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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf
Autoren: Allgemein
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verurteilt. Meine Männer haben die ägyptischen Offiziere und die Besatzung deines Schiffes festgenommen. Hatti ist von neuem Herr über Amurru. Ramses hat unsere Fähigkeit zu handeln leider unterschätzt. Als Anführer des in Kadesch besiegten Bündnisheeres habe ich eine unerträgliche Demütigung erlitten. Ohne die rasende Wut von Ramses und ohne seinen wahnsinnigen Mut hätte ich die ägyptische Armee vernichtet.
    Daher mußte ich so schnell wie möglich mein Können unter Beweis stellen und wirkungsvoll eingreifen, während ihr euch noch auf eurem Sieg ausruhtet.»
    «Also hat der Fürst von Amurru uns wieder einmal verraten.»
    «Benteschina nimmt das beste Gebot an, das liegt in seiner Natur. Diese Provinz wird nie mehr Ägypten angehören.»
    «Du vergißt Ramses’ Wut!»
    «Im Gegenteil, ich fürchte sie und werde es daher vermeiden, sie herauszufordern.»
    «Sobald er erfährt, daß die hethitischen Streitkräfte Amurru besetzt haben, wird er einschreiten. Und ich bin überzeugt, daß ihr nicht die Zeit hattet, eine Armee aufzubauen, die ihm standzuhalten vermag.»
    Hattuschili lächelte.
    «Du bist erschreckend weitsichtig, aber es wird nichts nützen, denn Ramses wird die Wahrheit erst sehr viel später erfahren.»
    «Mein Schweigen wird beredt genug sein.»
    «Du wirst nicht schweigen, Acha, denn du wirst Ramses ein beruhigendes Schreiben senden, in dem du ihm erklärst, daß deine Mission wie geplant verläuft und deine Ausbilder gute Arbeit leisten.»
    «Anders ausgedrückt: Unser Heer wird vertrauensvoll auf Amurru zumarschieren und in einen Hinterhalt geraten.»
    «Das ist in der Tat ein Teil meines Plans.»
    Acha versuchte in Hattuschilis Gedanken zu lesen. Er kannte die Fähigkeiten und Schwächen der Völker dieser Region, ihren Ehrgeiz und ihren Groll. Dem Ägypter wurde die Wahrheit klar.
    «Also nochmals so ein Schandbündnis mit den Beduinenstämmen!»
    «Eine bessere Lösung gibt es nicht», räumte Hattuschili ein.
    «Das sind Plünderer und Mörder.»
    «Ich weiß, aber mir werden sie nützlich sein, um unter den Verbündeten Ägyptens den Aufruhr zu schüren.»
    «Ist es nicht unvorsichtig, mir solche Geheimnisse anzuvertrauen?»
    «Bald werden es keine Geheimnisse mehr sein, sondern offene Tatsachen. Zieh dich an, Acha, und komm mit mir. Ich habe dir einen Brief zu diktieren.»
    «Und wenn ich mich weigere, ihn zu schreiben?»
    «Dann wirst du sterben.»
    «Ich bin bereit.»
    «Nein, das bist du nicht. Ein Mann, der die Frauen liebt wie du, ist nicht bereit, wegen einer bereits verlorenen Sache auf die Wonnen des Lebens zu verzichten. Du wirst diesen Brief schreiben, Acha, weil du leben willst.»
    Der Ägypter zögerte.

    «Und wenn ich gehorche?»
    «Dann wirst du in ein Gefängnis gesperrt, das hoffentlich bequem sein wird, und wirst überleben.»
    «Und warum beseitigst du mich nicht?»
    «Im Rahmen gelegentlicher Verhandlungen wird sich der Oberste Gesandte Ägyptens als gutes Druckmittel erweisen. Das war ja schon in Kadesch so, nicht wahr?»
    «Du verlangst von mir, Ramses zu verraten.»
    «Du handelst unter Zwang… Das ist nicht wirklich Verrat.»
    «Mir das Leben schenken… Ist das nicht eine zu schöne Verheißung?»
    «Du hast mein Wort, bei den Göttern von Hatti, beim Namen meines Bruders, des Herrschers.»
    «Ich werde diesen Brief schreiben, Hattuschili.»

    SECHZIG
    DIE SIEBEN TÖCHTER des Priesters von Midian, unter ihnen auch die Frau Mosis, schöpften Wasser und füllten die Tränken für die Schafe ihres Vaters, als etwa ein Dutzend Beduinen hoch zu Roß in der Oase auftauchten. Bärtige Kerle, mit Bogen und Dolchen bewaffnet, die Schlimmstes im Schilde zu führen schienen.
    Die Schafe liefen auseinander, die sieben Mädchen flüchteten sich unter die Zelte, während der Greis sich auf seinen Stock stützte und den Ankömmlingen entgegenblickte.
    «Bist du das Oberhaupt dieser Gemeinde?»
    «Das bin ich.»
    «Wie viele gesunde Männer leben hier?»
    «Nur ich und ein Hirte.»
    «Kanaan wird sich mit Unterstützung der Hethiter gegen den Pharao erheben, dann bekommen wir endlich Land zugewiesen. Alle Stämme müssen uns helfen, die Ägypter zu bekämpfen.»
    «Wir sind kein Stamm, nur eine Familie, und leben seit mehreren Generationen hier friedlich beisammen.»
    «Bring uns deinen Hirten her.»
    «Er ist in den Bergen.»
    Die Beduinen berieten sich.
    «Wir werden wiederkommen», erklärte ihr Wortführer. «Dann werden wir ihn mitnehmen, und er wird kämpfen. Wenn
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