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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall
Autoren: Granger Ann
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verärgert.
    »’tschuldigung. Heuschnupfen. Meine Nase läuft.«
    »Ich habe gar nicht bemerkt, dass der Pollenflug heute so
    stark gewesen wäre«, sagte Grimsby.
    »Ich leide selbst an Heuschnupfen, und normalerweise bin ich der Erste, der es spürt.« Seine blassblauen Augen musterten Zoë misstrauisch durch eine randlose Brille hindurch.
    Zoë sank in ihren Stuhl zurück. Der Augenblick der Erheiterung war vergangen, und geblieben war nur tiefe Depression. Zoë war das jüngste Mitglied der Gesellschaft, deren Ziel die Rettung der alten Monumente rings um Bamford war, und sie war nur beigetreten, weil die Gesellschaft auch gegen Eric Schuhmacher und seine Pläne für Springwood Hall zu Felde zog. Der Alice-Batt-Schutzhof für Pferde und Esel war auf einem Stück Land untergebracht, das zu dem Herrenhaus gehörte. Der Schutzhof und seine alten Bewohner waren Zoës Leben. Sie hatte es nicht gegründet. Das war Miss Batt selbst gewesen, vor vielen Jahren. Zoë war die Letzte in einer langen Reihe von Helfern, die sich willig für Alice Batt abgemüht hatten, und als die alte Dame sich schließlich selbst nach Bournemouth in ein Pflegeheim für Menschen begab, hatte Zoë das Ruder übernommen.
    »Ich übergebe Ihnen den Hof zu treuen Händen«, hatte Miss Batt gesagt.
    »Ich weiß, Sie werden mich nicht enttäuschen, Zoë, und wichtiger noch, Sie werden unsere vierbeinigen Freunde nicht im Stich lassen!« Zoë hatte ihr Bestes getan. Der Schutzhof verfügte nie über genügend Geld, wie konnte es anders sein, doch sie kam zurecht. Ein einheimischer Tierarzt verzichtete auf seine Bezahlung, und das half ein wenig. Doch die Tiere waren in der Regel wenig attraktiv wegen ihres Alters und zahlreicher Behinderungen, und einige waren in der Folge vorangegangener Misshandlungen ausgesprochen übellaunig. Es machte das Sammeln von Spenden umso schwieriger. Unter der Ägide des vorhergehenden Herrenhausbesitzers hatte ihnen kurz das Glück zugelächelt. Er war selbst Pferdeliebhaber gewesen und hatte sich nicht nur dazu bereit erklärt, den rein symbolischen Pachtzins zu akzeptieren, den der Schutzhof zahlen konnte, sondern sogar bescheidene Subventionen beigesteuert. Mit Schuhmachers Ankunft hatte sich all das geändert. Und wie es das Pech wollte, war zur gleichen Zeit auch der Pachtvertrag zur Erneuerung fällig gewesen. Der Schweizer betrachtete die altersschwache Ansammlung von Pferden und Eseln sowie den baufälligen Stall nicht gerade als Gewinn in dieser engen Nachbarschaft zu seinem Luxushotel, ganz zu schweigen vom charakteristischen Geruch. Schuhmacher besaß nicht die Absicht, den Pachtvertrag zu erneuern. Der Schutzhof hatte sechs Monate Zeit, um neues Land und Räumlichkeiten zu finden, und falls das nicht gelang, was wahrscheinlich war, musste er schließen. Zoë schloss die Augen und versuchte, die schrecklichen Visionen zu verdrängen, was mit all ihren armen, kahl werdenden, grantigen, auskeilenden, schlappohrigen, gelbzahnigen und innig geliebten Schutzbefohlenen geschehen würde.
    »Tut mir leid für Sie, wenn es Ihnen nicht gut geht, meine Liebe«, sagte Hope Mapple.
    »Können Sie wenigstens weiter Notizen machen? Oder möchten Sie, dass Charles Sie als Schriftführer für dieses Treffen ablöst?«
    »Nein, mir geht es gut, wirklich. Ich musste niesen, das ist alles.« Robin Harding verlor wieder einmal die Geduld mit ihnen allen, wie es bei ihm häufig geschah – nur Zoë war bisher verschont geblieben.
    »Und was sollen wir Ihrer Meinung nach unternehmen, Hope?«, fragte er barsch.
    »Der Laden öffnet am Samstag mit einem gewaltigen Aufwand an Publicity! Feine Küche, Champagner aus Magnumflaschen und Berühmtheiten in Designerkostümen und schwarzen Anzügen! Und zum Abschluss ein Feuerwerk mit Musik von Händel! Keine Spur von schlechtem Geschmack, meiner persönlichen Meinung nach. Hinzu kommt die Tatsache, dass Sie und ich und der Rest unserer fröhlichen Bande ungefähr so viel Eindruck machen, als wären wir Gipszwerge. Es ist sinnlos! Bis zu dem Tag, an dem wir uns das Essen dort leisten können«, endete er bitter.
    »Denis Fulton wird dort sein«, sagte Grimsby und fügte unsicher hinzu:
    »Ich habe eins von seinen Büchern.«
    »Der Kochheini?« Robin winkte ab.
    »Nichts als ein aufgeblasener Sack voller heißer Luft!« Ein Anflug von Verachtung huschte über sein sommersprossiges, stupsnäsiges Gesicht.
    »Er ist berühmt!«, sagte Grimsby gekränkt.
    »Ich glaube nicht, dass er so gut
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