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Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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den Schutzschirm über die Gefahrengrenze hinaus aufgeladen hatten.
Noah-Noah blickte auf die Instrumente an seinem Armgelenk. Der Zeiger des Spannungsmessers war bereits über die rote Gefahrenmarkierung hinausgewandert.
Plötzlich durchfuhr es ihn siedend heiß. War es nicht möglich, daß er die Orientierung verlor und in die Wüste hinauswanderte, statt sich der Kuppel zu nähern? Er konnte überhaupt nichts sehen, sein Schutzschirm stand in Flammen.
Er hob den Arm und starrte auf die Ortungsanzeigen. Die Armaturen verschwammen vor seinen Augen. Er mußte einige Male zwinkern, bis sich sein Blick klärte. Da machte er die beruhigende Entdeckung, daß er immer noch auf den Kuppelbau zuhielt. Aber er konnte nicht erkennen, wie weit er noch davon entfernt war. Ihm schien es, als habe er bereits einige hundert Meter zurückgelegt, statt nur annähernd fünfzig.
Der Arm mit den Armaturen vor Augen haltend, stapfte er weiter.
Ich schaffe es! sagte er sich.
Aber da gaben seine Knie nach. Er blieb einige Zeit auf dem Boden liegen, bevor er sich in die Höhe stemmte und auf Armen und Beinen weiterkroch.
Ich schaffe es!
Vor seinen Augen tauchte ein Schatten auf. Er blickte an ihm empor und erkannte sich selbst. Er stand breitbeinig da und wies mit ausgestrecktem Arm in die der Kuppel entgegengesetzte Richtung.
Das bin nicht ich. Es ist ein Energiegebilde der Sandgeister.
Noah-Noah robbte weiter, dabei intensiv zu Boden starrend. Als er einmal unwillkürlich aufblickte, sah er durch die Lücke der durcheinanderwirbelnden Energiewesen die Kuppel.
Sie waren bereits zum Greifen nahe—aber noch hatte er sie nicht erreicht.
Die Sandgeister machten einen letzten verzweifelten Versuch, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
Sie ließen vor ihm eine Vision entstehen.
Vor ihm erschien ein See.
Noah-Noah verlangte mit jeder Faser seines Körpers nach dem lebensspendenden Naß. Es kam ihm in diesem Augenblick gar nicht in den Sinn, daß Occan eine giftige Welt war und deshalb auch das Wasser dieser Welt für ihn ungenießbar war. Er verlor beim Anblick des Wassers fast den Verstand. Er hätte alles getan, um es zu erreichen.
Aber dann merkte er, wie der See langsam nach links abwanderte. Das machte ihn mißtrauisch.
Sie wollen mich von hier fortlocken! dachte er und bewegte sich unbeirrbar in die von ihm angestrebte Richtung weiter. Er wußte die Kuppel ganz nahe vor sich und entfaltete in einer Art Endspurt eine Geschwindigkeit, die ihn selbst erstaunte.
Er erreichte sein Ziel. Er wußte selbst nicht mehr recht wie, aber er hatte es geschafft. Seine Ausdauer, sein unbeugsamer Wille hatten über die Gewalt der Sandgeister gesiegt. Er erkannte nichts von seiner Umgebung, sondern sah nur eine dunkel aufragende Wand.
Es machte ihm nichts aus, daß er einen Sandberg hinunterrutschte und am Ende gegen einen Widerstand prallte. Der Schutzschirm hatte den Stoß abgefangen.
In diesem Augenblick zählte nur, daß er sich in Sicherheit befand.
Und was war aus Corteen geworden?
Noah-Noah schaltete das Sprechfunkgerät ein und rief:
“Rubber!”
Keine Antwort.
Er richtete sich mühsam auf und blickte mit brennenden Augen um sich. Nicht weit von ihm entfernt entdeckte er ein Bündel, das ihn stark an einen Druckanzug erinnerte.
“Rubber, wir sind gerettet!” krächzte Noah-Noah.
Als er wieder keine Antwort erhielt, schleppte er sich zu der Stelle, wo der Gefährte lag. Noah-Noah sah mit einem Blick, was geschehen war. Durch die Helmsichtscheibe sah er ein verzerrtes Gesicht, das aus einer gallertartigen Masse zu bestehen schien.
Rubber Corteen hatte einen Rückfall erlitten, die pst-stabilisierte Knorpelmasse war zusammengebrochen.
Das ist das Ende! dachte Noah-Noah.
    11.

    “Noah-Noah ruft die PAMA! Noah-Noah—ruft—PAMA! Noah ...”
    Dem Paroner versagte die Stimme. Es war auch zwecklos, daß er weiterhin versuchte, mit dem schwachen Helmfunkgerät den USO-Kreuzer zu erreichen. Die Entfernung war zu groß, die Funkstörungen auf Occan zu stark.
    Noah-Noah hatte etwas Konzentratnahrung zu sich genommen und dann versucht, sich etwas auszuruhen. Das war ihm gelungen, und er fühlte sich etwas besser. Aber in seinem Magen lag ein schwerer Klumpen, und er hatte Fieber.
    Corteen hatte noch keine Lebenszeichen von sich gegeben. Vielleicht kam er noch zu sich und fand seine parapsychischen Fähigkeiten wieder. Aber darauf durfte Noah-Noah in nächster Zeit nicht hoffen. Er hatte dem Gefährten zwar Erste Hilfe angedeihen lassen, doch waren seine
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