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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf
Autoren: Allgemein
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nicht, werden wir deinen Brunnen auffüllen und deine Zelte niederbrennen.»
    Bei Einbruch der Nacht kam Moses in sein Zelt. Seine Frau und sein Schwiegervater erhoben sich.
    «Wo warst du?» fragte sie.
    «Auf dem heiligen Berg, wo der Gott unserer Väter sich offenbart. Er sprach mir vom Elend der Hebräer in Ägypten, von meinem Volk, das dem Pharao unterworfen ist, von meinen Brüdern, die jammern und sich aus der Unterdrückung befreien möchten.»
    «Es gibt viel Schlimmeres», unterbrach ihn der Priester von Midian. «Beduinen sind gekommen und wollen dich holen, damit du dich beteiligst am Aufstand Kanaans gegen den Pharao, wie alle wehrfähigen Männer dieser Gegend.»
    «Das ist Wahnsinn, Ramses wird diesen Aufstand niederschlagen.»
    «Selbst wenn die Hethiter den Aufständischen zur Seite stehen?»
    «Wurden sie nicht bereits in Kadesch besiegt?»
    «Das haben die Karawanen allerdings erzählt», räumte der Priester ein. «Aber kann man ihnen Vertrauen schenken? Du mußt dich verstecken, Moses!»
    «Haben die Beduinen dich bedroht?»
    «Wenn du nicht mit ihnen kämpfst, werden sie uns niedermachen.»
    Seine Frau Zippora fiel Moses um den Hals.
    «Du wirst gehen, nicht wahr?»
    «Gott hat mir aufgetragen, nach Ägypten zurückzukehren.»
    «Dort wirst du verurteilt und gerichtet werden!» gemahnte der alte Priester.

    «Ich gehe mit dir», entschied Zippora, «und unseren Sohn werden wir mitnehmen.»
    «Diese Reise könnte gefährlich werden.»
    «Das ist mir gleichgültig. Du bist mein Mann, und ich bin deine Frau.»
    Der alte Priester setzte sich wieder, er war niedergeschlagen.
    «Sei unbesorgt, Gott wird deine Oase schützen», verhieß Moses. «Die Beduinen werden nicht wiederkommen.»
    «Unwichtig, da ich euch nie mehr wiedersehen werde, dich, meine Tochter und euer Kind!»
    «Du sprichst wahr. Gib uns den Abschiedskuß, und dann empfehlen wir unsere Seelen dem Herrn.»
    In den Tempeln von Pi-Ramses wurden die Mittwinterfeste vorbereitet, in deren Verlauf die verborgene Kraft des Alls die bei den Ritualen verwendeten Statuen und Gegenstände mit neuem Leben beschenken würde. Wenn die beseelende Kraft erschöpft war, mußte das königliche Paar sich mit dem Licht vermählen und der Maat, die den Zusammenhalt des Alls verbürgte, die Opfergaben zum Himmel senden.
    Der Sieg bei Kadesch hatte die Ägypter zuversichtlich gestimmt. Niemand glaubte mehr an die Unbesiegbarkeit der hethitischen Armee, jeder wußte, daß Ramses fähig war, den Feind zurückzuschlagen und das alltägliche Glück zu bewahren.
    Die Hauptstadt schmückte sich. Die Amun, Ptah, Re und Seth geweihten Tempel wurden mit jedem Meißelhieb vollkommener, die Landhäuser der Adligen und hohen Beamten wetteiferten an Schönheit mit denen von Theben und Memphis, im Hafen herrschte ununterbrochen reges Treiben, die Lagerhäuser quollen über von Schätzen, und in einer besonderen Werkstatt entstanden all die blaugrünen Kacheln, die die Häuserfassaden von Pi-Ramses zierten und ihren Namen «Die Türkisfarbene» rechtfertigten.
    Eine der Lieblingsbeschäftigungen der Bewohner der Hauptstadt war das Bootsfahren und das Angeln auf den fischreichen Kanälen. Die Fischer ließen sich von der Strömung treiben, bissen in honigsüße Äpfel aus einem der Obstgärten dieses überreichen Landstrichs, bewunderten die blühenden Gärten entlang dem Kanal, den Flug der Ibisse, der rosa Flamingos und Pelikane und vergaßen dabei häufig den am Köder hängenden Fisch.
    Ramses, der seine Tochter Merit-Amun und seinen Sohn Kha mitgenommen hatte, ruderte selbst das Boot. Der Junge hatte seiner kleinen Schwester natürlich seine Begegnung mit der Kobra geschildert, doch in gemessenen Worten, ohne Übertreibung.
    Nach ein paar Stunden der Entspannung gedachte Ramses Nefertari und Iset zu treffen, die die Große königliche Gemahlin zum Abendessen eingeladen hatte.
    Am Steg erblickte er Ameni.
    Das mußte ein gewichtiger Anlaß sein, wenn der Schreiber sein Arbeitszimmer verließ.
    «Ein Brief von Acha.»
    «Besorgniserregend?»
    «Lies selbst.»
    Ramses übergab seine Kinder Nedjem, der immer Zwischenfälle beim Bootsfahren befürchtete. Nedjem nahm die Kinder bei der Hand, während Ramses den Papyrus entrollte, den Ameni ihm reichte.
    An den Pharao von Ägypten von Acha, dem Vorsteher der Gesandtschaften.

    Gemäß dem Auftrag Seiner Majestät habe ich Benteschina, den Fürsten von Amurru, getroffen und wurde von ihm bestens aufgenommen. Unsere
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