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Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Titel: Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Autoren: M.S. Stone
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Kälte zu trotzen, sondern um dem Gefühl
seiner Nähe zu widerstehen. „Angenehm frisch.“, sagte ich tonlos.
    „Bei Einbruch der
Nacht gehen Nicolai, Asron und ich in die Stadt.“, erklärte er.
    Um einen Kampf zu
bestreiten, der, wenn alles nach Plan lief, niemals stattfinden würde, dachte
ich.
    „Aeron wird bei dir
bleiben.“, fuhr er fort.
    Ich nickte
schweigend. War doch klar, dass er mich nicht alleine lassen würde.
    „Danach kehren wir
nach London zurück. Ich habe Gabriel angerufen!“ Ein Stich in meinem Herzen.
„Er wird dich beim Anwesen abholen und dich zum Orden bringen!“
    Das Schicksal ist
ein verdammter Hurenbock, dachte ich, während ich die Bäume beobachtete, deren
Wipfel sich im Wind wiegten. Es spielt mit mir und findet Gefallen daran, alle
zu quälen.
    „Ist es das was du
willst?“, fragte ich. „Mich zu dem Mann schicken, dem du am liebsten den Kopf
abreißen würdest?“
    Die Stille, die nach
diesen Worten folgte, wog schwerer, als das verfluchte Telefon in meiner
Tasche.
    „Ich würde alles
tun, um dich in Sicherheit zu wissen!“, sagte er schließlich, und ich konnte
die Aufrichtigkeit in seiner Stimme fast fühlen.
    Ich wusste, was es
für ein Opfer für ihn sein musste, mich zu einem Mann zu schicken, der mich
ohne Umschweife liebte und für den auch ich etwas empfand. Doch er müsste
dieses Opfer nicht bringen, denn genauso wie er, war auch ich bereit, alles für
ihn zu tun.
    Ich fragte mich,
wann ich mein eigentliches Ziel, meine Rache, die Suche nach meinen Peinigern,
aus den Augen verloren hatte. „Was ist mit denen, die hinter mir her sind?“
    „Ich werde weiterhin
nach ihnen suchen. Doch das soll nicht mehr dein Problem sein!“
    Nicht mehr mein
Problem. Ich stieß einen ungewollten, humorlosen Laut aus. Es würde niemandes
Problem mehr sein, denn sobald ich von hier fort war, wären alle in Sicherheit.
    Mein Vorhaben würde
somit die bekannten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Mein Verschwinden
würde das Schicksal daran hindern, einen Weg einzuschlagen, den ich nie
ertragen könnte, und alle die mir lieb und teuer waren, wären außer Gefahr,
meinetwegen verletzt zu werden.
    Man konnte also doch
allem auf der Welt etwas Positives abgewinnen.
    „Werde ich dich
wiedersehen?“, fragte ich, bevor ich die Worte zurückhalten konnte.
    Plötzliche Ruhe
kehrte ein. Als würde die Welt den Atem anhalten. Kein Wind wehte mehr, kein
Baum regte sich, alles schien erstarrt, genauso wie der Mann hinter mir, mein
Seelengefährte, der auf diese simple Frage keine Antwort zu haben schien.
    Langsam drehte ich
mich um. Wollte ihn noch einmal sehen. Seinen Anblick in mich aufnehmen, mir
seine Erscheinung, seinen Duft, einfach alles an ihm einprägen, bevor ich ihn
von seiner Last – meiner Anwesenheit -, für immer befreien würde.
    „Manchmal sind die
einfachsten Fragen, schwierig zu beantworten!“, flüsterte ich, und erinnerte
mich an den Moment, wo er mich gefragt hatte, ob ich Gabriel lieben würde.
    Meine Worte
entlockten ihm nicht die kleinste Reaktion. Er stand einfach nur da, sah mich
aus seinen azurblauen Augen an, und da wusste ich, dass er schon Abschied
genommen hatte.
    Die Tatsache, dass ich
diesen wunderbaren, mysteriösen Mann, der voll von Gegensätzten war - der Worte
fand, die mich sprachlos machten, der Emotionen verbarg, die die Welt zum
Untergang führen konnten -, nie richtig kennenlernen würde, machte mich
unendlich traurig. Doch ich zeigte meine Trauer nicht. Verbarg sie stattdessen
hinter einem dicken Schutzwall, und fragte, mit gelassener, ruhiger Stimme:
„Darf ich dich um etwas bitten?“
    Ich konnte das: „Um
Alles!“, schon fast hören, als er den Mund öffnete. Doch bevor er auch nur
irgendetwas aussprach, schloss er ihn wieder und nickte stattdessen fast
zögernd. Wahrscheinlich befürchtete er, dass ich ihn um etwas bitten könnte,
was er nicht bereit war zu erfüllen.
    Umso überraschter
wirkte er, als ich meine Bitte aussprach. „Würdest du mir etwas von dir geben?
Etwas Persönliches?“
    Es war töricht,
kindisch, sinnlos, doch ich konnte nicht anders. Wollte irgendetwas haben, was
ich in Händen halten könnte, was mich in schwachen Momenten daran erinnerte,
warum ich alles mir Bekannte aufgegeben hatte.
    Nach einem kurzen
Moment der Ungewissheit, öffnete er die ersten Knöpfe seines schwarzen Hemdes,
und mein Blick viel auf seine makellose Haut, auf der der schwarze steinerne
Halbmondanhänger ruhte, den er stets trug.
    Zu
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