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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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zwei
Fitnessgeräte: ein Stepper und ein Crosstrainer. Daneben lag Elises
blutgetränkter Anorak auf dem Boden, und auf dem ramponierten gelben
Küchenblock lagen ein Handy und ein MP3-Player.
    Elises Einrichtungsstil mochte
einiges zu wünschen übrig lassen, aber was Tegan am meisten wunderte, war die
Wahl ihrer Wandverkleidung.
    An allen vier Wänden der
Einzimmerwohnung waren unbeholfen akustische Dämmplatten aus Schaumgummi
angenagelt- Schallisolierung. Unmengen von dem Zeug bedeckten jeden
Quadratzentimeter der Wände, Fenster und sogar die Innenseite der Zimmertür.
    „Was zum Teu…“
    Im Raum nebenan wurde mit einem
abrupten metallischen Quietschen die Dusche abgestellt. Tegan drehte sich zur
Tür, die sich einen Augenblick später öffnete. Elise zog einen dicken, weißen
Frotteebademantel um sich, als sie den Kopf hob und ihm in die Augen sah. Sie
keuchte überrascht auf, fuhr sich mit einer zarten Hand an den Hals.
    „Tegan.“ Ihre Stimme war im
Höllenlärm der Musik und dem Geplärr des Fernsehers fast nicht zu hören. Sie
machte keine Anstalten, sie leiser zu drehen, sondern kam einfach aus dem
Badezimmer heraus und blieb in der größtmöglichen Entfernung zu ihm stehen, die
in dem engen Zimmer möglich war.
    „Was machen Sie hier?“
    „Das Gleiche könnte ich dich
fragen.“ Tegan ließ den Blick in ihrem armseligen Quartier umherschweifen, wenn
auch nur, um sie in ihrem praktisch nackten Zustand nicht anzusehen.
    „Was für eine miese Wohnung du
hast. Wer ist dein Innenarchitekt?“
    Sie antwortete ihm nicht. Ihre
blassen, amethystfarbenen Augen waren unablässig auf ihn gerichtet. So als
traute sie ihm nicht, als machte es sie nervös, mit ihm allein zu sein. Wer
konnte ihr das verdenken?
    Tegan war sich darüber im
Klaren, dass die meisten Bewohner der Dunklen Häfen wenig für die Mitglieder
des Ordens übrighatten. Die behütete Klasse der Zivilisten, der auch Elise
angehörte, hatte ihn schon oft als eiskalten Killer bezeichnet - nicht, dass
ihm das etwas ausgemacht hätte, schließlich beruhte sein persönlicher Ruf auf
Tatsachen. Aber während ihn nicht die Bohne interessierte, was andere von ihm
dachten, ärgerte es ihn doch, dass Elise ihn nun so ängstlich ansah. Als er ihr
zuletzt begegnet war, war er ihr gegenüber einfach nur freundlich gewesen,
hatte der jungen Witwe Achtung gezollt, aus Respekt vor dem, was sie gerade
durchmachte. Dass sie außerdem noch eine atemberaubende Schönheit war,
zerbrechlich wie eine Eisblume, hatte durchaus auch damit zu tun.
    Etwas von dieser
Zerbrechlichkeit hatte sie nun abgelegt, bemerkte Tegan, dem nicht entging,
dass die Muskeln an ihren nackten Waden und Armen inzwischen ausgeprägter
waren. Ihr Gesicht war immer noch wunderschön, aber nicht mehr so voll, wie er
es in Erinnerung hatte. In ihren Augen lag immer noch dieselbe lebhafte
Intelligenz, aber sie hatten aufgehört zu strahlen. Die dunklen Ringe unter
ihren üppigen Wimpern unterstrichen nur ihre Erschöpfung.
    Und ihr Haar … du lieber Himmel,
sie hatte sich ihre lange blonde Mähne abgeschnitten. Von der Kaskade von
gesponnenem Gold, die ihr früher bis zu den Hüften gefallen war, war nur noch
ein stacheliger Schopf übrig geblieben, der ihr in elfenhafter Unordnung um den
Kopf stand und das schmale Oval ihres Gesichtes einrahmte.
    Sie sah immer noch absolut
umwerfend aus, aber auf eine völlig andere Art, als sich Tegan je hätte
vorstellen können.
    „Du hast da was in der Gasse
liegen lassen.“ Er hielt ihr das gefährliche Jagdmesser entgegen. Als sie
Anstalten machte, es ihm abzunehmen, zog er es aus ihrer Reichweite. „Was hast
du heute Nacht da draußen gemacht, Elise?“
    Sie schüttelte den Kopf und
sagte etwas, zu leise, als dass er es in dem Höllenkrach, der ihre Wohnung
erfüllte, hätte hören können. Ungeduldig schaltete Tegan mit einem mentalen
Befehl die Stereoanlage ab und sah schon den Fernseher an, um auch ihn zum Verstummen
zu bringen.
    „Nein!“ Elise schüttelte den
Kopf, verzog schmerzerfüllt das Gesicht und presste die Hände an die Schläfen.
„Warten Sie - lassen Sie es an, bitte. Ich brauche … der Lärm tut mir gut.“
    Tegan sah sie finster an. Seine
Skepsis stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber er ließ den Fernseher an. „Was
ist heute Nacht mit dir passiert, Elise?“
    Sie blinzelte, ihr Blick
verschloss sich, schweigend senkte sie den Kopf.
    „Hat dir jemand da draußen
wehgetan? Bist du angegriffen worden, noch bevor die Rogues
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