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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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Dutzend von den
Dingern.
    Tegan ließ sich schwer auf den
Futon fallen und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Heiliger Strohsack,
Frau. Hast du deinen verdammten Verstand verloren?“
    Elise fuhr sich mit der
Handfläche über die Stirn, versuchte, das schmerzhafte Pulsieren zu lindern,
das in ihrem Kopf anschwoll. Der Migräneanfall kam jetzt schnell, und es war
einer von den wirklich üblen. Sie schloss die Augen und hoffte, das Schlimmste
abwenden zu können. Schlimm genug, dass sie heute Abend entdeckt worden war;
sie brauchte jetzt nicht auch noch die Demütigung eines psychischen
Zusammenbruchs, der sie völlig außer Gefecht setzen würde. Ganz zu schweigen
davon, dass in ihrem Wohnzimmer ein Stammeskrieger saß, mit dem sie fertig
werden musste.
    „Hast du auch nur eine Ahnung
davon, was du da eigentlich machst?“ Tegans Stimme, obwohl ruhig und außer
einer Spur von Ungläubigkeit völlig ausdruckslos, dröhnte in Elises Kopf wie
ein Kanonenschuss. Mit der Schachtel voller Handys begann er im hinteren Teil
der kleinen Wohnung auf und ab zu gehen.
    Der Klang seiner schweren
Stiefel auf dem schmuddeligen Teppichboden knirschte in ihren Ohren. „Was um
alles in der Welt hast du vor, Frau - willst du dich unbedingt umbringen
lassen?“
    „Das verstehen Sie nicht“,
murmelte sie durch das Trommeln des Schmerzes hinter ihren Augen. „Das … können
Sie einfach nicht verstehen.“
    „Dann erklär’s mir.“ Die Worte
waren kurz angebunden und scharf. Der Befehl eines mächtigen Mannes, der
Gehorsam gewohnt war.
    Langsam richtete sich Elise aus
der knienden Position neben dem Regal auf und ging in die andere Zimmerecke
hinüber.
    Jeder Schritt kostete sie Mühe,
was sie ihm gegenüber mit aller Kraft zu verbergen versuchte. Erleichterung kam
erst, als sie sich mit dem Rücken an die Wand lehnen konnte, um den Halt zu
finden, den sie dringend brauchte. Sie sackte gegen die schallisolierte
Gipskartonplatte und wünschte sich, Tegan wäre fort, damit sie ungestört
zusammenbrechen konnte.
    „Das geht nur mich etwas an“,
sagte sie und wusste, dass er vermutlich hören konnte, wie schwer ihr
inzwischen das Atmen fiel. „Es ist was Persönliches.“
    „Verfickt und zugenäht, Elise.
Das ist Selbstmord.“
    Sie verzog das Gesicht, an
obszöne Sprache war sie nicht gewöhnt. Quentin hatte in ihrer Gegenwart nie
etwas Kräftigeres geäußert als ein gelegentliches Verdammt , und selbst
das nur in außergewöhnlichen Fällen, wenn er frustriert war, über die Agentur
oder die restriktive Politik der Dunklen Häfen. Er war in jeder Hinsicht ein
perfekter Gentleman gewesen und von sanftem Charakter, obwohl sie wusste, dass
er als Stammesvampir über unermessliche Kraft verfügte.
    Tegan war ein roher, tödlicher
Kontrast zu ihrem toten Gefährten - er war einer von denen, die sie als Mündel
der Dunklen Häfen schon von klein auf zu fürchten gelernt hatte.
    Quentin und die Agentur, die
mächtige Verwaltungsinstitution des Stammes, für die er gearbeitet hatte,
betrachteten den Orden als gefährliche, unberechenbare, paramilitärische
Einheit. Für viele Bewohner der Dunklen Häfen waren die Krieger schlichtweg
eine Rotte roher Schlägertypen, die mit einem Fuß noch im Mittelalter standen
und ihren Zweck als Verteidiger des Vampirvolkes schon längst überlebt hatten.
Sie kannten keine Gnade; manche sagten auch, die Stammeskrieger dachten, dass
sie über dem Gesetz ständen. Obwohl Tegan ihr heute Abend das Leben gerettet
hatte, konnte sich Elise nicht des Gefühls erwehren, dass sie sich vor ihm in
Acht nehmen musste. Als liefe in ihrer Wohnung ein wildes Tier frei herum.
    Sie sah zu, wie er seine
riesigen Pranken in die Schachtel voller Lakaienhandys grub und hörte das
Klappern von Plastik und das Scharren von poliertem Metall, als er ihre
Kollektion inspizierte.
    „Die GPS-Chips sind schon alle
deaktiviert.“ Er warf ihr einen zweifelnden Blick zu. „Du weißt, wie man die
ausschaltet?“
    Sie nickte schwach. „Ich habe
einen Sohn im Teenageralter“, erwiderte sie und verzog das Gesicht, sobald die
Worte ihren Mund verlassen hatten. Gott, es kam immer noch automatisch, noch
immer dachte sie an ihn, als sei er am Leben. Besonders in Momenten wie diesem,
wenn ihr Körper von der Wucht ihrer übersinnlichen Wahrnehmung erschöpft und
geschwächt war.
    „Ich hatte einen Sohn im
Teenageralter“, berichtigte sie ruhig.
    „Camden hatte es nicht gern,
wenn ich kontrollieren konnte, wohin er ging, also
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