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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes
Autoren: Raymond Feist
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hatten, und erst jetzt verstand er deren Inhalt richtig.
    Laut, damit es alle hören konnten, sagte er: »Es gefällt uns sehr, daß unsere Söhne zurückgekehrt sind. Die Prinzessin und ich heißen sie zurück an unserem Hof willkommen.«
    Dann trat er von dem Podest hinunter und umarmte erst Borric, dann Erland. Anita folgte ihm und umarmte beide innig und verweilte ein wenig, während ihre Wange an Borrics lag. Dann war die Reihe an Elena und Nicholas, und Borric drückte seine Schwester fest an sich und sagte: »Nach diesen ganzen keshianischen Adelsfrauen bist du so richtig ein einfaches und rares Schätzchen.«
    »Einfach!« sagte sie und schob ihn weg. »Wie nett von dir!«
    Sie grinste Erland an und sagte: »Du mußt mir alles über die Damen am Hof von Kesh erzählen. Alles. Was tragen sie für Kleider?«
    Borric und Erland wechselten einen Blick und begannen zu lachen. Borric sagte: »Ich glaube, diese Mode möchtest du hier bestimmt nicht einführen, kleines Schwesterchen. Die Damen in Kesh tragen sozusagen fast nichts. Während Erland und ich das ziemlich reizend fanden, würde Vater dich, wenn du die keshianische Hoftracht tragen würdest, nur einmal böse ansehen und dann auf ewig in deinem Zimmer einschließen.«
    Elena errötete. »Nun, ihr könnt mir trotzdem alles erzählen. Wir werden doch noch eine Hochzeitsfeier für Baron James ausrichten, und ich möchte etwas ganz Besonderes tragen.«
    Nicholas hatte derweil schweigend neben seinem Vater gewartet, als Borric und Erland ihn gleichzeitig bemerkten. »Na, kleiner Bruder«, sagte Borric. Er legte die Hände auf die Knie und ging etwas in die Hocke, damit er Nicholas in die Augen sehen konnte.

    »Wie ist es dir denn in der Zwischenzeit ergangen?«
    Nicholas warf die Arme um Borrics Hals und fing an zu weinen.
    »Sie haben gesagt, du wärst tot. Ich wußte, das konnte nicht sein, aber sie haben gesagt, du wärst es doch. Ich habe solche Angst gehabt.«
    Erland merkte, wie ihm gegen seinen Willen die Tränen in die Augen traten, und er streckte die Arme nach Elena aus und drückte sie noch einmal.
    Anita weinte vor Freude, und das gleiche tat auch Elena, und selbst Arutha mußte sich arg zusammenreißen, um nicht feuchte Augen zu bekommen.
    Nach einem Moment hob Borric den Jungen hoch und sagte: »Ist doch alles wieder in Ordnung, Nicky Uns beiden geht es doch gut.«
    Erland sagte: »Ja, uns geht es wirklich gut. Und wir haben dich ganz fürchterlich vermißt.«
    Nicholas wischte sich die Tränen ab und sagte: »Habt ihr das wirklich?«
    »Ja, ganz bestimmt«, erwiderte Borric. »Ich hab in Kesh einen Jungen kennengelernt, der nur ein paar Jahre älter war als du. Und da habe ich gemerkt, wie sehr ich eigentlich meinen kleinen Bruder vermisse.«
    Nicholas fragte: »Wie hat denn der andere Junge geheißen?«
    »Er hieß Suli Abul«, sagte Borric, und jetzt lief dem Prinzen eine Träne über die Wange.
    »Das ist aber ein komischer Name«, sagte Nicholas, »Und was ist mit ihm passiert?«
    »Werde ich dir alles erzählen.«
    »Wann?« fragte Nicholas mit der Ungeduld der meisten siebenjährigen Jungen.
    Borric setzte den Jungen wieder auf die eigenen Füße. »Vielleicht morgen oder übermorgen, dann nehmen wir uns ein Boot und fahren raus aufs Meer zum Fischen. Hättest du Lust dazu?«
    Nicholas nickte begeistert, und Erland wuschelte ihm durchs Haar.

    Arutha machte James ein Zeichen, er solle mit ihm ein wenig an die Seite kommen. Dann trat Herzog Gardan zu ihnen.
    Arutha sagte: »Zuerst, ich möchte mich morgen mit dir ausführlich unterhalten. Aber den Berichten nach schulde ich dir meinen Dank.«
    James sagte: »Es mußte eben getan werden. Aber eigentlich gebührt den Jungen der größte Dank. Wenn Borric nach Krondor zurückgekehrt wäre und nicht sein Leben riskiert hätte, um wieder zu uns zu stoßen, oder wenn Erland nicht so schnell einige Intrigen durchschaut hätte … wer weiß, welcher Schaden entstanden wäre.«
    Arutha legte James die Hand auf die Schulter. »Kannst du dich noch erinnern, wie wir immer darüber gescherzt haben, daß du eines Tages der Herzog von Krondor werden würdest?«
    James lächelte: »Ja, und stell dir vor, ich möchte den Posten immer noch.«
    Gardan, dessen runzliges Gesicht Unglauben zeigte, sagte: »Nach dem, was du durchgemacht hast, willst du immer noch die rechte Hand der Mächtigen sein?«
    James sah die glücklichen Mienen im Saal und sagte: »Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem ich lieber
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