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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
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aus dem Hafenbecken. Als sie es hinter sich gelassen hatte, ging das Schiff auf volle Fahrt. Sie standen am Heck und sahen Marina del Rey langsam kleiner werden. Je weiter sie hinausfuhren, desto besser konnten sie die Küste von Los Angeles und die dahinter liegende Großstadt mit ihren wenigen Wolkenkratzern erkennen. Justus, Peter und Bob genossen die frische Seeluft, die ihnen um die Nase wehte, und das gleichmäßige Tuckern der Schiffsmaschinen. Nach etwa einer Stunde war das Festland nicht mehr als ein dunstiger Streifen am Horizont. Vor ihnen lag die endlose Weite des Pazifiks.
Die ›Wavedancer‹
    »Ich schlaf oben!«, rief Peter und warf seine Tasche auf die obere Koje des Doppelbettes.
    »Wenn es dir Spaß macht. Dann muss ich wenigstens nicht ständig die Leiter rauf- und runterklettern«, erwiderte Justus und sah sich in der Kabine um. Sie war winzig und nur mit zwei Etagenbetten, einem kleinen Tisch und drei Stühlen ausgestattet. In eine Wand war ein Schrank eingebaut und damit erschöpfte sich die Einrichtung auch schon.
    »Sehr spannend«, sagte Justus sarkastisch und sah durch das kleine Bullauge nach draußen. Ein gleichmäßiger Wellenteppich breitete sich vor ihm aus. Der bei Sonnenaufgang noch wolkenlose Himmel hatte sich ein wenig bezogen. »Genauso wie die Aussicht. Oh Mann. Vielleicht war es doch nicht so klug, diese Reise anzutreten. Wir werden zwei Wochen lang auf diesem Schiff eingesperrt sein. Wenn ich mich hier so umsehe, sieht das verdammt nach Langeweile aus.«
    »So ein Quatsch«, widersprach Peter. »Kommt, ihr beiden, wir sehen uns den Rest des Schiffes an und werfen mal einen Blick auf das U-Boot.« Der Zweite Detektiv verließ die Kabine und stieg die enge Treppe hinauf aufs Deck. Inzwischen war es ziemlich windig geworden. Die Küste war nicht mehr zu sehen, zu allen Seiten gab es nur noch Wasser. Peter fröstelte. »Gut, dass meine Mutter mich stundenlang ermahnt hat, ich soll mindestens zwei dicke Pullover mitnehmen. Ich glaube, die brauche ich tatsächlich.« Sie gingen nach achtern. Hinter dem Heckaufbau stand das U-Boot, das mit Ketten daran verankert war. Es sah im Wesentlichen aus wie ein liegendes Ei auf zwei Kufen und mit einer Einstiegsröhre oben. Neben dieser Röhre befanden sich große Tanks. Hinten ragten Schraube und Ruder heraus und in die Eispitze war eine Glaskuppel eingesetzt, durch die man in das Innere des Bootes sehen konnte. An den Seiten waren einige zerbrechlich wirkende Greifarme befestigt, die von innen bewegt werden konnten. Auf der gelben Außenhülle stand in Schwarz der Name ›Deep Quest‹. Mit einem Kran, der an Deck montiert war, konnte das U-Boot ins Wasser gehoben werden.
    »Das Ding ist ja ziemlich winzig«, bemerkte Peter. »Da passen ja höchstens drei Leute rein.«
    »Genau drei.« Sie drehten sich um. Ihnen hatte sich unbemerkt ein Mann genähert. Er hatte kurze graue Haare und helle Augen und trug einen dunkelblauen Parka. »Ich bin Dr. Helprin«, sagte er und reichte ihnen die Hand. »Und ihr seid die auf den letzten Drücker angeheuerte Ersatzmannschaft?«
    »Stimmt«, antwortete Justus und stellte sich und seine Freunde vor. »Aber wir sind sozusagen nur Quoten-Matrosen. Eigentlich haben wir von der Seefahrerei keine Ahnung.«
    »Das macht nichts. Viel werdet ihr auch nicht zu tun haben. Hoffentlich wird es euch hier an Bord nicht langweilig.«
    »Darüber habe ich mir gerade Gedanken gemacht. Aber jetzt, da ich dieses U-Boot sehe… Ist es wohl möglich, dass wir auch mal eine Fahrt mitmachen?«
    Dr. Helprin lächelte. »Wenn wir unser Ziel erreichen, werden wir eine knappe Woche damit beschäftigt sein, auf den Meeresgrund zu tauchen. Ich denke schon, dass auch mal Platz für euch sein wird.«
    »Klasse!«, freute sich Peter. »Was genau wollen Sie eigentlich untersuchen?«
    »Die hydrothermalen Quellen am Ostpazifischen Rücken.«
    Peter schluckte. »Hydro-was?«
    »Hydrothermale Quellen«, lachte Dr. Helprin. »Das sind Quellen vulkanischen Ursprungs. Es gibt auch unter Wasser Vulkanaktivität. An einigen Stellen im Pazifik kann man sogar Vulkanausbrüche beobachten.«
    »Vulkane unter Wasser? Ist ja irre«, fand Peter. »Aber ist das nicht ziemlich gefährlich mit so einem U-Boot?«
    »Allerdings. Aber wir wollen uns ja keine Lavaströme ansehen, sondern die heißen Quellen. An diesen Orten wird Wasser von viel weiter unten liegendem Magma erhitzt und sprudelt aus Kaminen in den Ozean. Das Wasser sieht dann ganz schwarz aus. Das
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