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Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Titel: Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Autoren: M.S. Stone
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mir
Geschichten über gemeinsame Erlebnisse. Schließlich machte er mir das Angebot
nach London zu ziehen. Insgeheim war ich schon immer gespannt auf diese Stadt.
Meine Mutter hatte mir so viele lebhafte Geschichten darüber erzählt, dass ich
fast glaubte, sie schon einmal gesehen zu haben. Je mehr ich darüber
nachdachte, desto verlockender fand ich dieses Angebot. Eigentlich hatte ich ja
nichts zu verlieren und meine Arbeit im Onkologiezentrum trieb mich langsam
aber sicher in die Depression.
    Außerdem
schien meine innere Unruhe, die ich schon mein Leben lang verspürte, stetig zu
wachsen. Seit meine Mutter so abrupt aus meinem Leben gerissen wurde, fühlte
ich mich verloren, haltlos, fremd.
    Ich hatte
das Beste aus meinem Leben gemacht, lenkte mein Inneres durch meine Arbeit ab,
die mich täglich daran erinnerte, dass es Menschen gab, die sich nicht nur
verloren fühlten, so wie ich, sondern die verloren waren.
    Doch in
letzter Zeit schien ich dem Abgrund immer näher zu kommen und seit meinen 28.
Geburtstag hatte ich wirklich Angst, zu fallen, unaufhaltsam.
    Gerade
als das schwarze Loch in meinem Inneren größer und dunkler zu werden drohte,
und ich glaubte, dem nichts mehr in den Weg stellen zu können, meldete sich Mr.
McCansy und offenbarte mir eine Alternative. Einen neuen Weg mich abzulenken,
und vielleicht eine Chance der Leere in mir noch einmal zu entfliehen.

2
    Die
Maschine landete planmäßig, und nachdem ich diesen Irrgarten aus Stockwerden,
Rolltreppen, Empfangsschaltern und Menschenmassen, der sich Heathrow nannte,
verlassen hatte, stieg ich in eines der unzähligen Taxis, die vor dem
Flughafeneingang in einer säuberlichen Reihe standen, und reichte dem Fahrer
den Zettel mit der Adresse, die ich von Mr. McCansy erhalten hatte.
    Angeblich
besaß er ein kleines Appartement am Stadtrand, das er nie nutzte, und in dem
ich eine Zeitlang unterkommen könnte.
    Nach
einer Stunde Fahrt hielt das Taxi vor einem sehr prunkvollen Haus, in einer
sehr noblen Gegend.
    „So hier
wären wir.“, sagte der Taxifahrer und stoppte seine Zähluhr.
    Unsicher
blickte ich aus dem Fenster. „Sind sie sicher?“, fragte ich in meinem
gebrochenen Englisch. McCansy hatte etwas von einem kleinen Appartement gesagt.
„Nichts besonderes.“, war seine Beschreibung gewesen.
    Hier war
jedoch nichts, nicht besonders.
    „Lady,
ich fahre jetzt schon 20 Jahre durch die Gegend. Glauben sie mir, das ist die
Adresse die sie mir gegeben haben.“
    Ich hatte
wohl keine andere Wahl als diesem Mann zu glauben. Schließlich stieg ich aus,
und der Taxifahrer war so freundlich mir meine Koffer vor die Tür des absolut
protzigen Hauses zu stellen.
    Ich
drückte ihm sein Geld plus Trinkgeld in die Hand, bedankte mich nochmals und
trat, mit meinem Gebäck im Schlepptau, durch die Glastür, die eher dem
Hoteleingang eines Hiltons ähnelte als einer die in ein Appartementhaus führte.
    Im
Eingangsbereich befand sich ein Tresen mit einem Herrn in einer Pagenuniform
dahinter. Bei meinem Eintreten blickte er von einem kleinen Fernseher, der
hinter dem Pult versteckt war, auf. „Guten Abend, kann ich ihnen helfen?“
    Ich
stellte meine Tasche ab und lächelte ihn verlegen an. Es war mir durchaus
bewusst, dass mein Englisch alles andere als perfekt war und das, obwohl ich in
den vergangenen zwei Wochen mehr Vokabeln gelernt hatte als in den letzten 10
Jahren.
    „Hallo.
Mein Name ist Mia Callahan, ich…“ Bevor ich aussprechen konnte, legte sich ein
breites Lächeln über das Gesicht dieses Mannes.
    „Ah, Miss
Callahan. Mr. McCansy hat mich benachrichtigt, dass sie heute eintreffen. Es
ist mir eine Freude sie in London begrüßen zu dürfen. Ich hoffe sie hatten eine
angenehme Anreise!?“
    Er kam um
den Empfangstresen herum und verbeugte sich leicht. „Mein Name ist Steward,
aber alle nennen mich Stew!“
    Ich
nickte und schenkte ihm ein etwas zögerliches Lächeln. Insgeheim war ich froh
so nett empfangen zu werden. Was mich unsicher machte, war dieser ganze Prunk
um mich herum. Ich hatte etwas „normales“ erwartet. Vielleicht ein kleines
Häuschen mit vier oder fünf Einheiten. Einen schlichten Eingang, abgenutzte
Wände und einen Boden, der schon einmal bessere Zeiten erlebt hatte.
    Aber hier
war nichts schlicht.
    Der Boden
der Eingangshalle war mit hellem Marmor ausgelegt, wobei in der Mitte eine Art
Sonne in den Stein eingelassen war. Genau über der Sonne war das Dach des
Gebäudes zu sehen - eine riesige Glaskuppel mit Blick auf
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