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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes
Autoren: Raymond Feist
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einmal mein Freund warst, sollst mir alle aufzählen, die an diesem Komplott beteiligt waren, und gegebenenfalls werde ich gnädig mit dir verfahren: Vielleicht wirst du eines schnellen Todes sterben, oder vielleicht wirst du nur verbannt. Solltest du dich weigern, so wirst du deinem Freund in seiner Erniedrigung und seinen Schmerzen folgen.«
    Lord Toren Sie verbeugte sich und sagte: »Euer Majestät ist sehr gnädig. Ich werde alles enthüllen.«
    Während er hinausgeführt wurde, machte die Kaiserin Nakor ein Zeichen. »Macht etwas mit diesem Ding.«
    Der grinsende Zauberer eilte hin und fragte: »Dies hier, Kaiserin?« Er langte nach unten und ergriff die Kobra in der Mitte, und als er sich aufrichtete, hielt er nur eine Leine in der Hand. »Es ist doch nur ein Stück Seil.«
    Er wickelte die Leine auf und steckte sie zurück in seinen Rucksack. Erland riß die Augen auf, doch Borric sagte: »Es ist nur ein Trick.«

Triumph
    Die Dienerin verneigte sich.
    Borric, Erland und ihre Gefährten betraten einen kleinen Garten, und die Dienerin bot ihnen Platz auf einigen Kissen an, die um einen Tisch arrangiert waren, auf dem sich alle möglichen Delikatessen und feine Weine fanden. Ein kalter Krug mit Lagerbier und ein warmer mit Hellem standen Ghuda und Nakor zur Wahl, und die Gäste fingen schon einmal ohne ihre Gastgeberin an.
    Als die Kaiserin eintrat – sie wurde in einer Sänfte getragen –, erhoben sich alle. Sie machte ihnen ein Zeichen, sie sollten sitzen bleiben. »Ich habe so wenig Gelegenheiten, zu denen ich mich mal nicht so formell benehmen muß, und ich genieße sie jedesmal. Bleibt nur sitzen.«
    Die Diener, die die Sänfte trugen, setzten sie am Ende des Tisches ab und zogen die langen Stangen heraus, die als Griffe dienten.
    Sharana trat einen Moment später ein, und sie setzte sich zwischen ihre Großmutter und Erland. Sie lächelte Borric an, der sie mit unverhohlener Bewunderung ansah. Borric trug jetzt wieder seine eigenen Kleider, die er in den Taschen gefunden hatte, die nicht in der Wüste von den Banditen gestohlen worden waren. Sein Haar hatte wieder die natürliche Farbe, denn er hatte sich die Tönung mit einer schrecklich stinkenden Flüssigkeit herausgewaschen, die Nakor ihm gegeben hatte. Ghuda und der kleine Zauberer trugen feine Kleider, die die Kaiserin für solche Gelegenheiten bereithielt.
    »Ich würde mich gern noch ein bißchen zwanglos unterhalten, ehe die vermaledeiten Feierlichkeiten weitergehen. Wenn ich daran denke, daß das alles noch viereinhalb Wochen dauert.«
    Erland sagte: »Ich habe mich auch schon gewundert, Majestät, weil Ihr dieses Fest angeordnet habt.«
    Die alte Frau lächelte. »Niromes Komplott wäre nichts im Vergleich zu dem, was passiert, wenn ich die Feierlichkeiten absagen würde, Erland. Die Herren und Meister mögen nach Ländereien und Macht streben, doch der einfache Mann auf der Straße will nur sein Vergnügen haben. Wenn wir ihm das nehmen wollten, würde es in den Straßen blutig zugehen. Ihr könnt das doch sicherlich einschätzen, Ghuda Bulé. Habe ich nicht recht?«
    Ghuda, dem in der Nähe von so mächtigen und wichtigen Leuten ausgesprochen unbehaglich zumute war, sagte: »Das ist richtig, Majestät. Die meisten Männer machen nicht viele Schwierigkeiten, wenn sie nur genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, eine nette Frau und dann und wann manchmal etwas Spaß haben. Ansonsten haben sie genug eigene Sorgen.«
    Die Kaiserin lachte. »Ein Philosoph. Und noch dazu ein ernsthafter.« An die anderen gewandt, sagte sie: »Ich habe noch nicht einmal bemerkt, daß ich Vergnügen habe.« Sie seufzte. »Vielleicht habe ich einfach verlernt, wie man Vergnügen haben kann.«
    Sie blickte Ghuda an und sagte: »Also, was wünscht Ihr als Belohnung für die Rettung des Kaiserreiches?«
    Jetzt sah Ghuda schrecklich verlegen drein, und Borric sagte: »Ich habe ihm zehntausend ecu versprochen, Majestät.«
    »Einverstanden«, sagte sie. »Und das gleiche bekommt Ihr noch einmal aus meiner Schatzkammer. Was hieltet Ihr davon, hierzubleiben und meine Innere Legion zu führen, Ghuda? Ich habe viele freie Stellen neu zu besetzen, und noch mehr, wenn Toren Sie erst einmal alle Verschwörer beim Namen genannt hat.«
    Ghuda lächelte schwach, und er fühlte sich nicht wohl dabei, ein solches Angebot zurückweisen zu müssen. »Es tut mir leid, Euer Majestät, aber ich glaube, ich nehme lieber das Geld und mache damit ein Wirtshaus auf, vielleicht in Jandowae.
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