnen, einen draußen, atemberaubend und beklommen, als könnte sie seine Gedanken lesen. Lieber Gott, hoffentlich nicht. Ihr langer Mantel war offen. Darunter trug sie eine hellrosa Bluse mit Perlenknöpfen, die gerade so weit geöffnet waren, dass man den rundlichen Ansatz ihrer elfenbeinweißen Brüste sehen konnte. Er ballte die Fäuste.
    »Hallo.« Seine Gedanken konnte sie nicht lesen, aber vielleicht seine sexuelle Energie spüren. Er hätte zweimal kalt duschen sollen.
    »Guten Abend«, brummte er, und sie lächelte ihn an. Ihre Anspannung ließ ein wenig nach.
    Richtige Antwort.
    Gut.
    Er würde es schaffen. Wenigstens für ein paar Stunden.
    Sie neigte sich zu dem Schloss hinab, das er in drei Minuten geknackt hatte, und drehte den Schlüssel zweimal herum. Als sie sich aufrichtete und den Kopf zu ihm drehte, blieben parfümduftende Strähnen ihrer dunkelblonden Haare an seinem Wollmantel hängen. Behutsam zog er sie ab. Wie Seide liefen sie ihm durch die Finger. Sie sah ihn mit großen grauen Augen an, als sei er im Begriff, sie zu fressen.
    Nichts hätte er lieber getan. Ihr die Beine spreizen und den Finger eintauchen, sie bereit machen, ehe er sie bestieg …
    Er atmete tief durch und fasste sie am Ellbogen. Eins nach dem anderen. Zuerst musste er sie satt machen und sich ein paar Sätze abringen, dann durfte er auf sie rauf.
    Es würde ein langer Abend werden. Der erste von vielen langen Abenden.
    »Danke, dass Sie geklingelt und nicht das Schloss geknackt haben.« Suzanne sah zu dem Mann hoch, der neben ihr den Weg zum Tor entlangging.
    »Gern geschehen«, sagte er schief lächelnd.
    »Ich bin sicher, Sie waren in Versuchung.«
    »Nein. Ich habe meine Ansicht bereits klargemacht.«
    Das hatte er allerdings.
    Er ging so dicht neben ihr, dass sie die feinen Regentröpfchen in seinen kurzen Haaren erkennen konnte. Welche Überraschung, als sie vor ein paar Minuten die Tür geöffnet hatte. Am Morgen hatte er gefährlich und ungehobelt ausgesehen. Sie hatte den Mietvertrag nur unterschrieben, weil er ein Offizier war, wenn auch wahrscheinlich kein
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