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Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Titel: Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Autoren: M.S. Stone
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mir herrührt, dieses Gefühl nicht ganz zu sein und
diese Momente, in denen ich mich völlig allein fühle.
    Nun
wusste ich, woher mein Fluch kam, der mich seit meinem fünften Lebensjahr
verfolgte, isoliert hatte und fast in den Wahnsinn getrieben hätte.
    Nun
wusste ich, dass ich definitiv nicht wie sie war.
    Denn ich bin
anders!
    Ich bin
ein Mythos in der Menschenwelt, niedergeschrieben in Fantasie Romanen, geliebt
und gleichzeitig gefürchtet. Ein Wesen, entflohen aus den Märchen, dessen
Existenz nur durch die Ignoranz und die Verleugnung des menschlichen Gehirns
geheim gehalten wird.
    Doch dem
noch nicht genug, bin ich auch in meiner Welt eine Einzigartigkeit. Denn ich
wurde geboren, als die die ich bin, wo Meinesgleichen gewandelt wird, in das
was sie werden.
    Erneut
stieg der süßliche Geruch meiner Beute mir in die Nase. Doch auf der Straße
tummelten sich nur Unwissende, die die Gefahr in ihrem Rücken weder riechen
noch spüren könnten.
    Und das
war gut so. Denn würden die Menschen von den Geschöpfen, die unter ihnen
weilen, wissen, würden ihre Alpträume wahr werden und ihre Ängste würden ihr
Leben beherrschen.
    „Verschwindet!
Haut ab!“, hätte ich am liebsten geschrien. Doch ich sagte nichts. Wartete nur
bis mein Ziel vorbeikommen würde, angezogen von dem Schlagen der Herzen, von
dem Rauschen des Blutes, nach dem ihm dürstete, dass ihn rief, wie der Gesang
einer Sirene und dem er - verflucht wie er war -, nicht wiederstehen konnte.
    Genauso wenig
wie ich.
    Es war
das Erbe meines Vaters, das mich quälte. Das Hunger zu Durst werden ließ, und
das einem glauben machte, dass der Geruch von Blut dem Versprechen von Glück
gleichkam.
    Doch das
Erbe meiner Mutter ließ mich die Oberhand über meine Instinkte behalten.
    In
deinem Herzen lebt die Sonne und im Mond liegt deine Kraft!
    Unbewusst
glitt meine Hand über die Stelle an meiner Hüfte, wo ich das Zeichen trug, das
mich als das kennzeichnete, was ich war: Die Tochter zweier Feinde!
    Man
könnte fast glauben, das Schicksal habe sich mit mir einen doofen Scherz
erlaubt.
    Doch das
Schicksal scherzt nicht! Niemals!
    Nie hatte
ich an so etwas wie das Schicksal geglaubt, nie auch nur einen Gedanken daran
verschwendet. Bis es mich gepackt, wachgerüttelt und in eine fremde Welt
gestoßen hat. In eine Welt, in der die Geschichten meiner Mutter Wirklichkeit
wurden. In der Mythen und Legenden die unumstrittene Wahrheit darstellten und
ich zu den vermeintlich Bösen gehörte.
    Doch auch
wenn mir das Schicksal die Augen auf eine schmerzlich, brutale Weise geöffnet
hat, hat es mir auch das wahre Glück offenbart und eine ungeahnte Leidenschaft
geschenkt.
    Bedauerlicherweise
musste ich feststellen, dass die Welt von Gegensätzen beherrscht wird. Dass es
kein Weiß ohne Schwarz, kein Hoch ohne Tief und keinen Tag ohne die Nacht gibt.
    Und so
hat mich das Schicksal in ungeahnte Höhen gehoben, um mich anschließend in die
Tiefe zu stoßen. Es hat mich mit strahlendem Licht erhellt, um mich in der
unbarmherzigen Dunkelheit zurückzulassen. Es hat die Leere in meiner Seele
gefüllt, mir die Liebe geschenkt, nur um mir anschließend das Herz herauszureißen
und mich im Unglück zu ertränken.
    Schicksal!
    Es vermag
Dankbarkeit in mir hervorzurufen, denn es hat mir alles gegeben. Doch ich
verspüre auch unsagbaren Hass, denn schlussendlich hat es mir alles genommen
wofür es sich zu leben lohnt.
    Meine nun
völlig schwarzen Augen vernahmen die ungewöhnlich schnelle Bewegung im Schatten
des Müllcontainers und all meine Sinne richteten sich auf den Mann, die
Kreatur, die dort lauerte, in geduckter Haltung, sprungbereit, auf den Menschen
fixiert, der sich gerade in ungeahnte Gefahr begab, indem er die Straße entlang
schlenderte, leicht schwankend, als wäre er betrunken.
    Mit
ruhigen Händen zog ich meine Dolche, sah zu, wie die Kreatur sich mit
übermenschlicher Geschwindigkeit, gebleckten Zähnen und mit Gier getränkten Augen
auf seine Beute stürzte, sie von hinten packte und seine Fänge in den Hals des
Opfers schlug.
    Ohne zu
zögern sprang ich in die Tiefe und stellte mit einem seichten Lächeln fest,
dass sich die Augen des Deadwalkers, bei meinem Anblick weiteten, und er realisierte,
dass er soeben vom Jäger zum Gejagten wurde.
    Ironischerweise
dachte ich in dem Augenblick, dass wir alle Gejagte sind. Denn auch für mich
galt: Es gibt kein Entfliehen, kein Entkommen, keinen Ort an dem ich mich
verstecken könnte, denn ich bin vom Schicksal
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