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Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Titel: Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Autoren: M.S. Stone
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wichtig, weit weg von Seattle
und London zu gelangen. „Wo wohnst du?“
    Meine Frage schien
ihn zu verwirren, doch er antwortete: „New York.
    „Sehr gut. Da wollte
ich immer schon mal hin.“, sagte ich tonlos. „Morgen also, um zwanzig nach
Elf!“
    „Einverstanden!“
    Dann drückte ich die
Aus Taste. Das Handy knirschte, als sich meine Finger zu einer Faust schlossen
bis Plastiksplitter meine Haut durchstachen und ich den Duft meines eigenen
Blutes vernahm.
    In ein paar Stunden
würde ich alles was ich kannte, was mir wichtig war, und vor allem, alles was
ich liebte hinter mir lassen.
    Mit diesem Gedanken
schlug mein Kopf gegen die Wand in meinem Rücken - einmal, zweimal, dreimal -,
bevor er nach vorne auf meine Brust sackte, wo er, wie die sprichwörtliche
hohle Birne, hängen blieb.

34
    An Schlaf war nicht
zu denken. Stattdessen saß ich auf dem Bett und starrte die Zeit tot. Anfangs
waren aus Luciens Zimmer noch Schritte zu hören gewesen, die verrieten, dass
auch er keine Ruhe fand. Doch irgendwann, am Nachmittag, war nur mehr Stille
geblieben und ich spürte seine Abwesenheit. Hätte ich seine Gabe, wäre ich auch
einfach verpufft, hätte mich in Luft aufgelöst, und versucht, mich nirgendswo
mehr zu materialisieren.
    Doch nein. Ich
musste hier hocken, wie eine Gefangene, die auf ihre Hinrichtung wartete. Nur
dass es bei mir keine Hinrichtung war. Sondern viel schlimmer.
    Irgendwann zeigte
der Wecker 21 Uhr 30. Stimmen drangen an meine Tür, bevor ein Klopfgeräusch
ertönte, und diese leise Aufschwang.
    „Mia?“ Aeron lugte
durch einen schmalen Spalt und ich dankte Gott dafür, dass es nicht Lucien war.
Ich hätte es nicht ertragen, ihn noch einmal zu sehen. „Die anderen fahren
jetzt in die Stadt. Es wird nicht lange dauern. Ich mache derweilen die
Maschine startklar, damit wir gleich nach ihrer Rückkehr abfliegen können.“
    Mein Herz schlug
seltsam ruhig und mein Kopf war gespenstisch klar. Ich nickte Aeron zu. „Ist
gut.“, während ich in Gedanken immer wieder die Formeln wiederholte, die ich
für meinen Zauber brauchte.
    Meine Stärke lag
nicht in meiner Magie, aber dennoch hatte es Caius geschafft, mich zu lehren,
wie man seine Spur verwischt, so dass keiner in der Lage wäre, mich zu finden.
Ich war schon einmal unauffindbar gewesen, dank meiner Mutter, und nun würde
ich es wieder sein.
    „Alles ok bei dir?“,
fragte er und sah sich einmal kurz im Zimmer um.
    „Ja. Ich packe
derweilen meine Sachen und nehm noch eine Dusche.“
    „Gut. Falls du mich
brauchst, ich bin beim Jet.“, mit diesen Worten schloss er die Tür und ich
flüsterte ein unhörbares: „Leb wohl!“
    Schwere Schritte
gingen den Flur entlang, stiegen die Treppe hinab, durchquerten die
Eingangshalle und verließen schließlich das Haus.
    Der Wecker zeigte 21
Uhr 45.
    Ohne Eile ging ich
zur Kommode, holte meine Ledermontur heraus und zog mich um. Sorgfältig
überprüfte ich meine Waffen und verstaute sie in den Halterungen und Schlaufen
an meinem Körper.
    Der Wecker zeigte 22
Uhr.
    Ich holte den
Zettel, meinen Abschiedsbrief, aus der Nachttischschublade und las die Zeilen
erneut.
    Du
hattest recht Lucien. Es ist sicherer, für alle, wenn wir nicht zusammen sind.
Bitte verzeih mir.
    Leb
wohl! Mia
    Ich
betrachtete den Diamanten in meiner Hand. Caius wollte mir einst beibringen,
wie man Kohle zu Wasser verwandelt. Doch anstatt kühles Nass zu zaubern, hielt
ich einen Diamanten in Händen, der die Form einer Träne hatte. Typisch Frau,
waren Caius Worte, begleitet von einem belustigten Schmunzeln, bevor er den
Diamanten in Silber fasste, eine Kette hervorzauberte und sie mir um den Hals
hing.
    Ich wusste nicht, ob
Lucien etwas von mir behalten wollte. Doch aus einem Impuls heraus, legte ich
den Zettel, zusammen mit meiner Kette auf den Nachttisch.
    Der Wecker zeigte 22
Uhr 15.
    Langsam ließ ich
mich zu Boden sinken. Nahm meine Meditationshaltung – Schneidersitz, Rücken
gerade, Hände, mit Handflächen nach oben, auf meinen Knien -, ein, packte alle
Gefühle in eine mentale Kiste, verstaute diese in den Tiefen meines
Unterbewusstseins und leerte meinen Geist.
    „Zeit und Raum
bestimmen mein Sein, Fleisch und Blut verraten mein Verweilen, …“ Obwohl ich
die Formel nun schon seit etlichen Stunden durch meinen Kopf streifen ließ,
kamen die Worte anfangs mühsam und schleppend. Ich atmete tief durch, stärkte
meinen Willen, der laut Caius das A und O der Magie war und versuchte es
erneut.
    „Zeit und
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