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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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GPS-Chips hin oder her.
    Himmel, er konnte nicht glauben,
was sich diese Frau geleistet hatte. Noch unglaublicher war, dass ihre
verrückte Vendetta schon Wochen, wenn nicht Monate dauerte. Offensichtlich
hatte ihr Schwager keine Ahnung davon, oder der ehemalige Musteragent der
Dunklen Häfen hätte der Sache schnell ein Ende bereitet. Jeder Angehörige des
Ordens wusste, dass Sterling Chase einst tiefere Gefühle für die Witwe seines
Bruders gehegt hatte - und daran hatte sich seither vermutlich nichts geändert.
    Nicht, dass es Tegan etwas
anging. Genauso wenig wie die Tatsache, dass sich Elise offensichtlich den Tod
wünschte.
    Tegan rammte die Hände in die
Taschen seines offen stehenden Ledermantels und ging zur Straße zurück, sein
Atem verließ seine Lippen in einer Dampfwolke. Wieder einmal schneite es in
Boston. Ein stürmischer Vorhang feiner weißer Flocken fiel auf die Stadt
herunter, die schon seit Wochen in eisiger Winterstarre lag. Der Winter in
diesem Jahr war ungewöhnlich kalt. Tegan wusste, dass die Lufttemperatur weit
unter Null lag, aber er spürte die Kälte nicht. Er konnte sich kaum daran
erinnern, wann er sich das letzte Mal in irgendeiner Weise körperlich unwohl
gefühlt hatte. Das letzte Mal, dass er Freude empfunden hatte, war sogar noch
länger her.
    Zur Hölle, wann war es gewesen,
dass er das letzte Mal auch nur irgendetwas empfunden hatte?
    Er erinnerte sich an Schmerz.
    Und an Verlust, die Wut, die ihn
einst verzehrt hatte … vor langer, langer Zeit.
    Er erinnerte sich an Sorcha und
wie sehr er sie geliebt hatte.
    Daran, wie süß und unschuldig
sie gewesen war, und wie unendlich sie ihm vertraut hatte; darauf, dass sie bei
ihm in Sicherheit war, dass er sie beschützte.
    Gott, wie sehr er sie im Stich
gelassen hatte! Er würde nie vergessen, was ihr angetan worden war, wie grausam
man sie misshandelt hatte. Um den Schlag zu überleben, den ihr Tod ihm versetzt
hatte, hatte er gelernt, seinen Kummer und seine rohe Wut von sich abzuspalten.
Aber vergessen konnte er nie, und er würde niemals vergeben.
    Nach über fünfhundert Jahren,
die er nun schon Rogues abschlachtete, war ihm noch nicht annähernd gelungen,
diese alte Rechnung zu begleichen.
    Etwas von demselben Kummer hatte
er heute Abend in Elises Augen gesehen. Etwas, das sie mehr geliebt hatte als
ihr Leben, war ihr genommen worden, und sie wollte Gerechtigkeit. Was sie
bekommen würde, war der Tod. Wenn ihr Umgang mit den Rogues und deren
menschlichen, mental gesteuerten Sklaven sie nicht umbrachte, würde es die
Schwäche ihres Körpers tun. Elise hatte versucht, ihre Erschöpfung vor ihm zu
verbergen, aber sie war Tegan trotzdem nicht entgangen. Die Abgespanntheit, die
er in ihr sah, ging tiefer als reine körperliche Erschöpfung, obwohl er mit
einem Blick auf ihre ausgezehrte Gestalt sehen konnte, dass sie sich vernachlässigte,
seit sie ihren Dunklen Hafen verlassen hatte - vielleicht auch schon länger.
Und was sollte die Schallisolierung, die sie an die Wände ihrer Behausung
genagelt hatte?
    Scheiße. Kann mir doch egal
sein.
    Es ging ihn wirklich überhaupt
nichts an, erinnerte er sich, als er auf das geheime Hauptquartier des Ordens
zutrottete, das etwas außerhalb der Stadt lag. Das alte, aus Ziegeln und
Kalksteinblöcken erbaute Herrenhaus und die umliegenden weitläufigen Ländereien
waren von einem hohen, elektrischen Sicherheitszaun und einem massiven Eisentor
umgeben, die mit Kameras und Bewegungsmeldern ausgerüstet waren. Es hatte noch
nie jemand auch nur annähernd geschafft, dort einzubrechen.
    Nur sehr wenige Angehörige der
Vampirbevölkerung wussten, wo genau sich dieser Ort befand. Und diejenigen, die
ihn kannten, waren sich im Klaren darüber, dass das Anwesen im Besitz des
Ordens war, und klug genug, sich fernzuhalten, es sei denn, sie bekamen eine
direkte Einladung. Was die Menschen anging, waren die vierzehntausend Volt
völlig ausreichend, um Neugierige fernzuhalten. Die von der dümmeren Sorte
kamen nach dem Kontakt mit der Einzäunung entweder halb gegrillt wieder zu sich
oder hatten einen monstermäßigen Kater, nachdem die Krieger ihnen das
Gedächtnis gesäubert hatten - keine dieser Optionen war besonders angenehm,
allerdings waren beide äußerst effektiv.
    Tegan tippte seinen Zugangscode
in den verborgenen Ziffernblock der Schließanlage neben dem Tor und schlüpfte
hinein, als die schweren eisernen Torflügel sich teilten, um ihn durchzulassen.
    Sobald er im Inneren war,
verließ er
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