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Microsoft Word - Atlan 024 - Das Seuchenschiff.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 024 - Das Seuchenschiff.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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mit”, sagte Tekener. “Wieviel stehen Ihnen zur Verfügung?”
Kamla Romo blickte über den Rand der Tasche hinaus. Er stützte sich mit den Ellenbogen auf.
“Ich habe jetzt insgesamt sieben Kassetten mit je acht Mikrogeschossen, Sir. Das reicht also für 56 Aktionen.”
    2.
    “Der Wichtelmann ist schon in Ordnung. Das läßt sich nicht leugnen. Und Angst hat er auch nicht, jedenfalls nicht vor großen Gegnern. Ich wette, daß der Kleine an einen ausgewachsenen Mann wie mich oder an einen Gigantsaurier herangeht, ohne überhaupt an eine Gefahr zu denken. Wenn aber Viren im Spiel sind, so wie jetzt, dann schwitzt er garantiert Blut und Wasser. Davon bin ich überzeugt.
    Damit will ich nicht sagen, daß Romo feige ist. Er würde sich niemals vor einem Einsatz drücken. Es vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht die Gegend unsicher macht. Für jeden von uns würde er durchs Feuer gehen. Dabei habe ich den Verdacht, daß es ihn gewaltig wurmt, nur 0,0946 m groß zu sein. Vermutlich würde er sofort mit mir tauschen, wenn er meinen Körper bekommen könnte, aber darauf würde ich mich natürlich nicht einlassen.
    Obwohl ich nicht bestreiten kann, daß es recht vorteilhaft ist, die MikroAusgabe eines USO-Spezialisten bei uns zu haben, bin ich doch der Meinung, daß ein Siganese eine Spielerei der Natur ist. Man fragt sich unwillkürlich, warum Mutter Natur diese Experimente macht, schließlich hat sie doch mit dem Ertruser das absolute Idealmaß gefunden!”
    Tonbandaufzeichnung von Monty Stuep. Datiert mit B. 3. 2408 (Erdzeit).

    *
    Sinclair Marout Kennon öffnete den Magnetverschluß seiner Hose. Darunter wurde ein Spalt in der lebenden Substanz sichtbar, die seinen Körper aus AtronitalCompositum bedeckte. Kamla Romo, der unmittelbar vor der Öffnung schwebte, konnte sehen, wie die Lamellen des Eingangs im Oberschenkel zur Seite glitten. Kaltlichtscheiben, die die Decke des Mikrolaboratoriums bildeten, erhellten sich. Der Siganese setzte seinen Fuß auf den schmalen Metallsteg und betrat die Spezialräume, die selbst für ihn nicht sonderlich geräumig waren.
    In der Hand trug der Kosmo-Ingenieur den Mikropuster, eine Waffe, die er bereits gegen die Antis eingesetzt hatte. Sie enthielt ein achtschüssiges Magazin. Die Geschosse hatten einen Durchmesser von lediglich einem dreißigstel Millimeter. Mit Hilfe von raketenähnlichen Mikrozündsätzen konnten sie auf hohe Geschwindigkeit beschleunigt werden. Da die Treibsätze jedoch schon erloschen, bevor sie die Laufmündung des Mikropusters erreichten, wurden verräterische Feuerzeichen vermieden.
    Kamla Romo blickte sich kurz in dem Labor um, dann sah er die Spezial-FilterGeräte mit der hochinfektiösen Virenkultur. Bei seinem ersten Einsatz hatte er noch von Viren verseuchtes Blut in die Hohlgeschosse gefüllt. Jetzt würde sein Angriff noch ungleich wirksamer und durchschlagender sein—wenn es ihm gelang, eine Selbstinfektion zu vermeiden.
    Er fühlte, daß ihm heiß wurde. In seinen Schläfen klopfte das Blut. Schweiß bedeckte seine Stirn—doch sein Rükken fühlte sich nach wie vor kalt an. Er hustete.
Langsam ging er zu den Filtersätzen hinüber und legte die Magazine für den Mikropuster daneben ab. Die siganesisehen Spezialgeräte rutschten einige Millimeter zur Seite und prallten gegen drei Glasröhren, die zu dem Filtersystem gehörten. Kamla Romo beugte sich rasch vor und hielt die Ladekassetten fest. Er spürte, daß der Boden unter ihm erzitterte. Sinclair M. Kennon bewegte sich zwar mit größter Behutsamkeit, konnte jedoch nicht verhindern, daß dennoch Erschütterungen durchkamen. Der Ingenieur atmete auf, als der Robotmensch stehenblieb.
Geschickt löste er die 56 Hohlgeschosse aus den Magazinen und öffnete sie. Bevor er damit begann, die Virenkulturen abzufüllen, schloß er den Helm seines Raumanzuges. So glaubte er sich am besten vor einer Ansteckung schützen zu können.
Niemand hätte ihm helfen können, wenn es zur Katastrophe gekommen wäre. Das gegen die Seuche wirksame Kosmobiotikum BK-K14 befand sich in den Händen von Oberst Tarvu von Nyklat.
Romo nahm eine Injektionsspritze aus einem Schrank und füllte sie vorsichtig mit der glasklaren Flüssigkeit aus den Behältern. Dann senkte er die Nadelspitze in die aufrecht stehenden Hohlgeschosse und tropfte die tödliche Ladung hinein.
Wieder lief es ihm kalt über den Rükken. Er fühlte einen unwiderstehlichen Niesreiz. Seine Nase kribbelte und brannte. Unendlich vorsichtig brachte er die
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