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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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dich in der Gasse
entdeckt haben?“
    Ihre Antwort ließ lang auf sich
warten. „Nein. Ich bin nicht angegriffen worden.“
    „Willst du mir erklären, wie all
das Blut auf deinen Anorak gekommen ist? Oder warum du in einer Gegend wohnst,
wo du es für nötig befindest, diese Art von Ausrüstung mit dir rumzutragen?“
    Sie vergrub das Gesicht in den
Händen, ihre Stimme war ein raues Flüstern. „Ich will überhaupt nichts
erklären. Bitte, Tegan.
    Ich wünschte, Sie wären nicht
hergekommen. Bitte … Sie müssen jetzt gehen.“
    Er stieß ein unfreundliches
Lachen aus. „Ich hab dir eben deinen kleinen Arsch gerettet, Frau. Da ist es
doch nicht zu viel verlangt, dass du mir erklärst, warum das nötig war.“
    „Es war ein Fehler. Ich hatte
nicht vor, im Dunklen draußen unterwegs zu sein. Ich weiß, wie gefährlich das
ist.“ Sie sah auf und zuckte mit einer schmalen Schulter. „Es hat alles nur …
    etwas länger gedauert als
erwartet.“
    „ Was hat länger
gedauert?“, fragte er. Ihm gefiel nicht, welche Richtung das Gespräch nahm.
„Wir reden hier nicht von einem Einkaufsbummel oder einem Kaffeekränzchen mit
Freundinnen, oder?“
    Tegans Blick schweifte zurück
zur Küchenablage, zu dem ihm wohlvertrauten Modell des Handys, das dort lag. Er
runzelte die Stirn, ein Verdacht regte sich in Ihm, als er hinging und es
aufhob. Von diesen Dingern hatte er in der letzten Zeit eine Menge gesehen. Es
war eines dieser Kartenhandys, wie sie von Menschen benutzt wurden, die für die
Rogues arbeiteten. Er drehte es um und deaktivierte den eingebauten GPS-Chip.
    Tegan wusste, wenn er das Handy
mit ins Techniklabor des Hauptquartiers nahm, würde Gideon herausfinden, dass
es nur eine einzige, mehrfach verschlüsselte Nummer enthielt, der Code
unmöglich zu knacken. Dieses spezielle Handy war mit menschlichem Blut
bespritzt. Demselben Zeug, das auch die Vorderseite von Elises Anorak
durchtränkte.
    „Wo hast du das her, Elise?“
    „Ich denke, das wissen Sie“,
erwiderte sie, ihre Stimme ruhig, aber trotzig.
    Er drehte sich um, um sie
anzusehen. „Du hast es einem Lakaien abgenommen? Ganz allein? Du lieber Himmel
… wie?“
    Sie zuckte mit den Schultern und
rieb sich eine Schläfe, als hätte sie Schmerzen. „Ich habe ihn vom Bahnhof aus
verfolgt, und als sich eine Gelegenheit bot, habe ich ihn getötet.“
    Tegan war ein Mann, den so
leicht nichts überraschte. Aber diese Worte aus dem Mund dieser zierlichen
jungen Frau trafen ihn mit der Wucht eines Ziegelsteins. „Das kann doch nicht
dein Ernst sein.“
    Aber es war ihr Ernst. Der
Blick, den sie ihm zuwarf, ließ daran keinerlei Zweifel bestehen.
    Hinter ihr auf dem
Fernsehbildschirm blitzte eine Live-Nachrichtenübertragung auf. Ein Reporter
kam ins Bild und berichtete, dass man vor wenigen Minuten das Opfer einer
Messerstecherei aufgefunden hatte: „… das Opfer wurde nur zwei Häuserblocks
hinter dem Bahnhof gefunden. Die Behörden sprechen mittlerweile von einer
Mordserie …“
    Als die Reportage weiterging und
Elise ihn über den Raum hinweg ruhig ansah, begann Tegan zu begreifen, und das
Blut in seinen Adern wurde kalt.
    „Du?“, fragte er, doch die
Antwort wusste er bereits, so unglaublich sie auch war.
    Als Elise nicht antwortete, ging
Tegan mit wenigen Schritten zu einer Truhe hinüber, die neben dem Futon auf dem
Boden stand. Er riss sie auf und fluchte, als sein Blick das umfangreiche
Waffenarsenal erfasste: Messer, Handfeuerwaffen und Munition.
    Vieles davon war noch brandneu,
aber die meisten Stücke trugen offensichtliche Gebrauchsspuren.
    „Wie lange, Elise? Wann hast du
diesen Wahnsinn angefangen?“
    Sie starrte ihn an, ihr schmales
Kinn entschlossen vorgereckt.
    „Die Rogues haben meinen Sohn
auf dem Gewissen. Sie haben mir alles genommen, was ich je geliebt habe“, sagte
sie schließlich. „Ich konnte nicht einfach herumsitzen und nichts tun. Ich werde nicht einfach nur herumsitzen.“
    Tegan hörte die Entschlossenheit
in ihrer Stimme, aber deshalb war er nicht weniger wütend über das, was hier
vorging.
    „Wie viele?“
    Der von heute Abend war mit
Sicherheit nicht der Erste gewesen.
    Für eine sehr lange Zeit sagte
sie nichts. Dann ging sie langsam hinüber zum Bücherregal und kniete sich hin,
um einen Plastikcontainer mit Deckel vom untersten Regalbrett hervorzuziehen.
Ihren Blick auf Tegan gerichtet, nahm sie den Deckel ab und legte ihn auf den
Boden.
    In der Plastiktruhe waren die
Handys von Lakaien.
    Mindestens ein
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