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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf
Autoren: Allgemein
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Lumpengewand eines fliegenden Händlers als Spion auf den holperigen Wegen des feindlichen Hethiterlandes durchzuschlagen. Hier beeinträchtigte kein Berg von Schriftstücken das Wohlbehagen des neuen Amtsinhabers, der alle wesentlichen Auskünfte in seinem fabelhaften Gedächtnis zu speichern pflegte.
    «Ich fürchte, ich muß meine Entlassung einreichen, Majestät.» «Welch schweren Fehler hast du denn begangen?» «Versagen. Trotz aller Anstrengungen meiner Leute ist und bleibt Moses unauffindbar. Es ist zwar merkwürdig… Im allgemeinen lösen sich ja die Zungen. Für mich gibt es nur eine Erklärung: Er hat sich an einen abgelegenen Ort geflüchtet und sich nicht mehr von der Stelle gerührt. Wenn er seinen Namen geändert und sich in eine Beduinenfamilie eingefügt hat, wird es äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, ihn zu stellen.»
    «Such weiter. Und was ist mit dem hethitischen Spionagering in unserem Land?»
    «Der Leichnam der blonden jungen Frau wurde bestattet, ohne daß man wußte, wer sie war, und der Magier ist verschwunden. Vermutlich ist es ihm gelungen, Ägypten zu verlassen. Auch über ihn hört man nichts, als hätten sich sämtliche Mitglieder des Spionagerings in Luft aufgelöst. Wir sind einer schrecklichen Bedrohung entgangen, Ramses.»
    «Ist das Netz auch wirklich zerrissen?»
    «Es zu beteuern wäre vermessen», gab Acha zu.
    «Bleib wachsam!»
    «Ich frage mich, was die Hethiter jetzt unternehmen können», räumte Acha ein. «Ihre Niederlage hat sie gedemütigt, und die inneren Meinungsverschiedenheiten sind erheblich. Sie werden sich nicht friedlich verschanzen, aber Monate, wenn nicht Jahre brauchen, um wieder zu Atem zu kommen.»
    «Wie verhält sich Meba?»
    «Mein ehrwürdiger Vorgänger ist ein eifriger Zuarbeiter, der seinen Rang nie überschreitet.»
    «Sei auf der Hut, als ehemaliger Amtsinhaber kann er nur eifersüchtig sein. Wie lauten die Beobachtungen unserer Statthalter im südlichen Syrien?»
    «Völlige Windstille, aber ich habe nur begrenztes Vertrauen in ihren Scharfsinn.
    Daher reise ich auch morgen schon in die Provinz Amurru. Dort müssen wir eine schnelle Eingreiftruppe aufbauen, um Überfälle zu verhindern.»

    ACHTUNDFÜNFZIG
    UM IHRE WUT zu bändigen, schloß sich Puducheba, die Priesterin, am heiligsten Ort der hethitischen Hauptstadt ein, in dem unterirdischen, aus dem Felsen gehauenen Raum ganz in der Nähe der Kuppe, auf der sich der Herrscherpalast erhob. Nach der Niederlage bei Kadesch hatte Muwatalli beschlossen, Bruder und Sohn gleichermaßen von sich fernzuhalten und seine persönliche Macht noch zu stärken, indem er sich als den einzigen darstellte, der fähig war, zwischen den widerstreitenden Kräften ein Gleichgewicht herzustellen.
    Der unterirdische Raum war gewölbt, und die Wände zierten erhabene Darstellungen des Herrschers als Krieger und als Priester unter einer Flügelsonne. Puducheba ging auf den Höllenaltar zu, auf dem ein blutbeschmiertes Schwert lag.
    Dort harrte sie der Eingebung, die nötig war, um ihren Gemahl aus Muwatallis Bannstrahl zu befreien und seine Gunst wieder zu erlangen. Uriteschup, dem die Kriegslüsternen immer noch hörig waren, würde nicht untätig bleiben und gewiß versuchen, Hattuschili, wenn nicht gar Muwatalli zu vernichten.
    Puducheba, in Gedanken nur bei ihrem Gemahl, verharrte bis Mitternacht in tiefer Grübelei.
    Der Gott der Hölle ließ sie die Lösung wissen.
    Die Beratung im engsten Kreise - der Herrscher Muwatalli, sein Sohn Uriteschup und sein Bruder Hattuschili - bot Anlaß zu einer heftigen Auseinandersetzung.
    «Der einzige Verantwortliche für unsere Niederlage ist Hattuschili», behauptete Uriteschup. «Hätte ich die Bündnistruppen befehligt, hätten wir der ägyptischen Armee den Garaus gemacht.»
    «Wir haben sie ja überrannt», entgegnete Hattuschili, «aber wer konnte denn voraussehen, wie Ramses eingreifen würde?»
    «Ich hätte ihn besiegt!»
    «Prahle doch nicht», unterbrach ihn der Herrscher. «Kein Mensch hätte die Kraft bezwungen, die ihn am Tag der Schlacht beseelte. Wenn die Götter sprechen, muß man ihre Stimme auch vernehmen.»
    Muwatallis Erklärung brachte seinen Sohn von der bewußt eingeschlagenen Linie ab. Daher setzte er auf anderem Gebiet zum Angriff an.
    «Was planst du für die Zukunft, Vater?»
    «Ich überlege noch.»
    «Langes Überlegen können wir uns jetzt nicht mehr leisten! Man hat uns in Kadesch lächerlich gemacht, jetzt müssen wir rasch
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